Un certain goût pour la fête

Urrugne fêtait dimanche le 20e anniversaire de son jumelage avec la ville bavaroise de Sulzbach am Main. En tant d’années d’échanges, Basques et Allemands se sont trouvés bon nombre de points communs

Sud Ouest, 04. September 2001

Comment Filip Aldaco, président du Comité des fêtes et membre de la batterie fanfare, aurait-il tourné les pages sans ce mélomane de Sulzbach?
Comment Filip Aldaco, président du Comité des fêtes et membre de la batterie fanfare, aurait-il tourné les pages sans ce mélomane de Sulzbach?

Même un verre de bière à la main (ce sont les fêtes patronales), les habitants d’Urrugne et de Sulzbach ne semblent pas, au premier abord, jumeaux. A défaut d’être frères, ils sont donc amis. Et ce depuis plus de vingt ans pour certains, comme René Dher et Hermann Gado qui prirent l’initiative des premières visites. Bavarois et Basques se trouvèrent finalement de bonne compagnie. En 1981, leurs maires prêtèrent serment, et les premiers échanges officiels, scolaires, culturels, ne se sont pas arrêtés depuis, comme le rappelèrent Daniel Poulou et ses hôtes allemands lors de la cérémonie d’anniversaire dimanche. Les amis de Sulzbach viennent à Urrugne lors des fêtes; leurs hôtes les rejoignent en Allemagne pour le carnaval de Sulzbach. Des cours d’allemand et de français ont êté organisés ici et là-bas. Les visites ne sont pas près de s’arrêter.

ENTRE FÊTES ET CARNAVAL
Il y a vingt ans, Mathias était tout juste né. Il ne parlait certainement pas le français, qu’il a appris (en seconde langue vivante) à l’école, et perfectionne à l’université. Ses sept séjours à Urrugne, depuis 1991, lui ont fait faire de remarquables progrès dans la connaissance de la langue de Molière, et surtout des us et coutumes locaux.

Les jeunes Bavarois avaient eux aussi revêtu le costume traditionnel dimanche, pour les fêtes
Les jeunes Bavarois avaient eux aussi revêtu le costume traditionnel dimanche, pour les fêtes

Aujourd’hui, Mathias, étudiant en histoire contemporaine, connaît une bonne partie du village; il était, bien sûr, invité au 20e anniversaire de ce jumelage, et sera certainement présent au 30e. Car ce grand jeune homme au contact facile adore venir ici. Depuis cinq ans, la même famille d’amis l’accueille. Très intéressé par la culture basque (il a appris quelques mots d’euskara), il visite, il crapahute, «d’Irouleguy pour déguster du vin à la plage d’Hendaye. L’Espagne est toute proche, d’est vraiment formidable. C’est une manière de découvrir la culturel française…alternative,» achève-t-il en levant son verre.

D’ailleurs, en y réfléchissant bien, peut-être est-ce là qu’il faut chercher les points communs entre gens d’Urrugne et de Sulzbach. «Comme ici, nous aimons faire la fête, la faire ensemble, et chanter». La batterie fanfare d’Urrugne et les Hendayais de la Zarpaï Banda (conviés eux aussi dimanche) ne démentiront certes pas, eux qui se sont rendus à maintes reprises à Sulzbach pour y jouer (alors que les musiciens de Sulzbach Edelweiss ont animé la messe, dimanche matin, en l’église Saint Vincent). «Mais si les gens d’Urrugne chantent quelques chansons allemandes, je ne crois pas que des gens de chez nous chantent en basque», avoue Mathias. Peut-être pour le 30e anniversaire?

Vom Spiritual bis zum Zirkusspektakel

Die »Edelweiß«-Aktiven und Sängerin Anna Müller sorgten für musikalische Genüsse

Main-Echo, 02. Mai 2001

Sulzbach. Dräut der Winter noch so sehr mit trotzigen Gebärden, und streut er Eis und Schnee umher – es muss doch Frühling werden!« Mit diesem Gedicht eröffnete Dirigent Dietmar Rehse, der auch durchs Programm führte, am Sonntagabend das Konzert des Musikvereins »Edelweiß«, dessen 45 Aktive ihren Teil dazu beitrugen, dass es lenzte – zumindest in der voll besetzten Aula der Schule. (Anm. des Webmasters: Hier ist dem Main-Echo ein kleiner Fehler unterlaufen. Unser Dirigent heißt natürlich Winfried Rehse und nicht Dietmar Rehse.)

Zu Anfang gab es Stücke der »absoluten Blasmusik«. Blues-Variationen von Jacob de Haan waren zu hören – von leicht beschwingt über getragen bis zum Ausklang in Dur. »Zwei leichte Präludien« von Klaus-Peter Bruchmann schlossen sich an, in denen Motive variantenreich von den verschiedenen Instrumenten dargeboten wurden. Das Saxophon-Ensemble wagte sich mit dem schwermütigen »Nobody Knows The Trouble I’ve Seen« (von Zbysek Bittmar) an die »schwarze Musik« der amerikanischen Negersklaven.

Ein gekonnt interpretierter musikalischer Dialog durch »Lesungen aus der Bibel« (Saxophon) und Reaktionen der Gemeinde (Blasorchester) entwickelte sich, und bei den anschließenden »Spiritual Contrasts« von Harold L. Walters glänzte wieder das einfühlsam musizierende Saxophon-Ensemble. Verspielt präsentierte sich »The Pink Panther« – ein Teil aus der Jazz-Musik von Henry Mancini und bekannter Ohrwurm aus der gleichnamigen Fernsehserie. Er animierte zum Mitschnippen.

In »Elisabeth – The Musical« von Michael Kunze (arrangiert von Johan de Meij), wird das Leben der österreichischen Kaiserin »Sissi« musikalisch aus der Sicht ihres späteren Mörders dargestellt. Das Stück beginnt mit Dissonanzen; die sich entwickelnde variantenreiche Musik endet in einer dichten Klangfülle, die den Tod der Kaiserin symbolisiert. Für den Dirigenten und sein Ensemble bedeutete gerade diese Aufführung eine Herausforderung, die sie – nach intensiven Proben vorab – gut meisterten.

Der zweite Teil des Abends galt mehr der leichten Muse. Den Auftakt machte James Curnow mit »Under Three Flags«; drei völlig unterschiedliche, typische Musikstücke aus den USA (sehr lebhaft), der Schweiz (heroisch) und England (belebt) wurden miteinander verbunden. Wie ein roter Faden durchzogen dabei Themen aus Beethovens »Freude schöner Götter Funke« die Stücke, die so zu einer Einheit »verschweißt« wurden. Mit viel Applaus wurde die Gesangsleistung der Solistin Anna Müller aus Pflaumheim bei »My Heart Will Go On« von James Horner (aus dem Kinofilm »Titanic«) bedacht.

Man sah sie förmlich in die Arena einziehen, die Gladiatoren, im Marsch von Julius Fucik: ein Bravourstück fürs gesamte Orchester. Nun wurden die Zuhörer in den Zirkus entführt: Beim »Manegenzauber« von Manfred Gätjens interpretierten verschiedene Instrumente Clowns, Jongleure, Seiltänzer sowie den Zirkusdirektor (Markus Rehse) – ebenso »Störenfriede« wie schreiende Papageien und stampfende Elefanten. Ein musikalischer Spaß, der dem »Edelweiß«-Ensemble höchste Konzentration und Präzision abforderte. Ein Pumuckl hielt abwechselnd Schilder »Applaus« oder »Stopp« hoch; das Publikum folgte den Kommandos nur zu gerne.

Tosenden Beifall erntete Nachwuchstalent Markus Hein für sein virtuoses Xylophon-Solo »Erinnerungen an Zirkus Renz« von Gustav Peter – sofort war eine Zugabe fällig. Die erbat das dankbar applaudierende Publikum auch von Winfried Rehse und seinem Ensemble sowie von Anna Müller, die für einen genussreichen Abend gesorgt hatten.

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Einfühlsam, präzise und reich an Varianten

Drei Blasorchester begeisterten die Zuhörer beim Frühjahrskonzert im Pfarrheim

Bericht vom Frühjahrskonzert des Trennfurter Musikvereins, bei dem wir als Gastkapelle eingeladen waren

Main-Echo, 10. April 2001

Klingenberg-Trennfurt. Drei gut geschulte Blasorchester präsentierten sich beim traditionellen Frühjahrskonzert des Musikvereins Trennfurt im Pfarrheim »St. Josef«. Die Musiker boten eine Fülle an Ausdrucks- und Interpretationsfacetten. Das abwechslungsreiche Programm beinhaltete Märsche, Pop- und Filmmusik, eine Opernmelodienfolge und eine sinfonische Ouvertüre. Eine gelungene Premiere feierte das Trennfurter Jugendorchester. In monatelanger intensiver Probenarbeit hatte Dirigent Walter Zöller die 26 Jungmusiker gut auf ihr Debüt vorbereitet.

Die Jugendkapelle mit einem Durchschnittsalter von 13 Jahren leitete das Konzert im vollbesetzten Saal mit der musikalischen Weltreise »Five Continents« von Kees Vlak ein und zeigte sich in großer Spielfreude. Da erklang die Europa-Hymne, mit einem Tempelgongschlag ging die Reise weiter nach Asien, auch die Gefahren des afrikanischen Dschungels wurden musikalisch umgesetzt. Mit dem Marsch »Auf zum Start« von Walter Tuschla spielten sich die Nachwuchsmusiker in die Herzen der Zuhörer. Die Moderation hatten die Jungmusikerinnen Sophia Hahn und Rebecca Fries übernommen.

Musikalische Schmankerl präsentierten die 38 Musiker der Aktivenkapelle (Durchschnittsalter: 31 Jahre). Sie hatten auf der beengten Bühne kaum Platz. Informativ moderierte Ralf Ühlein das Programm. Ins »musikalische Paradies« entführten die Musiker ihr Publikum mit dem Choral »Elysium« von Robert Finn. Das harmonische Zusammenspiel beeindruckte.

Eine Erinnerung an den 100. Todestag des italienischen Opernkönigs Giuseppe Verdi war die von Walter Tuschla arrangierte Melodienfolge – unter anderem aus den Opern »Aida«, »Nabucco« und »Rigoletto«. Präzise Intonation und Sicherheit in rhythmisch schwierigen Passagen stachen heraus. Einfühlsam erklangen die Weisen des Gefangenenchors aus »Nabucco«, beim Triumphmarsch aus »Aida« überzeugte das Trennfurter Orchester mit seiner Klangfülle.

Eine musikalische Reise durch Slowenien vermittelte die sinfonische Ouvertüre »Slovenia« von Alfred Bösendorfer. Düstere Stimmung und Friedfertigkeit setzten die Musiker dabei sensibel um. Dass sich die Trennfurter auch modern präsentieren können, bewiesen sie mit dem von Joe Grain arrangierten Hit »The Power of Love« der Popgröße Jennifer Rush. Den Solopart der Sängerin übernahm virtuos die Saxofonistin Anke Zöller.

Exakt waren die Einsätze der Soloinstrumente beim Filmepos »Star Wars« von John Williams nach einem Arrangement von Scott Richards. Mit lang anhaltendem Beifall forderten die Zuhörer eine Zugabe, die mit dem »Florentiner Marsch« von Julius Fucik gewährt wurde.

Den dritten und letzten Programmteil bestritt die Blaskapelle des Musikvereins »Edelweiß« Sulzbach unter Leitung von Winfried Rehse, wobei dessen Vater, Dietmar Rehse, durch das Programm führte. Von ihm erfuhren die Zuhörer, dass das Sulzbacher Orchester ein Durchschnittsalter von 29 Jahren hat und bei »Edelweiß« 84 Jungmusiker ausgebildet werden.

Helle Fanfaren schmetterten beim temperamentvollen Marsch »Einzug der Gladiatoren« von Julius Fucik. Die anspruchsvollen, schwierig zu intonierenden Melodien aus »Zwei leichte Präludien« des zeitgenössischen Komponisten Klaus-Peter Bruchmann verlangten den Musikern ihr ganzes Können ab. Bravorufe ernteten die Sulzbacher für die souverän dargebotenen Weisen aus dem Musical »Elisabeth« von Johann de Meij.

Zum Hör- und Sehgenuss wurde »Manegenzauber« des zeitgenössischen Komponisten Manfred Gaetjens. Die Sulzbacher verstanden es, als variantenreiche »Zirkuskapelle« nicht nur entsprechende Klangbilder zu malen, sondern diese auch optisch umzusetzen: Da spielten kostümierte Musiker mit Elefantenohren, Jongleure, Clowns und auch ein Zirkusdirektor traten auf. Das ausgezeichnet geschulte Orchester ließ darauf »Erinnerungen an Zirkus Renz« von Gustav Peter folgen. Herausragend: das Xylofon-Spiel von Markus Hein.

Karl-Heinz Neeb

Internet-Ecke: Mitarbeiter für Musik-Glossar gesucht

Bläserjugend-News 4/2000

Auf Ihrer Homepage http://www.mv-sulzbach.de/ haben die Musiker vom MV Edelweiß Sulzbach damit begonnen, ein großes Musik-Glossar aufzubauen. Das Glossar enthält jetzt bereits über 2000 Begriffe rund um um das Thema Musik. Neben Fragen wie zum Beispiel „Was heißt deficiendo?“ (na, hättet Ihr´s gewußt?) werden dabei auch Themen angeschnitten, die man in einem „normalen“ Musik-Glossar wohl nicht vermuten würde: „MP3“, „DAO“, „FM-Synthese“ usw. usw. Das Glossar ist übrigens mit einer Volltextsuche ausgestattet, so daß man wirklich schnell die gewünschten Begriffe finden kann.

Aber das Glossar ist noch längst nicht fertig. Das Team der Sulzbacher Musiker ruft Euch daher an dieser Stelle auf, an dem Glossar mitzuarbeiten. Wie? Ganz einfach: Schaut einmal in das Glossar rein und sendet Hinweise, Anregungen oder was auch immer einfach per E-Mail an den Glossar-Master (). Auch wenn Ihr feststellt „Hoppala, da fehlt ein Begriff!“ und Ihr habt die passende Erklärung dazu – ab damit an den Glossar-Master!

Ganz besonders interessiert ist das Glossar-Team übrigens an Erläuterungen zu Instrumenten, denn derzeit werden die einzelnen Instrumente noch sehr kurz beschrieben. In Zukunft soll stattdessen zu jedem Instrument die Geschichte und die Funktionsweise des Instruments abrufbar sein. Wenn Ihr zu Eurem eigenen Instrument solche Informationen schon haben solltet: Auch damit los an den Glossar-Master!

Der Lohn eurer Mühe: Millionen gibt es nicht dafür, aber demnächst wird das Glossar auch als (kostenloser) Download angeboten. Alle Helferinnen und Helfer werden dann auf einer eigenen Credits-Seite aufgeführt. Kontakt-Adresse: Hermann Seitz, Steinhohle 10, 63834 Sulzbach, Telefon 06025/5246 (Anm. des Web-Masters: Die korrekte Vorwahl lautet „06028“) oder E-Mail: .

Oft knapp daneben

Trotzdem eine CD der Bauer Studios

Bayerische Blasmusik, November 2000

Volle Punktzahl bei drei von sechs Kriterien, bei zwei weiteren nur knapp daneben: Dass ein Einbruch in nur einem einzigen Bereich genügen kann, um statt Gold »nur« den Blasius-Award in Silber zu erreichen, haben die Musikanten von Edelweiß Sulzbach erfahren müssen. Auf lediglich zehn von 25 möglichen Punkten haben sie es in Sachen »Besonderheiten« mit ihrer Web-Seite (www.mvs.hotspot.de) gebracht. Gästebuch und Musik allein genügen hier eben doch nicht mehr, um unter die Besten zu kommen. Jedenfalls weiß der Sulzbacher Webmaster, dass er nur in einem Bereich noch ein wenig zulegen muß, um seine Seiten ganz auf die Höhe zu bringen.

Ein bisschen mehr anstrengen muss sich der Webmaster des Musikvereins Lyra Ehingen. Denn dessen Seiten (www.musikverein-ehingen.de) sollten noch in einigen Kategorien aufpoliert werden, schließlich haben es die Ehinger in keinem der sechs Bewertungskriterien auf die volle Punktzahl gebracht. Auch sie haben bei den Besonderheiten am wenigsten Boden gut machen können. Trotzdem: Zu einem Bronze-Award hat es noch gereicht – und das ist mehr, als viele der Hunderte von Bewerbern geschafft haben.

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Eine alte Mühle erhält ihre neue Aufgabe als vielseitige Stätte der Begegnung

Am Samstag eingeweiht -­ Spinnler: Vorgeschichte vergessen und uns einfach freuen

Main-Echo, 03. Juli 2000

Sulzbach. Nach langem Dornröschenschlaf erhält eine alte Getreide- und Ölmühle mit ihrem neuen Gesicht zugleich ihre neue Aufgabe als vielseitige Stätte der Begegnung. Im Rahmen einer Feierstunde im großen Saal wurde die Einrichtung am Samstagvormittag eingeweiht. Mit »Variazioni in Blue« von Jacob de Haan, gab der Musikverein »Edelweiß« Sulzbach unter Leitung von Winfried Rehse den schwungvollen Auftakt.

In seiner Festansprache gab Bürgermeister Hermannn Spinnler unter anderem kurze Einblicke in die Geschichte der alten Mühle sowie in den Werdegang vom Grunderwerb bis hin zur baulichen Vollendung und der künftigen Nutzung der drei Gebäudeteile. »Dass zu einer Gemeinde ein Rathaus mit Bürgermeister und Verwaltung gehört, versteht sich von selbst. Dass sie auch über ein Bürgerhaus verfügen soll, erscheint einigen keineswegs selbstverständlich.«

    Spinnler freute sich speziell über diejenigen Gäste, die dem Projekt Braunwarthsmühle bisher nicht unbedingt positiv gegenüberstanden. Mit Blick auf die zukünftige Nutzung des Bürgerhauses und die geschätzten Kosten in Höhe von 3,8 Millionen Mark, rief Spinnler dazu auf: »Wir sollten die nicht ganz einfache und nicht unumstrittene Vorgeschichte dieses Bürgerhauses möglichst rasch zu den Akten legen, wir sollten auch nicht von Siegern oder Besiegten sprechen, sondern wir sollten uns ganz einfach freuen, dass dieses Gebäude künftig als ein hoffentlich lebendiger Mittelpunkt unserer Gemeinde zur Verfügung steht. Es liegt an uns selbst, diese Chancen zu nutzen und dieses Haus mit Leben zu erfüllen. Schließlich wünsche ich, dass die Bereitschaft zu gelebter Solidarität mit diesem Bürgerhaus wächst, in einer Gemeinde, die wie die Braunwarthsmühle auf Tradition gegründet ist, sich aber trotzdem dem Fortschritt verpflichtet fühlt.«

»Alt mit neu vermischt«
Diplomingenieur Martin Schäffner vom gleichnamigen Architekturbüro in Aschaffenburg, ließ in einem Rückblick seine Eindrücke und Erlebnisse mit der alten Mühle, mit der er seit etwa acht Jahren in engem Kontakt steht, Revue passieren. Es sei für ihn neben der Konfrontation mit altem Gemäuer auch eine Herausforderung gewesen, alt mit neu zu vermischen und so eine bauliche Komposition zu schaffen. Als besonders positiv hob er hervor, dass sich anfängliche Meinungsverschiedenheiten im Gemeinderat im weiteren Verlauf zu konstruktiver Zusammenarbeit gewandelt hätten. In seiner Interpretation des Gebäudekomplexes ging er auf die multifunktionale Nutzung der Räume und Gegebenheiten ein. Nach dem Dank an alle beteiligten Fachbüros und Firmen übergab Schäffner einen symbolischen Schlüssel an den Bürgermeister.

    Die Segnung, die gemeinsam von Pfarrerin Doris Arlt (Hofstetten) und Pfarrer Norbert Geiger vorgenommen wurde, stellte Pfarrer Geiger unter den Leitsatz: »Wer mitmacht, erlebt Gemeinde…« In einer Gemeinde gebe es stets gegensätzliche Ansichten und Meinungen, jedoch müsse dabei immer das Wohl der Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. Nach Versen aus dem Evangelium wünschte Pfarrerin Arlt »Frieden für alle, die sich hier treffen und aufhalten.«

MdL Ludwig Ritter hob hervor, dass mit diesem neuen Bürgerhaus etwas für die Zukunft geschaffen worden sei, da die Zeit solche Entwicklungen fordere. Während sich früher ein großer Teil des Vereinslebens in Gasthäusern abspielte, gebe heute Vereinsheime, soweit sich die Vereine dies leisten können. Man müsse Begegnungsstätten schaffen, damit der um sich greifenden Vereinsamung entgegengewirkt werden könne. Da dies alles mit Kosten verbunden sei, riefen derartige Vorhaben stets Kritik hervor. Nach Vollendung sollte man es mit solcher Kritik jedoch bewenden lassen, denn »was ist heute nicht mit Kosten verbunden? Kommunen müssen gemeinsame Wege finden, auch wenn es Kosten verursacht.« Ritter betrachtete das neue Bürgerhaus als Abrundung der künftigen Bedeutung Sulzbachs nach Fertigstellung der neuen Mainbrücke.

Andreas Reis, Vorsitzender des Musikvereins »Edelweiß«, bedankte sich im Namen seiner 45 Aktiven für die Bereitstellung des Proberaumes. Nun müsse man nicht mehr zwischen einem Gasthaus und der Schulaula pendeln. »Die Braunwartshmühle ist ein Ort für sinnvolle Freizeitbeschäftigung junger Musiker«. Nach dem Lied der Franken, das den offiziellen Teil der Feierstunde beschloss, spielte die Kapelle noch zur Unterhaltung auf, während alle Anwesenden zum kalten Bufett geladen waren. Von 14 bis 18 Uhr hatten die Sulzbacher Bürger Gelgenheit, »ihr« neues Bürgerhaus zu begutachten.

Frühjahrsstrauß mit vielen bunten Blüten

Schoppensänger und Musikverein Sulzbach luden zum Konzert in der Schulaula

Main-Echo, 11. April 2000

Sulzbach. Schon unter Dietmar Rehse, erst recht aber, seit dessen Sohn Winfried die Stabführung übernommen hat, ist das junge Ensemble der »Edelweiß«-Musiker bekannt dafür, dass es vor modernen, eher experimentellen Stücken nicht zurückscheut und dem Publikum durchaus etwas »zumutet«. Genau so war es auch diesmal beim Frühjahrskonzert in der Aula der Volksschule.

Es ging los mit dem Titel »Choral Music« des jungen holländischen Komponisten Jacob de Haan. Von »Choral« war zunächst gar nichts zu hören. Ganz temperamentvoll, mit Soloeinlagen des Schlagzeugs und hellen Fanfarenklängen begann es, erst später war ansatzweise zu vernehmen, was der Titel versprach, bevor das außerordentlich interessante Stück triumphal endete. Die Ouvertüre von Giuseppe Verdis Oper »Nebukadnezar« bot einen Strauß vieler Themen, unter ihnen natürlich auch den berühmten »Gefangenenchor«, und bewies eindrucksvoll das breite Spektrum, über das die Sulzbacher Musiker verfügen. Unter Rehses sensibler und doch fester Leitung gestalteten sie alle Stimmungs- und Tempowechsel bruchlos und rundum überzeugend aus. Das Publikum klatschte zwar ein bisschen zu früh – aber so ein Potpourri ist ja auch ganz schön gefährlich!

Die volkstümlich angehauchte »Mühle im Schwarzwald« leitete zu den weiteren Akteuren des Abends über. Die Bläser hatten sich nämlich die weit über Sulzbach hinaus bekannten »Schoppensänger« eingeladen. Hinter der Bezeichnung verbergen sich 16 seriöse Herren im schwarzen Anzug und mit Fliege, die Werner Durschang mit großer Intensität leitete und zu beeindruckenden Leistungen führte. Mit einer Mischung zwischen Comedian Harmonists und Mainzer Hofsängern lieferte das Ensemble den Beweis, dass es über ausgezeichnete Solostimmen verfügen, aber auch in überzeugender Harmonie als Gesamtklangkörper auftreten kann. Das galt für Auftritte zusammen mit wechselnden Bläsergruppen (bei Heinrich Schäfers »Die Post im Walde« gefiel vor allem das Trompetensolo des »Postillons« Winfried Rehse) und die allein zelebrierten.

Zart und intensiv erklang die schwermütige Weise vom Testament des Hauptmanns, das Publikum wurde beim brasilianischen »Rullaley« zum Mitsingen und Mitklatschen animiert. Bei Bernhard Webers »Kleinem Blumenstrauß« bewiesen die Sänger Temperament und kamen in »La Marchia longa« mit »Pfiff« daher. Szenisch und dramaturgisch besonders gelungen: »Da montelbel«, das von Werner Durschang den Sängern auf den Leib geschneidert wurde.

Stellenweise – so zum Beispiel beim Einzugsmarsch aus Johann Strauß´ »Zigeunerbaron« – wirkten die schönen Stimmen der Sänger zwar im Zusammenspiel mit den Bläsern ein wenig zu zart, dennoch kann das Experiment als gelungen gewertet werden. Das fanden auch die Zuhörer, wie der Beifall zeigte.

Nach der Pause kamen die Blasmusik-Fans wieder voll auf ihre Kosten, als die Kapelle beispielsweise Melodien aus »West Side Story« schwungvoll vortrug und Ennio Morricone noch zu dessen Lebzeiten ein musikalisches Denkmal setzte. Dynamik und Spielfreude legten die jungen Musiker an den Tag; auch am Ende – bei den fast schon obligatorischen Zugaben – wirkten die Akteure frisch und temperamentvoll und verdienten sich den begeisterten Beifall des Publikums. Nicht geringen Anteil am Erfolg hatte Dietmar Rehse, der durch das Programm führte und auch Blasmusiklaien mit Hintergrundinformationen das Verständnis erleichterte.

Dr. L.

LESERBRIEF: »Edelweiß« prüft weiter jede Bitte um Auftritt

Zum Artikel »Reis, Baron und Rehse: Neue Musikvereins-Spitze« vom Donnerstag, 25. November

Main-Echo, 04. Dezember 1999

    Im Bericht zur Jahresversammlung des Musikvereins »Edelweiß« Sulzbach gaben drei Punkte Anlass zu Missverständnissen.

    So hieß es, daß der Musikverein wegen der vielen Termine künftig Veranstaltungen wie Martinsumzug oder Straßenfest nicht mehr wahrnehmen wird. Dies ist so nicht korrekt. Gesagt wurde, dass die Aktiven des Musikvereins schon jetzt sehr viele Termine wahrnehmen und wir daher in Zukunft immer öfters auch einmal Auftritte werden ablehnen müssen. Martinsumzüge und Straßenfeste wurden nur als Beispiele hierfür genannt. Natürlich wird der Verein auch in Zukunft jede Anfrage einzeln prüfen.

    Außerdem wird Dirigent Winfried Rehse bezüglich der Wiedereröffnungsfeier für die St.-Anna-Kirche mit folgenden Worten zitiert: »Es gab nicht zu viel Musik, eher zu viel Worte!« Dies könnte als Kritik an den Rednern und ihren Beiträgen aufgefasst werden. Hier daher der Zusammenhang: Es wurde kritisiert, der Musikanteil an der Eröffnungsfeier sei zu hoch gewesen. Der Festakt wurde von den Veranstaltern jedoch als Eröffnungskonzert geplant, und dementsprechend haben wir uns vorbereitet. Erst nachträglich wurden weitere Redebeiträge ins Programm geschoben. Daher müsste man eigentlich sagen, dass es nicht zu viel Musik, sondern eher zu viele Worte gab.

    Schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass unser langjähriges Mitglied Adolf Eisenträger glücklicherweise auch in Zukunft im Orchester mitspielen wird. Er ist also nicht, wie zu lesen war, aus dem »aktiven« Dienst ausgeschieden. Er wurde zwar verabschiedet – aber nur aus dem Ausschuss, dem der über 40 Jahre angehörte.

Musikverein Edelweiß
i. A. Hermann Seitz, Pressewart

Chorische Feinkost

»Konzert im Advent« in Sulzbacher Margaretenkirche

Main-Echo, 30. November 1999

Sulzbach. In den vergangenen Jahren zeichnete sich das »Konzert im Advent« durch die große musikalische Vielfalt aus, am Sonntagabend bündelte sich die Anzahl der Musikgruppen an der traditionellen Veranstaltung in der Sulzbacher Margaretenkirche auf drei Vereine: Musikverein Edelweiß, Schoppensänger und Paul-Singers.

In der voll besetzten Kirche wünschte Pfarrer Norbert Geiger sich einen so großen Zulauf auch für die am heutigen Dienstag fortgesetzten 1. Sulzbacher Konzertwoche mit teilweise internationaler Besetzung. Mit der »Adventshymne« von Pelestrina stieg der Musikverein sehr geschlossen und tragend in das Programm ein. Im Wechsel von Empore zum Chorraum mit einer 15-köpfigen Blechbläsergruppe setzte er die Intonation bei dem Titel »Tanzon Septimi toni« von Gabriele sehr sicher fort. Der saubere Bläsersound klang feierlich in dem glatt durchkomponierten Stück.

Die Paul-Singers haben sich spürbar weiterentwickelt. Sensibel und einfühlsam bei »My Lord, What A Morning«, majestätisch und rhythmisch bei »There´s Something About That Name« sangen sie sich sofort mit ihren Gospels in die Herzen der Zuhörer. Chorleiter Paul Merz brachte es fertig, bei Klavierbegleitung und dem verhaltenen Schlagwerk erst den swingenden Rhythmus herauszunehmen, ihm danach aber wieder Dynamik zu geben, wenn es die chorische Ausdeutung verlangte. Das gelang besonders bei »Soon And Very Soon«. Der Chor bewegt sich auf hohem Niveau, verfügt über auffallend schöne und dynamische Frauenstimmen, während die Männerstimmen noch schwächer besetzt sind.

Den Hauptteil des Konzerts bestritt der Musikverein, der seine Programmstile auf allen Positionen sauber absolvierte. Das gilt für Mendelssohns »Oratorium Elias« mit seiner erzählenden Dramatik ebenso wie für Händels »Bouree und Marsch«, wo die Holzbläser in altspanischer Marschweise loslegten. Die »Intrade« von Pezel war locker wie flüssig und versetzte den Kirchenräum in eine festliche Stimmung.

Ein Magnet in Konzerten sind immer wieder die Schoppensänger. Vier Titel gaben sie zu Gehör und bewiesen immer wieder ihre hohe Gesangskultur unter der Leitung Werner Durschang. Das sehr rhythmische Trommellied war chorische Feinkost: Zunächst steigerten sie die Dynamik, dann glitten sie in ein zartes Piano, und schließlich klangen ihre Stimmen gefühlvoll-betont aus.

Mehr Kinder müssten dabei sein, wenn der nur 16-köpfige Chor das Adventslied »Morgen, Kinder, wird´s was geben« anstimmt. Die Bearbeitung stammt vom Chorleiter selbst ­ adventlich ist dabei eigentlich nur noch der Text. Die Musik ist ein staccatisch-rhythmisches Feuerwerk, das zungenbrecherische und feine Artikulation von den Sängern verlangt. Mit »Tochter Zion …« von Händel, und »Herr, du hast mein Fleh´n vernommen« von Franz Schubert, zeigt der Chor aber auch seine sakrale Seite mit einer Geschmeidigkeit, die die Zuhörer immer wieder entzückt.

Im zweiten Gospel-Block lagen die Paul-Singers voll und ganz im Trend des Zuhörergeschmacks. »Go, Tell It On The Mountain«, swingend vorgetragen, kam ebenso gut an wie der Wechselgesang in »Jesus Born On This Day« mit Soloeinlagen. Die Meisterleistung der Paul-Singers an diesem Abend aber war »Steal Away«, ein mit viel Gefühl gesungener Titel mit wunderbarem Souleffekt.

Das Restprogramm bestritt der Musikverein. »O Heiland, reiß‘ die Himmel auf« klang jubilierend von der Empore herab. Seine ganzes Vermögen bewies der Verein in den beiden Titeln »Music For His Majesty´s« und »Sackbuts And Cornetts«, in dem die Trompeten glasklar bestachen. Eindeutig steigerten sich die Blasmusiker in der »Jupiter-Hymne« von Holst und im »Präludium« von Charpentier, der bekannten Eurovisionshymne. Ein Höhepunkt des Abends war der bekannte Titel »My Way«, der von der Bigband des Musikvereins als Zugabe fernsehreif dargeboten wurde. Die Zuschauer dankten den Akteuren mit langanhaltendem Beifall. Norbert Elbert moderierte den Abend und informierte kurz über den Lebenslauf der einzelnen Komponisten.

L.E.

Reis, Baron und Rehse: Neue Musikvereins-»Spitze«

Keine Nachwuchssorgen bei »Edelweiß« ­- 106 Termine

Main-Echo, 25. November 1999

Sulzbach. 301 Mitglieder, davon 223 fördernde zählt der Musikverein »Edelweiß«, 38 von ihnen – darunter viele Jugendliche – waren zur Jahresversammlung ins Gasthaus »Zur goldenen Sonne« gekommen, wo ein neues Führungsteam zu wählen war, da der Vorsitzende Lothar Waßmer nicht mehr kandidierte.

Der bisherige 2. Vorsitzende Andreas Reis gab einen kurzen Rückblick auf das vergangene Musikerjahr. 106 Termine wurden wahrgenommen, darunter 43 Proben, 20 Ständchen, elf kirchliche Anlässe und 27 Auftritte. Reis wies darauf hin, dass künftig Veranstaltungen wie Martinsumzug oder Straßenfest nicht mehr wahrgenommen werden können.

Reis dankte der Gemeinde für die Überlassung der Schul-Aula für Veranstaltungen sowie für die Einrichtung eines Proberaumes in der Braunwarthsmühle, die im April 2000 fertiggestellt sein soll. Ein Teil der Räumlichkeiten in der Main-Spessart-Halle wird ebenfalls weiterhin genutzt werden können.

Winfried Rehse, der weiter als Dirigent zur Verfügung steht, stellte kritische Gedanken an zum Festakt »Wiedereröffnung der St.-Anna-Kirche« im März an, wo Stimmen laut wurden, der Musikanteil sei zu hoch gewesen. Rehse: »Es gab nicht zu viel Musik, eher zu viele Worte!«

Eine ganze Reihe neuer Musiker konnte gewonnen werden. Christopher Naun als Jugendvertreter hat 67 junge Leute bis 27 Jahre um sich, von denen 24 bereits in der aktiven Kapelle mitspielen. 21 befinden sich in der musikalischen Grundausbildung, acht spielen Blockflöte und 14 lernen ein Instrument. Kassenwart Werner Dölger berichtete, dass trotz einiger außergewöhnlicher Ausgaben die Kasse noch nicht leer ist.

Für drei Jahre wurde der neue Vorstand, ein durchweg junges Führungs-Team, jeweils einstimmig gewählt: 1. Vorsitzender Andreas Reis, 2. Vorsitzender Bernward Baron, 3. Vorsitzender Markus Rehse, Kassenwart Werner Dölger, Stellvertreter Edwin Rüd, Schirftführerin Maria Rehse, in Ausschüssen Alfred Sommer, Wolfgang Gado, Albert Hein, Dietmar Rehse, Hermann Seitz, Herbert Brauner und Peter Roos. Als Kassenprüfer wurden Christian Reis und Werner Schwarzkopf bestellt.

Eine besonderer Dank wurde Adolf Eisenträger zuteil, der nach 40 Jahren engagierter Vereinstätigkeit unter anderem als Musiker, in der Jugendarbeit und im Vorstand aus dem aktiven Dienst in der Kapelle ausschied. Er wird dem Verein aber auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.

3. Bürgermeister Peter Maurer bedankte sich beim MV »Edelweiß« für seine Einsätze bei vielen Anlässen und versprach weitere Unterstützung. Theo Heßler, der als Gast an der Versammlung teilnahm, spendete dem Musikverein ein neues Instrument für die Jugendarbeit.

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