Musiker verwöhnten ihre 500 Zuhörer

Jubiläumskonzert ein schönes Geschenk zum 80-jährigen Vereinsbestehen

Main-Echo, 02. April 2003

Sulzbach. Die Blasmusik am Untermain hat sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Ein Beispiel dafür: der Musikverein »Edelweiß« Sulzbach, der am Sonntag ein grandioses Jubiläumskonzert in der Main-Spessart-Halle geboten hat. Hier stimmte einfach alles: Ein ausverkauftes Haus, die farbenfrohe Dekoration, und die Musik der Nachwuchsbläser sowie des Symphonischen Blasorchesters begeisterten die rund 500 Konzertfreunde mehr als zwei Stunden lang.

Einen gelungenen Auftakt erwischten die 31 jungen Leute des Jugendblasorchesters. Dirigent Winfried Rehse hatte – dem Leistungsstand entsprechend – zwei nicht allzu schwierige Stücke mit den Kindern einstudiert. Es war schon beachtlich, wie dynamisch und schwungvoll der Rock-Titel »The Final Countdown« der Gruppe »Europe« dargeboten wurde und wie das originale Blasmusikwerk »Irish Dream« (Kurt Gäble) den Reiz der grünen Insel in ruhigen, sinnlichen Tönen beschrieb.

Mit einer solch begeisterungsfähigen Jugend ist es möglich, ein Symphonisches Blasorchester aufzubauen, das dann an der Reihe war. Im ersten Teil standen Originalwerke aus verschiedenen Ländern Europas auf dem Programm. Es waren allesamt schöne Beispiele für Folklore-Musik, die den hohen Leistungsstand des Sulzbacher Orchesters belegen sollten.

Zunächst war da der Marsch »Seventeen come Sunday« aus der Feder des Briten Ralph Vaughan Williams. Das Stück stammt aus der »English Folk Song Suite«, die mittlerweile zu den Standardwerken großer Blasorchester geworden ist. Zum Freispielen war der Marsch genau richtig: Mit flottem Tempo ausgestattet, mit einer schönen Melodie versehen, lief das Stück locker und leicht durch die verschiedenen Register des Orchesters. Bereits hier war es deutlich zu hören, was den Reiz der Symphonischen Sulzbacher Blasmusik ausmacht: ein variabel besetzter Holzsatz, der erheblichen Anteil am weichen Gesamtklang hat, unterstützt von Blechbläsern, die effektvoll in den Stücken hervortreten und ein Schlagwerk, das nicht nur mit Pauken und Stabspiel interessante Akzente setzen kann.

Weiter ging die musikalische Rundreise mit der »Casual Suite in Es« des Südtirolers Lorenzo Pusceddu (Anm. des Webmasters: Hier hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, denn Herr Pusceddu kommt von Sardinien). Das Werk belegt mit seiner Vielfältigkeit von kraftvoll über lieblich bis hin zu tänzerisch, dass Symphonische Musik auf keinen Fall langatmig und schwer durchschaubar sein muss. Genauso galt dies für den »Mährischen Tanz Nr. 7« von Frantisek Manas, den die Sulzbacher originalgetreu mit effektvollen Wechseln in Rhythmik, Dynamik und Tempo intonierten.

Ins Schwärmen kam Moderator Dietmar Rehse, als er die »Greek Folk Song Suite« von Franco Cesarini ankündigte. Er hatte Recht: Es war das wohl eindrucksvollste Werk des gesamten Abends – nahezu zehn Minuten spannungsgeladene Musik, hervorragend vorbereitet vom Dirigenten Winfried Rehse. Äußerst konzentriert wurde der diffizile 7/8-Takt im Eingangssatz gemeistert, fast geheimnisvoll das »Stu Psiloriti« mit interessantem Xylophon und schließlich der mitreißende Teil »Vasilikos tha jino«, der im Stile eines Sirtaki komponiert war. Wiederum gelungen, allerdings nicht so gehaltvoll wie die Werke davor: die »Brookshire Suite« von James Barnes.

Dann waren schöne Beispiele aus der Unterhaltungsmusik an der Reihe. Hier sind zunächst einmal die prächtigen Bearbeitungen von Johan de Meij zu nennen. »James Bond 007« und »Moment for Morricone« gehören wegen ihrer faszinierenden Melodien und des gelungenen Arrangements bei vielen Blaskapellen zu den Lieblingswerken. In Sulzbach wurden die Stücke nicht nur einfach »heruntergespielt«; Winfried Rehse hat mit seinen Musikern die gegensätzlichen Stimmungslagen der Stücke vorbildlich herausgearbeitet. Aggressive Töne werden so im Stück über den Geheimagenten mit den ruhigen Passsagen kontrastvoll verbunden, bei den Westernmelodien wird besonderer Wert auf die Gegensätzlichkeit von rasant und bedrohlich zu leise und geruhsam gelegt. Dies galt auch für das Medley »The Beauty and the Beast« und der Ballade »The Circle of Life« aus dem Film »König der Löwen« mit der Musik von Elton John.

Die Sulzbacher schafften stets den gekonnten Wechsel zwischen Spannung und Entspannung – schließlich auch beim Solo »Drei fidele Klarinetten« (Walter Franz) mit Lisa Mühleck, Maria Rehse und Anke Waßmer. Das Publikum bedankte sich mit nicht enden wollendem Applaus für die brillante Leistung, mit der sich die Musiker wohl das schönste Geschenk zum 80. Geburtstag des Vereins bereitet haben.

Thomas Grein

Neuer Vorstand unter Hermann Seitz

Bayerische Blasmusik, Februar 2003

Musikverein Edelweiß Sulzbach: Bei der Jahresversammlung des Musikvereins Edelweiß Sulzbach haben sich personelle Veränderungen im Vorstand ergeben. Vorstand und Ausschuss des Musikvereins Edelweiß Sulzbach setzen sich nun wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender ist Hermann Seitz, 2. Vorsitzender Werner Dölger, 3. Vorsitzender Markus Rehse, Kassierer Markus Kinz, Schriftführerin Maria Rehse, Dirigent Winfried Rehse. Ausschussmitglieder sind Bernhard Baron (Anm. des Webmasters: Hier handelt es sich natürlich um unseren „Bernward“ und nicht „Bernhard“), Herbert Brauner, Christiane Fries, Wolfgang Gado, Albert Hein, Dietmar Rehse, Edwin Rüd und Alfred Sommer.

Neues Führungsteam gibt den Ton an

Jahresversammlung des Musikvereins »Edelweiß« – Hermann Seitz Vorsitzender

Main-Echo, 21. Januar 2003

Sulzbach. Der Musikverein »Edelweiß« Sulzbach hat für die nächsten drei Jahre ein neues Führungsteam. Das Ergebnis der Wahl während der Jahresversammlung am Samstag: 1.Vorsitzender Hermann Seitz, Vertreter Werner Dölger und Markus Rehse.

Als Kassenwart fungiert Markus Kinz; Schriftführerin ist Maria Rehse; Ausschussmitglieder: Bernward Baron, Herbert Brauner, Wolfgang Gado, Albert Hein, Dietmar Rehse, Edwin Rüth, Alfred Sommer und Christiane Fries (für den neu geschaffenen Elternbeirat); zu Kassenprüfern wurden Harald Höcker und Werner Schwarzkopf bestellt. Der neue Vorsitzende Seitz hielt für scheidende Vorstandsmitglieder Präsente bereit.

Im vergangenen Jahr hat der Verein nach Worten des bisherigen Vorsitzenden Andreas Reis 20 Mitglieder aufgenommen; es habe zwei Austritte gegeben. Im November habe sich ein Elternbeirat formiert, der bei der Organisation von Terminen hilft.

Reis nannte Zahlen: 2002 gab es 48 Proben, 21 Ständchen, acht Kirchen- und zwei Gemeindetermine sowie 16 musikalische Auftritte. Insgesamt sei man auf 118 musikalische Einsätze sowie auf 13 Ausschusssitzungen gekommen. Die aktuell 334 Mitglieder teilen sich laut Reis auf in 219 fördernde sowie 115 aktive Mitglieder, wovon 52 im Stamm-, 29 im Jugend- und acht im Schülerorchester mitwirken; 26 Jugendliche befinden sich in Ausbildung. 38 der 334 Mitglieder hatten an der Jahresversammlung teilgenommen.

Als besonderen Höhepunkt stellte Reis den Besuch des französischen Patenvereins »Zarpai Banda« im April heraus. Für 2004 liege eine Einladung nach Frankreich vor.

Mit Blick auf die Dirigenten- und Jugendarbeit hob der Vorsitzende neben Dietmar besonders Winfried Rehse hervor. Ein besonderer Dank ging an Florian Bieber mit der Blechbläserjugend, an Anna-Lena Höcker (Holzbläserjugend) sowie an Christian Kipplinger, der drei Gruppen leitet, und an Stephanie Ullrich mit dem Blockflötenensemble.

Heuer feiert der Verein sein 80-jähriges Bestehen. Unter anderem gibt es am 30. März in der Main-Spessart-Halle ein Jubiläumskonzert.

Mehr Organisieren als dirigieren
»Der Schwerpunkt liegt weniger im Dirigieren als im Organisieren«. Mit diesen Worten leitete Winfried Rehse seinen Dirigentenbericht ein. Er stellte heraus, dass alle zurzeit im Musikverein unterrichteten 88 Jugendlichen termin- und leistungsgerecht gefördert werden müssten. Das schlage mit 61 Wochenstunden an Instrumentalunterricht zu Buche. Hinzu kämen Teilnahmen an Fortbildungskursen. So nehmen laut Dirigent zum Beispiel Anna-Lena Höcker und Maria Rehse an einem Dirigentenlehrgang teil.

Die Leistungsprüfung »D1« (Bronze) haben abgeschlossen: Sabine Eisenträger, Fabian und Lukas Kunkel, Alexander und Michael Sommer sowie David Seitz; »D2« (Silber) schafften Vera Kloss und Lisa Mühleck. Auf des Dirigenten Wunschliste steht zu besetzendes »Edelholz« wie Fagott, Oboe oder Bassklarinette.

EDV erleichtert Buchhaltung
Der Bericht des Kassenwarts Werner Dölger gab zu keinen Misstönen Anlass. Er verwies unter anderem auf die EDV-gestützte Buchhaltung als wesentliche Erleichterung. Jugendvertreterin Alexandra Schäfer sprach von vielfältigen Aktionen während des vergangenen Jahres.

»Der Musikverein Edelweiß gehört als einer der Kulturträger zu den stärksten Vereinen unserer Gemeinde«, sagte Bürgermeister Hermann Spinnler. Besonderen Dank richtete er an den Dirigenten für dessen Bemühungen im Rahmen der Jugendausbildung. Spinnler hob das gute Verhältnis zwischen Verein und Gemeinde heraus und sicherte die Unterstützung durch den Markt Sulzbach zu. Adolf Eisenträger stellte den Antrag »auf einen schönen Vereinsausflug ohne musikalische Verpflichtungen«. Damit fand er großen Anklang.

helge

Der sportliche Erfolg hat viele Väter: Fleiß, Talent, Teamgeist und Siegeswillen

17. Ehrenabend: Langjährige Vereinsaktive und treue Blutspender ausgezeichnet

Main-Echo, 13. Januar 2003

Sulzbach. 34 erfolgreiche Sportler wurden beim Ehrenabend der Marktgemeinde am Freitag im Saal der Braunwarthsmühle ausgezeichnet. Bürgermeister Hermann Spinnler würdigte in diesem Rahmen auch die Verdienste von acht über 65 Jahre alten Vereinsaktiven. Geehrt wurden zudem 14 Blutspender die bereits zwischen 25 und 100 Mal zum Aderlass gingen und so Mitmenschen in Not halfen.

[Hier folgt eine Beschreibung des Ehrenabends, bis zum Ende das »Stundenquartett« des Musikvereins Erwähnung findet…]

Musikalisch umrahmt wurde die Ehrungsfeier vom »Stundenquartett« (weil sie erst wenige Stunden zuvor von ihrem Einsatz erfuhren) des Musikvereins Edelweiß Sulzbach unter Leitung von Winfried Rehse, mit Alexander und Maximilian Sommer sowie Maximilian Höcker. Für das leibliche Wohl sorgten Anni Dolansky und die Mitglieder des Kulturausschusses im Gemeinderat.

helge

Kai Steigerwald wird neuer Kreisjugendleiter

Bayerische Blasmusik, Januar 2003

Bei der Jahresversammlung des Kreisverbandes Miltenberg im Trennfurter Musikerheim erklärte Bürgermeister Reinhard Simon, wie begeistert er vom Kreismusikfest in Trennfurt und vom Auftritt des Heeresmusikkorps 12 Veitshöchheim als krönendem Abschluss des Jubiläums des Musikvereins Trennfurt gewesen sei.

Kreisvorsitzender Walter Zöller sagte, 2002 sei ein turbulentes Jahr gewesen, das mit dem Austritt des Musikvereins Laudenbach aus dem Kreisverband gipfelte. Er zeigte sich froh, dass nun wieder Ruhe eingekehrt sei und der Kreisverband mit dem »Young Symphonic Orchestra« Wörth ein neues Mitglied gewonnen habe. Als Höhepunkt des Jahres nannte er das Landesmusikfest in Bamberg, an dem die Kapellen aus Bürgstadt, Sulzbach und Mömlingen teilgenommen und sehr gute Ergebnisse beim Wertungsspielen erzielt hätten, sowie das Kreismusikfest in Trennfurt. Als Termine für 2003 kündigte er den Solo/Duo-Wettbewerb und das Kreismusikfest von 3. bis 7. Juli in Mömlingen an. Kreisdirigent Jürgen Spall berichtete von den D1/D2-Kursen in Wörth. 20 Jungmusiker haben die D1- und vier die D2-Prüfung bestanden. Besonders stolz war er über den Erfolg des Klarinettentrios vom »Young Symphonic Orchestra« Wörth, das beim Wettbewerb »Spiel in kleinen Gruppen« den Landessieg errungen hat. Der scheidende Kreisjugendleiter Peter Gernhard berichtete vom Volleyballturnier der Kreismusikjugend, das mit neuen Mannschaften gut besucht war, und von den Sitzungen des Kreisjugendrings.

Bezirksvorsitzender Werner Höhn leitete auch die Neuwahlen, bei denen Walter Zöller als Kreisvorsitzender, Siegfried Postel als sein Stellvertreter und Jürgen Spall als Kreisdirigent bestätigt wurden. Neu ins Amt des Kreisjugendleiters wurde Kai Steigerwald und als Jugend-Schriftführerin Melanie Häfner für den nicht mehr kandidierenden Christian Lieb gewählt. Stellvertretender Kreisjugendleiter bleibt Marcus Rehset (Anm. des Webmasters: Hier handelt es sich natürlich um den 3. Vorsitzenden des Musikvereins Edelweiß Sulzbach Markus Rehse).

Songshine Pflaumheim: Aufnahmestopp – Chor des Musical-Ensembles zu groß

Band und Dance-Group neue Formationen des Vereins – Neuen Vorstand gewählt

Main-Echo, 17. Dezember 2002

Großostheim-Pflaumheim. »Wegen Reichtum vorübergehend geschlossen«: So lässt sich die Situation beim Pflaumheimer Gesangs- und Musicalensemble Songshine beschreiben. Weil der Chor zu groß geworden ist, wurde ein Aufnahmestopp für ein halbes Jahr verfügt. Vorsitzender Christopher Weber gab diesen Beschluss des Vorstands in der Jahresversammlung bekannt. Songshine-Band und Dance-Group sind neue Formationen des Ensembles, meldete der Vorsitzende.

[Informationen zum weiteren Ablauf der Jahresversammlung…]

    Nicht so hektisch wie 2002 wird das kommende Jahr, versprach Dirigent Oliver Zahn. Die professionelle Stimmbildung durch Jutta Kögler müsse beibehalten werden, forderte der musikalische Chef der Truppe. 2003 werde sich der Chor an den Berliner Chortagen im Juni beteiligen und an den Feiern zum 25-jährigen Bestehen der Großgemeinde und dem Jubiläum des TSV Pflaumheim mitwirken. Geplant sei ein Adventskonzert mit dem Sulzbacher Musikverein (Anm. des Webmasters: Wir freuen uns schon darauf!).

[Informationen zum weiteren Ablauf der Jahresversammlung…]

Gespannte, adventliche Stimmung

Einheimische Musikgruppen gaben in St. Margareten »Konzert im Advent«

Main-Echo, 03. Dezember 2002

Sulzbach. Die historische Gottesdienstkirche St. Anna ist in diesem Jahr zum vierten Mal Veranstaltungsort einer Konzertwoche unter der Regie der Marktgemeinde. Sechs Veranstaltungen mit teils internationaler Besetzung sind in den nächsten Tagen angesagt. Das Auftaktkonzert wurde wie bereits in den Jahren zuvor als Benefizveranstaltung einheimischer Musikgruppen in der St.-Margareten-Kirche bestritten. In diesem Jahr lautete das Motto »Konzert im Advent«.

    Das Programm am Sonntagabend war nicht allein auf Adventliches beschränkt. Zwei Chöre und drei Blasmusikformationen spannten einen weiten Bogen von der klassischen Sakralmusik über neuzeitliche, geistliche Lieder bis hin zu konzertanter Blasmusik aus Folklore, Musical und Film.

    Vor vollem Haus und unter dem riesigen Adventskranz als Symbol einer besinnlichen Zeit eröffnete die Jugendkapelle der Sodenthaler Musikanten als 20-köpfige Gruppe den musikalischen Reigen mit drei Titeln. Unter dem umsichtigen und auf Akzente setzenden Leiter Christian Kunkel entwickelte die Jugend eine erstaunliche Dynamik, intonierte »The Young Amadeus« getragen, langsam steigernd zu einem schönen Melodienbogen mit sauberem Saxofoneinsatz. Nach einem lyrischen Vorspiel war bei »Variations on a French Folksong« schon das Tempo und Differenzierung gefragt. Beim irischen »The Lord of Dance« mussten die Musiker Dudelsacksound nachahmen.

    Die Singgruppe Roßbach debütierte erstmals in Sulzbach und stellt sich gleich mit fünf neuzeitlichen, geistlichen Liedern vor. Geleitet wird die Gruppe von Ruth Nickl, die aber aktiv mitsingt. Die Zuhörer genossen als Bereicherung des Konzerts rhythmische Lieder, die als neuzeitliches Liedgut stark im Vormarsch und in Sulzbach durch »Esperanza« auch präsent sind.

    Der Chor zeigte, dass er sich aber auch auf A-cappella-Gesang versteht: »The Storm Is Over Now« dürfte den jüngsten Zuhörern besonders gefallen haben. Die junge Solistin gefiel auch wegen ihrer rhythmischen Gestaltung; ihre Stimme war jedoch etwas zu sehr verstärkt.

Blasmusik mit besonderem Reiz
    Die Sodenthaler Musikanten begannen ihren Musikblock mit dem sehr melodischen, choralartigen »Eventide Fall«, stellten sich unter der Leitung von Hubert Amrhein als homogenes, in allen Gruppen stark besetztes Blasorchester vor. In »Samorim« (Tony Jabovski) bewiesen sie, dass auch geistliche Blasmusiksätze in Bigband-Besetzung ihren besonderen Reiz haben. In »Canzona Pifferari« (Reiner Förster) lösten sie ihre Aufgabe, Hirtenmusik nachzuahmen, in ausgewogenem Wechsel zwischen Blech und Holz.

    Mit hoher Gesangskultur erfreute erneut der gemischte Chor des »Sängerkranz«. Artikulation und Intonation ließen die A-cappella-Vorträge »Dixit Maria« (Hans Leo Hassler) mit einer huldigend gebundenen Vortragsweise und »Ave Maria« (Jakob Arcadelt) mit hauchzartem Piano zum Kunstgenuss werden. Anschließend spielte der Chor unter Leitung von Karl-Heinz Wissel in »Machet die Tore weit« bei Orgelbegleitung seine Dynamik voll aus. Inzwischen war es in der Kirche still geworden. Die gespannte, adventliche Stimmung wurde mit drei Bach-Chorälen fortgesetzt. Zweifellos setzte dabei der Musikverein »Edelweiß« blasmusikalische Höhepunkte: Hohe Technik und spielerische Ausgewogenheit in allen Bläsergruppen garantierten eine einwandfreie Intonation. Dirigent Winfried Rehse, umsichtig und kreativ wie immer, arbeitete unverkennbar in »Jesus bleibt meine Freude« die wellenartigen Überspielungen der originären Orgelkomposition heraus. In fünf Melodien aus dem Musical »Highlights From the Miserables« wurde der Klangkörper zu einem Highlight des Konzerts. Wer nun keine Steigerung mehr erwartete, wurde mit dem »Exodus Song« aus dem gleichnamigen Film eines Besseren belehrt.

    Das Finale gestaltete der gemischte Chor mit Mozarts »Laudate Dominum«. Sofort war Barbara Zilch-Karl mit ihrer klaren, ein bisschen ins Mezzo tendierenden Sopranstimme präsent. Mit einem makellosen Vortrag und einfühlsamer Gestaltung sicherte sie sich die Sympathie der Zuhörer. Der Chor umrahmte präzise und homogen. Schließlich setzte er mit dem »Singt dem Herren alle Stimmen« (Joseph Haydn) einen gewaltigen Schlusspunkt. Dr. Hans Plan war an der Orgel ein einfühlsamer Begleiter, der Chor und Solistin stets angemessenen Freiraum ließ.

    Das Publikum war begeistert und honorierte die Leistungen aller Akteure mit lang anhaltendem, stürmischem Beifall. Pfarrer Norbert Geiger und Bürgermeister Hermann Spinnler lobten den uneigennützigen Einsatz aller Musikgruppen für die gute Sache der Kirchenrenovierung.

L.E.

Ohne »Harmonie« ist wieder Harmonie im Musiker-Kreisverband eingekehrt

»Kesseltreiben« gegen Kreisdirigent Spall kritisiert – Steigerwald neuer Jugendleiter

Main-Echo, 02. Dezember 2002

Kreis Miltenberg. Walter Zöller bleibt an der Spitze des Kreisverbandes Miltenberg im Nordbayerischen Musikbund (NBMB). Bei der Hauptversammlung am Samstag im Proberaum des Musikvereins Trennfurt wurde der Vorsitzende einstimmig für drei Jahre wiedergewählt.

    Der Kreisverband hat ein turbulentes Jahr hinter sich, das im Austritt des Musikvereins »Harmonie« Laudenbach gegipfelt hatte. Scharf geißelte Vorsitzender Zöller die »Denunzierung« und das »Kesseltreiben« gegen Kreisdirigent Jürgen Spall. Der ehemalige Leiter der »Harmonie«-Kapelle hatte sich im September auf Betreiben der Laudenbacher vor Gericht gegen den – letztlich unberechtigten – Vorwurf der Untreue verteidigen müssen.

    »Wir haben das fränkische Liedgut voll in unser Repertoire integriert«, betonte Zöller in seinem Tätigkeitsbericht. Dem Kreisverband gehören jetzt sechs Vereine mit 374 Aktiven, davon 257 Jungmusiker im Alter bis 27 Jahre, an. Neu mit von der Partie ist das »Young Symphonics Orchestra« Wörth. 

    Als Höhepunkte des Jahres stellte der Vorsitzende das Landesmusikfest in Bamberg, an dem die Kapellen aus Bürgstadt, Mömlingen und Sulzbach teilgenommen hätten, sowie das Kreismusikfest in Trennfurt heraus. Wichtig, so Zöller, seien aber auch die Wertungsspiele und das Spiel in kleinen Gruppen. Die öffentlichen Zuschüsse in Höhe von 2880 Euro an den Kreisverband seien komplett in die Aus- und Weiterbildung der Jugend investiert, den Vereinen ihrerseits rund 3400 Euro für Instrumente, Noten und Dirigentenaufwand gewährt worden.

    Als »Blasmusik-Highlights« des kommenden Jahres kündigte der Vorsitzende den Solo/Duo-Wettbewerb (Februar/März) und das Kreismusikfest in Mömlingen (Anfang Juli) an. Der scheidende Jugendleiter Peter Gernhart erinnerte an das Volleyball-Turnier der Verbandsjugend und skizzierte die Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring. 

Angst vor Theorieprüfung nehmen
    Wie Kreisdirigent Jürgen Spall berichtete, haben heuer 20 Jungmusiker die D1-Prüfung bestanden, vier die nächsthöhere D2-Leistungsstufe erreicht. Er appellierte an den Nachwuchs, nicht unvorbereitet in die Kurse zu gehen, da sonst angesichts der hohen Anforderungen der Misserfolg drohe. Die Ausbilder forderte er auf, ihren Schützlingen die Angst vor den Theorieprüfungen zu nehmen. Ein Sonderlob erntete das Klarinetten-Trio aus Wörth für den Landessieg in Bamberg. 

    Auch NBMB-Bezirksvorsitzender Werner Höhn schwärmte in höchsten Tönen vom Erlebnis das Landesmusikfestes, »das zugleich aber auch die Grenzen der Leistungsfähigkeit unseres Verbandes aufgezeigt hat«. Über 800 unterfränkische Jungmusiker hätten heuer an D1-Kursen teilgenommen. Weniger erfreut zeigte sich Höhn darüber, dass der Staatszuschuss an den NBMB um knapp 39000 Euro gekürzt worden ist. »Wir wollen zwar nicht bei den Lehrgängen sparen«, betonte der Bezirksvorsitzende, doch müssten notfalls die Grundgebühren erhöht werden, um das Angebot langfristig halten zu können. 

    Für die engagierte Pflege des Liedguts und die vorbildliche Jugendarbeit lobte die stellvertretende Landrätin Emmi Fichtl den Musiker-Kreisverband. Auch der Landtagsabgeordnete Dr. Heinz Kaiser (SPD) attestierte dem Verband einen hervorragenden Ruf und bemühte sich zugleich, »Schreckensmeldungen aus Berlin« zu korrigieren, wonach künftig bei den Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Funktionsträger gespart werden solle.

    Als Beleg für den Leistungsstand der Blaskapellen nannte Klingenbergs Bürgermeister Reinhard Simon die Konzerte beim Kreismusikfest in Trennfurt mit dem Auftritt eines Heeresmusikkorps als krönendem Abschluss. Zöller überreichte Simon ein Buchgeschenk als Dank für dessen Einsatz für die Blasmusik.

    Bei den Neuwahlen wurde Siegfried Postel im Amt des stellvertretenden Vorsitzenden ebenso bestätigt wie Jürgen Spall als Kreisdirigent. Neu im Vorstand sind Kreisjugendleiter Kai Steigerwald und Jugend-Schriftführerin Melanie Häfner (für Christian Lieb), zweiter Jugendvorsitzender bleibt Marcus Rehse (Anm. des Webmaster: Markus Rehse ist auch 3. Vorsitzender des Musikvereins »Edelweiß« Sulzbach).

js

Mit reifer Technik

Wunschkonzert des Sulzbacher Musikvereins

Main-Echo, 30. Oktober 2002

Sulzbach. In der Blasmusikszene sind Marsch, Polka und Walzer zwar nicht out, doch sie werden zu Gunsten der konzertanten Musik aus den Sektoren Musical, Filmmusik, Folklore und Pop zurückgedrängt. Diese Tendenz wurde am Sonntag beim Wunschkonzert des Musikvereins »Edelweiß« auch von Sulzbacher Blasmusikfreunden und Gästen belegt.

Konzertmoderator Dietmar Rehse sieht diesen Wandel, basierend auf dem Erfolg amerikanischer Film- und Musicalkomponisten und der Hinwendung zur Popularmusik, als gutes Zeichen: Die Jugend werde im Lernprozess nicht mehr nur mit Chorälen und Sakralmusik konfrontiert. Zeitgenössische holländische und deutsche Komponisten schlössen sich dieser Entwicklung an.

Zum achten Mal hatte der Musikverein zum Wunschkonzert eingeladen und die gut besuchte Schulaula war ein geeignetes Forum für Jugendkapelle und großes Blasorchester. In bunter Folge eines ausgewogenen Mix‘ von Märschen, Walzern, Polkas und konzertanten Stücken bestritt die Blaskapelle den ersten Teil des Konzertes und stimmte die Zuhörer auf die große Wunschliste ein. Sie gab einen Einblick in die gegenwärtige Arbeit des Vereins. Das Ensemble verfügt über ein breites Repertoire, das ständig erweitert wird.

Hohes Tempo, fulminantes Forte
    Für das Frühjahr ist ein großes Stuhlkonzert vorgesehen. Zwei Auszüge für diesen Auftritt wurden bereits mit der Filmmusik zu James Bond 007 und dem dritten Satz der Suite »Greck Folk Song« (Anm. des Webmasters: Dieses Stück nennt sich »Greek Folk Songs«) sehr engagiert dargeboten. Das gilt sowohl für die kontrastreiche, melodisch-wechselvolle, Dissonanzen-beladene Bond-Musik wie für die völlig andere, folkloristisch und tänzerisch geprägte Musik der griechischen Suite, die mit hohem Tempo und fulminantem Forte endete.

Im Mittelteil des Konzertes stellte sich erneut die aus 28 Buben und Mädchen bestehende Jugendkapelle mit vier Titeln eindrucksvoll vor. Die Nachwuchsarbeit wird im Verein groß geschrieben. Mehrere Mädchen der Kapelle haben in den vergangenen Tagen erfolgreich ihre D1- und D2-Prüfung absolviert.

Unter der umsichtigen, doch auch fordernden Stabführung von Dirigent Winfried Rehse bewältigte die Jugend die Vorgaben zur Freude der Zuhörer und ihrer zahlreich gekommenen Eltern mit betonter Rhythmik und klangreinem Spiel Die Filmmusik »Weg der Sterne«, ein Stück aus dem Musical »Phantom der Oper«, eine Samba und der »Cancan« von Jacques Offenbach waren daher vom Publikum freudig aufgenommene Darbietungen der Jungmusiker.

Marsch als Siegertitel   
Für den Hauptteil des Konzerts konnten die Besucher vorher aus 36 Titeln die für sie zehn beliebtesten Musikstücke auswählen. Bei aller Vorliebe für modernere Rhythmen: Der »Deutschmeister-Regimentsmarsch« ließ sich als Siegertitel nicht verdrängen. Aus dem konzertanten Bereich haben sich gleich fünf Titel durchgesetzt. Mit den Plätzen 5, 6 und 10 waren Polka und Walzer vertreten. Und das Marschsegment belegte drei Titel in den Top ten. Einige Stücke bekamen die gleiche Punktzahl.

Das Blasorchester intonierte mit reifer Technik in allen Bläsergruppen die zehn gewählten Siegertitel, ließ sich von Dirigent Winfried Rehse behutsam und pointiert führen und setzte die Anforderungen auf Rhythmik, Dynamik, Tempowechsel und Charakteristik der Stücke überzeugend um. In dem Wunschtitel »Yakety Sax« (Benny Hill) spielte Christian Kipplinger ein exaktes Saxofon-Solo. Markus Hein brachte sich als Xylophonist in »Zirkus Renz« solistisch in Erinnerung. Er gilt als hoffnungsvolles Talent.

Das Publikum war begeistert und forderte Zugaben, die auch gewährt wurden. Dietmar Rehse sorgte in gewohnter Weise für Information und Überleitung.

L.E.

Kreismusikfest: In Dornau war Blasmusik Trumpf

Sternmarsch, Festzug und viele Gastkapellen

Main-Echo, 21. Mai 2002

Sulzbach-Dornau. Der Sulzbacher Ortsteil Dornau stand am Pfingstwochenende ganz im Zeichen der Blasmusik. Anlässlich seines Jubiläums »100 Jahre Blasmusik in Dornau« richtete der Musikverein das Kreismusikfest 2002 des Musikverbandes Untermain aus. An allen drei Tagen spielten Gastkapellen auf.

Sternmarsch zum Festzelt: Am Pfingstwochenende stand in Dornau das Kreismusikfest 2002 auf dem Programm. In dem Ort wird seit 100 Jahren Blasmusik gemacht. Anlässlich dieses Jubiläums spielten mehrere Gastkapellen in Dornau auf.  Foto: Kuhn Anm. des Webmasters: Das Bild zeigt unseren Musikverein »Edelweiß« Sulzbach gefolgt von dem Musikverein »Lyra« aus Ebersbach
Sternmarsch zum Festzelt: Am Pfingstwochenende stand in Dornau das Kreismusikfest 2002 auf dem Programm. In dem Ort wird seit 100 Jahren Blasmusik gemacht. Anlässlich dieses Jubiläums spielten mehrere Gastkapellen in Dornau auf.
Foto: Kuhn
Anm. des Webmasters: Das Bild zeigt unseren Musikverein »Edelweiß« Sulzbach gefolgt von dem Musikverein »Lyra« aus Ebersbach

Am Samstagabend marschierten neun Kapellen aus dem Umkreis in einem Sternmarsch zum Festzelt am Bürgerhaus: die Musikvereine »Edelweiß« Sulzbach, Hessenthal und Trennfurt, »Lyra« Ebersbach, »Harmonie« Hausen, »Dammbachklänge« Wintersbach und Krausenbach, »Spessartklang« Hobbach sowie die Sodenthaler Musikanten. Just zu Beginn des Marsches fing es zu regnen an. Die meisten Kapellen erreichten jedoch noch einigermaßen trocken ihr Ziel.

Besseres Wetter herrschte beim Festzug, der nach Festgottesdienst und Frühschoppen am Sonntagnachmittag an vielen Zuschauern vorbei durch das geschmückte Dorf zog. Daran beteiligt waren außer den Sulzbacher und Dornauer Ortsvereinen weitere Gastkapellen wie der Musikverein Roßbach, »Harmonie« Mönchberg, Kolpingkapelle Leidersbach und der Fanfarenzug aus Eschau. Den weitesten Weg zum Kreismusikfest hatte der Musikverein aus dem baden-württembergischen Dörlesberg hinter sich. Ehrengäste wurden in Pferdekutschen gefahren.

    Mit gehobener Blasmusik begeisterten am Abend Jan Slabák und seine Blaskapelle »Moravanka« aus Tschechien die Besucher. Die Perfektion des international bekannten Orchesters geht auf die gute Ausbildung der Akteure zurück, die alle ein Musikstudium abgeschlossen haben.

Am Montag unterhielten die Musikvereine Volkersbrunn und Großwallstadt die Gäste im Zelt, auch die »Oldtimer« und das Blasorchester des Musikvereins Kleinwallstadt gaben Kostproben ihres Könnens. Das dreitägige Fest fand seinen Abschluss bei einem bayrischen Gaudiabend mit der Kapelle »Melomania« Obernau.

Im 360 Einwohner zählenden Dornau wird seit 100 Jahren Blasmusik gespielt, seit 1957 ist die Musikkapelle Mitglied im Musikverband Untermain. 1987 wurde ein Verein gegründet. Das Blasorchester besteht aus 28 Musikern, sieben Jugendliche sind in Ausbildung. Die Jungmusiker spielen in der Jugendkapelle Kleinwallstadt/Dornau mit.

KuB