Internet-Ecke: Mitarbeiter für Musik-Glossar gesucht

Bläserjugend-News 4/2000

Auf Ihrer Homepage http://www.mv-sulzbach.de/ haben die Musiker vom MV Edelweiß Sulzbach damit begonnen, ein großes Musik-Glossar aufzubauen. Das Glossar enthält jetzt bereits über 2000 Begriffe rund um um das Thema Musik. Neben Fragen wie zum Beispiel „Was heißt deficiendo?“ (na, hättet Ihr´s gewußt?) werden dabei auch Themen angeschnitten, die man in einem „normalen“ Musik-Glossar wohl nicht vermuten würde: „MP3“, „DAO“, „FM-Synthese“ usw. usw. Das Glossar ist übrigens mit einer Volltextsuche ausgestattet, so daß man wirklich schnell die gewünschten Begriffe finden kann.

Aber das Glossar ist noch längst nicht fertig. Das Team der Sulzbacher Musiker ruft Euch daher an dieser Stelle auf, an dem Glossar mitzuarbeiten. Wie? Ganz einfach: Schaut einmal in das Glossar rein und sendet Hinweise, Anregungen oder was auch immer einfach per E-Mail an den Glossar-Master (). Auch wenn Ihr feststellt „Hoppala, da fehlt ein Begriff!“ und Ihr habt die passende Erklärung dazu – ab damit an den Glossar-Master!

Ganz besonders interessiert ist das Glossar-Team übrigens an Erläuterungen zu Instrumenten, denn derzeit werden die einzelnen Instrumente noch sehr kurz beschrieben. In Zukunft soll stattdessen zu jedem Instrument die Geschichte und die Funktionsweise des Instruments abrufbar sein. Wenn Ihr zu Eurem eigenen Instrument solche Informationen schon haben solltet: Auch damit los an den Glossar-Master!

Der Lohn eurer Mühe: Millionen gibt es nicht dafür, aber demnächst wird das Glossar auch als (kostenloser) Download angeboten. Alle Helferinnen und Helfer werden dann auf einer eigenen Credits-Seite aufgeführt. Kontakt-Adresse: Hermann Seitz, Steinhohle 10, 63834 Sulzbach, Telefon 06025/5246 (Anm. des Web-Masters: Die korrekte Vorwahl lautet „06028“) oder E-Mail: .

Oft knapp daneben

Trotzdem eine CD der Bauer Studios

Bayerische Blasmusik, November 2000

Volle Punktzahl bei drei von sechs Kriterien, bei zwei weiteren nur knapp daneben: Dass ein Einbruch in nur einem einzigen Bereich genügen kann, um statt Gold »nur« den Blasius-Award in Silber zu erreichen, haben die Musikanten von Edelweiß Sulzbach erfahren müssen. Auf lediglich zehn von 25 möglichen Punkten haben sie es in Sachen »Besonderheiten« mit ihrer Web-Seite (www.mvs.hotspot.de) gebracht. Gästebuch und Musik allein genügen hier eben doch nicht mehr, um unter die Besten zu kommen. Jedenfalls weiß der Sulzbacher Webmaster, dass er nur in einem Bereich noch ein wenig zulegen muß, um seine Seiten ganz auf die Höhe zu bringen.

Ein bisschen mehr anstrengen muss sich der Webmaster des Musikvereins Lyra Ehingen. Denn dessen Seiten (www.musikverein-ehingen.de) sollten noch in einigen Kategorien aufpoliert werden, schließlich haben es die Ehinger in keinem der sechs Bewertungskriterien auf die volle Punktzahl gebracht. Auch sie haben bei den Besonderheiten am wenigsten Boden gut machen können. Trotzdem: Zu einem Bronze-Award hat es noch gereicht – und das ist mehr, als viele der Hunderte von Bewerbern geschafft haben.

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Eine alte Mühle erhält ihre neue Aufgabe als vielseitige Stätte der Begegnung

Am Samstag eingeweiht -­ Spinnler: Vorgeschichte vergessen und uns einfach freuen

Main-Echo, 03. Juli 2000

Sulzbach. Nach langem Dornröschenschlaf erhält eine alte Getreide- und Ölmühle mit ihrem neuen Gesicht zugleich ihre neue Aufgabe als vielseitige Stätte der Begegnung. Im Rahmen einer Feierstunde im großen Saal wurde die Einrichtung am Samstagvormittag eingeweiht. Mit »Variazioni in Blue« von Jacob de Haan, gab der Musikverein »Edelweiß« Sulzbach unter Leitung von Winfried Rehse den schwungvollen Auftakt.

In seiner Festansprache gab Bürgermeister Hermannn Spinnler unter anderem kurze Einblicke in die Geschichte der alten Mühle sowie in den Werdegang vom Grunderwerb bis hin zur baulichen Vollendung und der künftigen Nutzung der drei Gebäudeteile. »Dass zu einer Gemeinde ein Rathaus mit Bürgermeister und Verwaltung gehört, versteht sich von selbst. Dass sie auch über ein Bürgerhaus verfügen soll, erscheint einigen keineswegs selbstverständlich.«

    Spinnler freute sich speziell über diejenigen Gäste, die dem Projekt Braunwarthsmühle bisher nicht unbedingt positiv gegenüberstanden. Mit Blick auf die zukünftige Nutzung des Bürgerhauses und die geschätzten Kosten in Höhe von 3,8 Millionen Mark, rief Spinnler dazu auf: »Wir sollten die nicht ganz einfache und nicht unumstrittene Vorgeschichte dieses Bürgerhauses möglichst rasch zu den Akten legen, wir sollten auch nicht von Siegern oder Besiegten sprechen, sondern wir sollten uns ganz einfach freuen, dass dieses Gebäude künftig als ein hoffentlich lebendiger Mittelpunkt unserer Gemeinde zur Verfügung steht. Es liegt an uns selbst, diese Chancen zu nutzen und dieses Haus mit Leben zu erfüllen. Schließlich wünsche ich, dass die Bereitschaft zu gelebter Solidarität mit diesem Bürgerhaus wächst, in einer Gemeinde, die wie die Braunwarthsmühle auf Tradition gegründet ist, sich aber trotzdem dem Fortschritt verpflichtet fühlt.«

»Alt mit neu vermischt«
Diplomingenieur Martin Schäffner vom gleichnamigen Architekturbüro in Aschaffenburg, ließ in einem Rückblick seine Eindrücke und Erlebnisse mit der alten Mühle, mit der er seit etwa acht Jahren in engem Kontakt steht, Revue passieren. Es sei für ihn neben der Konfrontation mit altem Gemäuer auch eine Herausforderung gewesen, alt mit neu zu vermischen und so eine bauliche Komposition zu schaffen. Als besonders positiv hob er hervor, dass sich anfängliche Meinungsverschiedenheiten im Gemeinderat im weiteren Verlauf zu konstruktiver Zusammenarbeit gewandelt hätten. In seiner Interpretation des Gebäudekomplexes ging er auf die multifunktionale Nutzung der Räume und Gegebenheiten ein. Nach dem Dank an alle beteiligten Fachbüros und Firmen übergab Schäffner einen symbolischen Schlüssel an den Bürgermeister.

    Die Segnung, die gemeinsam von Pfarrerin Doris Arlt (Hofstetten) und Pfarrer Norbert Geiger vorgenommen wurde, stellte Pfarrer Geiger unter den Leitsatz: »Wer mitmacht, erlebt Gemeinde…« In einer Gemeinde gebe es stets gegensätzliche Ansichten und Meinungen, jedoch müsse dabei immer das Wohl der Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. Nach Versen aus dem Evangelium wünschte Pfarrerin Arlt »Frieden für alle, die sich hier treffen und aufhalten.«

MdL Ludwig Ritter hob hervor, dass mit diesem neuen Bürgerhaus etwas für die Zukunft geschaffen worden sei, da die Zeit solche Entwicklungen fordere. Während sich früher ein großer Teil des Vereinslebens in Gasthäusern abspielte, gebe heute Vereinsheime, soweit sich die Vereine dies leisten können. Man müsse Begegnungsstätten schaffen, damit der um sich greifenden Vereinsamung entgegengewirkt werden könne. Da dies alles mit Kosten verbunden sei, riefen derartige Vorhaben stets Kritik hervor. Nach Vollendung sollte man es mit solcher Kritik jedoch bewenden lassen, denn »was ist heute nicht mit Kosten verbunden? Kommunen müssen gemeinsame Wege finden, auch wenn es Kosten verursacht.« Ritter betrachtete das neue Bürgerhaus als Abrundung der künftigen Bedeutung Sulzbachs nach Fertigstellung der neuen Mainbrücke.

Andreas Reis, Vorsitzender des Musikvereins »Edelweiß«, bedankte sich im Namen seiner 45 Aktiven für die Bereitstellung des Proberaumes. Nun müsse man nicht mehr zwischen einem Gasthaus und der Schulaula pendeln. »Die Braunwartshmühle ist ein Ort für sinnvolle Freizeitbeschäftigung junger Musiker«. Nach dem Lied der Franken, das den offiziellen Teil der Feierstunde beschloss, spielte die Kapelle noch zur Unterhaltung auf, während alle Anwesenden zum kalten Bufett geladen waren. Von 14 bis 18 Uhr hatten die Sulzbacher Bürger Gelgenheit, »ihr« neues Bürgerhaus zu begutachten.

Frühjahrsstrauß mit vielen bunten Blüten

Schoppensänger und Musikverein Sulzbach luden zum Konzert in der Schulaula

Main-Echo, 11. April 2000

Sulzbach. Schon unter Dietmar Rehse, erst recht aber, seit dessen Sohn Winfried die Stabführung übernommen hat, ist das junge Ensemble der »Edelweiß«-Musiker bekannt dafür, dass es vor modernen, eher experimentellen Stücken nicht zurückscheut und dem Publikum durchaus etwas »zumutet«. Genau so war es auch diesmal beim Frühjahrskonzert in der Aula der Volksschule.

Es ging los mit dem Titel »Choral Music« des jungen holländischen Komponisten Jacob de Haan. Von »Choral« war zunächst gar nichts zu hören. Ganz temperamentvoll, mit Soloeinlagen des Schlagzeugs und hellen Fanfarenklängen begann es, erst später war ansatzweise zu vernehmen, was der Titel versprach, bevor das außerordentlich interessante Stück triumphal endete. Die Ouvertüre von Giuseppe Verdis Oper »Nebukadnezar« bot einen Strauß vieler Themen, unter ihnen natürlich auch den berühmten »Gefangenenchor«, und bewies eindrucksvoll das breite Spektrum, über das die Sulzbacher Musiker verfügen. Unter Rehses sensibler und doch fester Leitung gestalteten sie alle Stimmungs- und Tempowechsel bruchlos und rundum überzeugend aus. Das Publikum klatschte zwar ein bisschen zu früh – aber so ein Potpourri ist ja auch ganz schön gefährlich!

Die volkstümlich angehauchte »Mühle im Schwarzwald« leitete zu den weiteren Akteuren des Abends über. Die Bläser hatten sich nämlich die weit über Sulzbach hinaus bekannten »Schoppensänger« eingeladen. Hinter der Bezeichnung verbergen sich 16 seriöse Herren im schwarzen Anzug und mit Fliege, die Werner Durschang mit großer Intensität leitete und zu beeindruckenden Leistungen führte. Mit einer Mischung zwischen Comedian Harmonists und Mainzer Hofsängern lieferte das Ensemble den Beweis, dass es über ausgezeichnete Solostimmen verfügen, aber auch in überzeugender Harmonie als Gesamtklangkörper auftreten kann. Das galt für Auftritte zusammen mit wechselnden Bläsergruppen (bei Heinrich Schäfers »Die Post im Walde« gefiel vor allem das Trompetensolo des »Postillons« Winfried Rehse) und die allein zelebrierten.

Zart und intensiv erklang die schwermütige Weise vom Testament des Hauptmanns, das Publikum wurde beim brasilianischen »Rullaley« zum Mitsingen und Mitklatschen animiert. Bei Bernhard Webers »Kleinem Blumenstrauß« bewiesen die Sänger Temperament und kamen in »La Marchia longa« mit »Pfiff« daher. Szenisch und dramaturgisch besonders gelungen: »Da montelbel«, das von Werner Durschang den Sängern auf den Leib geschneidert wurde.

Stellenweise – so zum Beispiel beim Einzugsmarsch aus Johann Strauß´ »Zigeunerbaron« – wirkten die schönen Stimmen der Sänger zwar im Zusammenspiel mit den Bläsern ein wenig zu zart, dennoch kann das Experiment als gelungen gewertet werden. Das fanden auch die Zuhörer, wie der Beifall zeigte.

Nach der Pause kamen die Blasmusik-Fans wieder voll auf ihre Kosten, als die Kapelle beispielsweise Melodien aus »West Side Story« schwungvoll vortrug und Ennio Morricone noch zu dessen Lebzeiten ein musikalisches Denkmal setzte. Dynamik und Spielfreude legten die jungen Musiker an den Tag; auch am Ende – bei den fast schon obligatorischen Zugaben – wirkten die Akteure frisch und temperamentvoll und verdienten sich den begeisterten Beifall des Publikums. Nicht geringen Anteil am Erfolg hatte Dietmar Rehse, der durch das Programm führte und auch Blasmusiklaien mit Hintergrundinformationen das Verständnis erleichterte.

Dr. L.