Burkhard Grein seit 1945 vielfach im Verein aktiv

Musikverein »Edelweiß« und Musikbund ehrte Mitglieder

Main-Echo, 28. Oktober 2003

Zu Ehrenmitgliedern des Musikvereins »Edelweiß« ernannte Vorsitzender Hermann Seitz (rechts) Ulrich Prentner, Edgar Bohlender, Ewald Fries und Alois Rohe (von links). Ehrendirigent wurde Guillermo Ruiz vom Partnermusikverein »Zarpai Banda« aus Hendaye/Frankreich. Auf dem Bild fehlt der neue Ehrenvorsitzende Burkhard Grein. Foto: Helmut Gesierich
Zu Ehrenmitgliedern des Musikvereins »Edelweiß« ernannte Vorsitzender Hermann Seitz (rechts) Ulrich Prentner, Edgar Bohlender, Ewald Fries und Alois Rohe (von links). Ehrendirigent wurde Guillermo Ruiz vom Partnermusikverein »Zarpai Banda« aus Hendaye/Frankreich. Auf dem Bild fehlt der neue Ehrenvorsitzende Burkhard Grein.
Foto: Helmut Gesierich

Sulzbach. Im Rahmen des Ehrenabends zum 80-jährigen Bestehen des Musikvereins ehrten der Bezirksdirigent des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB), Jürgen Weyer, und Kreisvorsitzender Walter Zöller viele Mitglieder.

Für zehn Jahre aktive Musiktätigkeit gab’s die NBMB-Ehrennadel in Bronze für Karin Siegmund (Anm. des Webmasters: Karins Nachname lautet korrekt „Siemund“), Stefan Gatz, Stefanie Gado, Maria Rehse, Alexandra Schäfer, Johannes Sommer und Christopher Naun.

Für 20 Jahre (Silber) Wolfgang Gado und Winfried Rehse sowie für 30 Jahre (Gold) Albert Hein, Peter Roos und Hermann Seitz.

Mit dem Ehrenzeichen des Bundes Deutscher Musikverbände in Gold wurden für 40 Jahre Robert Bohn, Alfred Sommer, Hans Woller und Reinhold Hohm ausgezeichnet sowie Adolf Eisenträger und Alois Rohe für 50 Jahre aktives Musikerleben.

Für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft zeichnete Vorsitzender Hermann Seitz aus: Edwin Rüd, Werner Arnold, Günter Becker, Dr. Hubert Prentner, Norbert Durschang, Karl Kempf, Alfred Kipplinger, Erhard Kuhn, Ernst Kunkel, Leo Prentner, Armin Scharf, Walter Scharf, Richard Schüssler, Hermann Schwarzkopf, Manfred Winter, Engelbert Zahn, Rainer Zahn, Alfred Ziemlich, Karl Doleysch, Ulrich Prentner, Ewald Fries, Robert Bohn, Alfred Sommer, Hans Woller und Reinhold Hohm.

Aufgrund besonderer Verdienste um den Musikverein Edelweiß wurden Ulrich Prentner, Ewald Fries, Edgar Bohlender, Alois Rohe sowie Reinhold Hohm zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ehrenvorsitzender wurde das bisherige Ehrenmitglied Burkhard Grein, der sich seit 1945 vielfach ehrenamtlich um den Verein verdient gemacht hat.

Zum Ehrendirigenten ernannt wurde Guillermo Ruiz, Dirigent des französischen Partnermusikvereins »Zarpai Banda« aus Hendaye/Frankreich, der seit 1980 fast jährlich nach Sulzbach kommt und schon oft im Musikvereins mitgewirkt hat.

helge

Sektion an einem lebenden 80-Jährigen

Rückblick auf lange Tradition des Musikvereins »Edelweiß« – Mitglieder geehrt

Main-Echo, 28. Oktober 2003

Für 40 und 50 Jahre aktive Musiktätigkeit wurden mit dem Bundesehrenzeichen des Bundes Deutscher Musikverbände in Gold vom NBMB-Kreisvorsitzenden Walter Zöller (links) und dem Bezirksdirigenten Jürgen Weyer (rechts) Hans Woller, Robert Boh, Alois Rohe, Adolf Eisenträger und Alfred Sommer (von links) ausgezeichnet. Foto: Helmut Gesierich
Für 40 und 50 Jahre aktive Musiktätigkeit wurden mit dem Bundesehrenzeichen des Bundes Deutscher Musikverbände in Gold vom NBMB-Kreisvorsitzenden Walter Zöller (links) und dem Bezirksdirigenten Jürgen Weyer (rechts) Hans Woller, Robert Boh, Alois Rohe, Adolf Eisenträger und Alfred Sommer (von links) ausgezeichnet.
Foto: Helmut Gesierich

Sulzbach. Anlässlich seines 80-jährigen Bestehens hatte der Musikverein »Edelweiß« zum Ehrenabend in die Aula der Volksschule eingeladen. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte das 37-köpfige Jugendblasorchester unter Leitung von Winfried Rehse.

Bei einem Gang durch die Vereinsgeschichte seit 1923 zeichnete Vorsitzender Hermann Seitz die Entwicklung von einer »herkömmlichen« Blaskapelle zum vielseitigen, auch sinfonischen Blasorchester nach.

Festredner Dr. Hubert Prentner »zerlegte« den Musikverein nach Art des Pathologen in mehrere Einzelteile: Der Jungbrunnen – »lange leben ohne alt zu werden«; die Musik – ein Verein im Allgemeinen; der Musikverein ganz speziell sowie der Heimatort Sulzbach. Diese »unblutige Sektion« am noch lebenden Körper des 80-Jährigen hatte hohen und hintergründigem Unterhaltungswert. Prentner würzte seine Rede mit Erfahrungen und Erlebnisse aus 40 Jahre Mitgliedschaft.

Während Jürgen Weyer, Bezirksdirigent des Nordbayerischen Musikbunds (NBMB), Aufschluss über Strukturen, Gremien und Ausschüsse des NBMB vermittelte, stellte dessen Kreisvorsitzender Walter Zöller fest: »In einer Zeit, wo Lustgewinn ohne Anstrengung das primäre Begehren vieler junger Menschen ist, beweisen gerade die Sulzbacher Musiker, dass man mit täglichem Training, Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt schönere Erfolge feiern kann als der Egoist und Einzelgänger!« Nachdem die Mitglieder geehrt worden waren (nebenstehender Bericht), sorgten, eingerahmt von zwei Musikstücken (Andreas Hock und Markus Hein), Adolf Eisenträger – mit 69 Jahren ältestes noch aktives Mitglied – sowie Alex Sommer – mit zehn Jahren der Jüngste – für amüsante Kurzweil mit einem Zwiegespräch »wie war´s früher bei den Musikern und was bewegt die Jugend heute!«

Anm. des Webmasters: Adolf Eisenträger ist mit seinen 69 Jahren „nur“ zweitältestes aktives Mitglied unseres Vereins. Die Ehre, das älteste Mitglied zu sein, gebührt unserem Winfried Zahn mit mittlerweile 78 Jahren.

Nicht nur Beiträge bezahlt

Für 40 Jahre Treue zum Musikverein »Edelweiß« wurden geehrt (von links): Alfred Kipplinger, Edwin Rüd, Walter Scharf, Manfred Winter, Karl Doleysch, Engelbert Zahn, Werner Arnold, Karl Kempf, Dr. Hubert Prentner, Ewald Fries, Alfred Ziemlich, Günter Becker und Leo Prentner. Auf dem Bild fehlen Norbert Durschang, Erhard Kuhn, Ernst Kunkel, Richard Schüssler, Hermann Schwarzkopf und Rainer Zahn. Foto: Helmut Gesierich
Für 40 Jahre Treue zum Musikverein »Edelweiß« wurden geehrt (von links): Alfred Kipplinger, Edwin Rüd, Walter Scharf, Manfred Winter, Karl Doleysch, Engelbert Zahn, Werner Arnold, Karl Kempf, Dr. Hubert Prentner, Ewald Fries, Alfred Ziemlich, Günter Becker und Leo Prentner. Auf dem Bild fehlen Norbert Durschang, Erhard Kuhn, Ernst Kunkel, Richard Schüssler, Hermann Schwarzkopf und Rainer Zahn.
Foto: Helmut Gesierich
Mit Blick auf die Ehrungen hob Bürgermeister Hermann Spinnler hervor, dass Vereinsmitglieder nicht nur dafür geehrt werden, dass sie über viele Jahrzehnte pünktlich ihre Beiträge bezahlt haben, sondern dem Verein »aktiv« die Treue gehalten haben.

Für Hermann-Josef Eck als Vertreter des Landrats hat die Pflege der Blasmusik einen hohen Stellenwert, sie repräsentiere ein Stück Lebensqualität. Der MVE spiele im Reigen der vielen Kapellen im Landkreis eine bedeutende Rolle. Als positive Beispiele für Ehrenamt und Engagement nannte Eck Dietmar und Winfried Rehse .

Pfarrer Norbert Geiger verwies auf das »Buch der Psalmen«. Er hob den Abschlusspsalm mit dem Lob Gottes hervor, in dem vermutlich all die Musikinstrumente aufgezählt werden, die vor etwa 2500 Jahren beim Tempelgottesdienst verwendet worden sind. Geiger freute sich über die enge Verbindung zwischen Kirche und Musik und dankte dem MVE für ein stetes Engagement. Für Berthold Rüth (MdL) steht fest, dass die Personen, die 1923 den MVE gegründet haben, Sehnsucht nach Heimat, Gemeinschaft und Geborgenheit hatten. Mit dem Ende der Spaßgesellschaft suchten die Menschen nun wieder diese Werte, unter anderem im Musikverein. Als Beispiel nannte er die Jugendkapelle des MVE. »Hier gibt es Selbständigkeit, Selbstverwirklichung und Erfolg – rundum eine gute Zukunft!«

Als Zeichen des Dankes und des Respekts überreichte der Vorsitzende des französischen Partnermusikvereins »Zarpei Banda«, Vincent Cabantous, dem MVE-Vorsitzenden Hermann Seitz einen Thunfischfänger, ein stattliches Schiffsmodell, und lud zu einem Gegenbesuch nach Frankreich ein.

Helmut Gesierich

Markt hat seine »Hausaufgaben gemacht«

Floriansjünger als »27. Baufirma«
Das neue Sulzbacher Feuerwehrhaus wurde seiner Bestimmung übergeben

Main-Echo, 22. September 2003

Sulzbach. 1,5 Millionen Euro hat die Marktgemeinde investiert, die Floriansjünger beteiligten sich mit 5853 unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden: Nach langem Planen und Warten wurde das neue Sulzbacher Feuerwehrhaus in der Spessartstraße am Samstag offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Bauzeit betrug zwei Jahre.

[Hier folgt eine Beschreibung der Einweihungsfeier, bis zum Ende das Jugendblasorchester des Musikvereins Erwähnung findet…]

Schließlich übergab der 75-jährige Friedl Schmitt – langjähriger Feuerwehrmann – ein großes aus Holz geschnitztes Wappen. Nach dem offiziellen Teil wurden die Ehrengäste durch die Anlage geführt. Für die musikalische Umrahmung der Feierstunde sorgte das Jugendblasorchester des Musikvereins »Edelweiß« unter Leitung von Winfried Rehse.

helge

Sommernachts-Serenade mit Finale im Fackelschein

Main-Echo, 02. September 2003

p20030902Sulzbach. Bei einem guten Tropfen Wein genossen die Besucher der Sommernachts-Serenade am Samstag auf dem Kirchplatz »gehobene Unterhaltungsmusik«, dargeboten von den Edelweiß-Musikern unter Winfried Rehse. Gründe für den musikalischen Abend hatten die Musiker mit ihrem 80-jährigen Bestehen und dem 50. Weihetag der Kirche St. Margareta. Durchs Programm führte Dietmar Rehse. Der erste Teil war dem Singspiel gewidmet. Die Musiker brachten Stücke wie »Jesus Christ – Superstar« von Andrew Lloyd Webber, den »Figaro-Marsch« (W. A. Mozart), »Beauty and the Beast« (Alan Menken), »Moment for Morricone« (Johan de Meij) zu Gehör. Solist am Xylophon bei »Erinnerungen an Zirkus Renz« war Markus Hein. Ein Umbau in der Pause ließ Größeres erahnen: Angelehnt an die Formation des Großen Zapfenstreichs zogen die Musiker, flankiert von Floriansjüngern mit Fackeln, zum »Großen Finale« auf den Kirchplatz. Auf dem Überraschungsprogramm standen Armee-Märsche wie »Mein Regiment« von Hermann Ludwig Blankenburg sowie der »Coburger Marsch« (Michael Haydn) und der »Mussinan-Marsch« (Carl Carl).

Foto: Helmut Gesierich.

Galakonzert voll Spielfreude und Präzision

Nordbayerisches Jugendblasorchester in Sulzbach

Bayerische Blasmusik, Juli 2003

Anm. des Webmasters: Es folgt ein Bericht über das am 22. Juni 2003 in Sulzbach stattgefundene Konzert des Nordbayerische Jugendblasorchester. Dieses wurde vom Musikverein Sulzbach anlässlich seines 80-jährigen Jubiläums initiiert und in Zusammenarbeit mit dem Kulturausschuss des Marktgemeinde Sulzbach veranstaltet. Der Musikverein Sulzbach ist besonders stolz auf die Tatsache, dass seit Gründung dieser Formation immer auch Musiker aus unseren eigenen Reihen in diesem Orchester vertreten waren (bei diesem Konzert nahm z. B. unsere Maria Rehse an der Klarinette teil). Der nachfolgende Bericht erschien auch in einer modifizierten Version am 24.06.2003 im Main-Echo.

In der Sulzbacher Main/Spessart-Halle stimmte einfach alles: Die Halle war gut besucht, festlich geschmückt und die über 60 jungen Musiker/innen des Nordbayerischen Jugendblasorchesters (NBJBO) ließen von Anfang an erkennen, dass sie mit großer Spielfreude und in beeindruckender Harmonie ihr Programm in Angriff nehmen wollten.

Erstaunlich, dass fast die Hälfte des großen Orchesters aus jungen Frauen besteht – ein Beleg für die gute Nachwuchsarbeit, die seit Jahren in den Musikvereinen betrieben wird. Der Jubilar des Abends, der Musikverein Edelweiß Sulzbach, ist ein gutes Beispiel und auch ein Beweis dafür, dass der NBMB mit seinem Ausbildungskonzept auf dem richtigen Weg ist. Orchesterleiter Ernst Oestreicher verkörpert diesen guten Ansatz geradezu. Als Bundesdirigent gehörte er vor 15 Jahren zu den Gründern des Orchesters und leitet unter anderem die zur staatlichen Anerkennung führenden Dirigentenlehrgänge.

Flüssige Übergänge
nbjbo_tuttiDie Harmonie im Orchester der jungen Künstler in den Trachten ihrer Heimatvereine zwischen Oberpfalz und Unterfranken ließ auf ein langes Zusammenspiel schließen, so stimmig waren die Einsätze, so flüssig die Übergänge und so exakt die Reaktionen auf das zwar temperamentvolle, aber immer klare und nie der Selbstdarstellung verpflichtete Dirigieren Oestreichers.

Anspruchsvoll auch für die Zuhörer das Programm des ersten Teils: Sehr differenziert, mit kraftvollen Akzenten und einer fast sieghaften Aufgipfelung am Ende erklang Hindemiths Marsch aus den »Symphonischen Metamorphosen«. Ein Höhepunkt: Das »Concertino für Marimbaphon und Blasorchester«, ein dreisätziges Werk, das ganz temperamentvoll beginnt, meditativ im zweiten Satz wird und rasant und beeindruckend virtuos endet – eine wirklich schweißtreibende Angelegenheit für den technisch perfekten und ausdrucksstarken Solisten Wolfgang Schniske, der zu Recht vom ganzen Orchester Beifall erhielt.

Filigrane Instrumentierung
Mit »Pauken und Trompeten« begann Bertold Hummels »Finale Concertante«, der letzte Satz mit einem eher rauen Ton. Nicht von ungefähr verarbeitete der Würzburger Komponist in diesem Satz ein altes Landsknechtlied. Vor der Pause dann noch anspruchsvolle Programmmusik und Stimmungsmalerei mit »Stormworks« von Stephen Melillo. Die Musiker beherrschten die filigrane Instrumentierung perfekt, zeigten große Präzision bei den oft schwierigen Einsätzen und gestalteten die Dynamik stimmig aus.

Nie pathetisch oder süß
Nach der Pause zeigten die jungen Künstler, was man aus eher populären Kompositionen machen kann. In Johan de Meijs 1. Satz aus seiner Sinfonie »Der Herr der Ringe« hörte man Gandalfs Schimmel leibhaftig über die Bühne galoppieren, das »Nessun dorma« von Giacomo Puccini aus »Turandot« begeisterte mit seinem feierlichen Ton, der nie pathetisch oder süßlich wirkte, und Dmitrij Schostakowitschs »Jazz Suite Nr. 2« riss die Zuhörer mit ihrem überschäumenden Temperament und der technischen Brillanz des Vortrags zu wahren Beifallsstürmen hin.

Das Paradestück
Als Höhepunkt, von Oestreicher zu Recht als »Paradestück des Orchesters« angekündigt, erklang ein gut 15-minütiges Medley aus dem Musical »Phantom der Oper« in der genialen Bearbeitung von Johan de Meij. Die Themen wanderten elegant durch die verschiedenen Register, und die Übergänge wiesen keine einzige Bruchstelle auf. Mit »Hard to say I’m sorry« und einem schönen Saxophon-Solo endete das offizielle Programm, dem noch eine Reihe von Zugaben folgte, die das begeisterte Publikum in Sulzbach erklatschte.

Nach gut zwei Stunden war ein Galakonzert zu Ende, nach dem sich – wie nicht nur Bürgermeister Hermann Spinnler feststellte – das Nordbayerische Jugendblasorchester mit besten Aussichten an weitere Aufgaben heranwagen darf. Wer die jungen Künstler und ihren Leiter Ernst Oestreicher in Sulzbach gehört hat, traut ihnen wirklich alles zu!

Dr. Heinz Linduschka

Beim 1. Wertungsspiel »sehr gut« erreicht

Main-Echo, 09. Juli 2003

Sulzbach. Das Jugendblasorchester Sulzbach nahm am Bundesbezirksmusikfest in Volkach erstmals an einem Wertungsspielen in der Anfängerstufe teil und erreichte auf Anhieb das Prädikat »mit sehr gutem Erfolg teilgenommen«. Das ist für ein Orchester, das erst seit eineinhalb Jahren zusammenspielt und zum ersten Mal an solch einem Wertungsspielen teilnahm, eine beachtliche Leistung. Das fand auch der Bayerische Rundfunk: Am Sonntag gab es in der Frankenschau einen Beitrag über das Musikfest, wobei das Sulzbacher Jugendblasorchester als Beispiel für die großartige Jugendarbeit im Nordbayerischen Musikbund gezeigt wurde.

Auch das Symphonische Blasorchester des Musikvereins Sulzbach trat beim Wertungsspielen in der Oberstufe an und erreichte ebenfalls das Prädikat »mit sehr gutem Erfolg teilgenommen«.

Voller Spielfreude, Präzision und Brillanz

Nordbayerisches Jugendblasorchester bot Musik vom Feinsten

Main-Echo, 24. Juni 2003

Anm. des Webmasters: Es folgt ein Bericht über das am 22. Juni 2003 in Sulzbach stattgefundene Konzert des Nordbayerische Jugendblasorchester. Dieses wurde vom Musikverein Sulzbach anlässlich seines 80-jährigen Jubiläums initiiert und in Zusammenarbeit mit dem Kulturausschuss des Marktgemeinde Sulzbach veranstaltet. Der Musikverein Sulzbach ist besonders stolz auf die Tatsache, dass seit Gründung dieser Formation immer auch Musiker aus unseren eigenen Reihen in diesem Orchester vertreten waren (bei diesem Konzert nahm z. B. unsere Maria Rehse an der Klarinette teil). Der nachfolgende Bericht erschien auch in einer modifizierten Version in der Juli-Ausgabe der Bayerischen Blasmusik.

Sulzbach. Am Sonntagabend stimmte einfach alles in der Main-Spessart-Halle in Sulzbach. Die mehr als 60 jungen Musiker des Nordbayerischen Jugendblasorchesters ließen von Anfang an erkennen, dass sie mit großer Spielfreude und beeindruckender Harmonie ihr Programm in Angriff nehmen wollten. Erstaunlich, dass fast die Hälfte des Orchesters aus jungen Frauen besteht, zugleich ein Beleg für die gute Nachwuchsarbeit in den Musikvereinen und dass der Nordbayerische Musikbund mit seinem Ausbildungskonzept auf dem richtigen Weg ist. Der Dirigent und Leiter des Orchesters, Ernst Oestreicher, verkörpert diesen guten Ansatz geradezu.

Dass die jungen Künstler aus zahlreichen Musikvereinen zwischen der Oberpfalz und dem Untermain kommen, war nur an der Kleidung zu erkennen, die Harmonie im Orchester ließ auf ein langes Zusammenspiel schließen, so stimmig waren die Einsätze, so flüssig die Übergänge und so exakt die Reaktionen auf das zwar temperamentvolle, aber immer klare und nie der Selbstdarstellung verpflichtete Dirigieren Oestreichers.

Anspruchsvoll – auch für die Zuhörer – das Programm des ersten Teils: Sehr differenziert, mit kraftvollen Akzenten und einer fast sieghaften Aufgipfelung am Ende Hindemiths Marsch aus den »Symphonischen Metamorphosen« aus dem Jahr 1944. Ein Höhepunkt: Das Concertino für Marimbaphon und Blasorchester, ein dreisätziges Werk, das temperamentvoll begann und in dem das Marimbaphon – brillant gespielt von Wolfgang Schniske – mal dominierte, mal eine eher dienende Funktion einnahm. Eingeleitet von Querflöte und Oboe folgte der eher meditative zweite Satz, in dem Schniske einen eleganten Klangteppich ausbreitete, auf dem sich die Instrumente entfalten konnten. Ganz rasant und beeindruckend virtuos dann der dritte Satz, eine wirklich schweißtreibende Angelegenheit für den technisch perfekten und ausdrucksstarken Solisten, der zu Recht vom ganzen Orchester Beifall erhielt.

Landsknecht-Klänge
Mit »Pauken und Trompeten« begann Bertold Hummels »Finale Concertante«, der letzte Satz mit einem eher rauen Ton. Nicht von ungefähr verarbeitete der Würzburger Komponist in diesem Satz ein altes Landsknechtlied. Vor der Pause dann noch anspruchsvolle Programmmusik und Stimmungsmalerei: »Stormworks« des Italoamerikaners Stephen Melillo. Die Musiker beherrschten die filigrane Instrumentierung perfekt, zeigten große Präzision bei den oft schwierigen Einsätzen und gestalteten die Dynamik stimmig aus.

Nach der Pause bewiesen die jungen Künstler, was man aus eher populären Kompositionen machen kann. In Johan des Meijs Satz aus der Sinfonie »Der Herr der Ringe« hörte man Gandalfs Schimmel leibhaftig über die Bühne galoppieren. Das »Nessun dorma« (Keiner schlafe!) von Giacomo Puccini aus »Turandot« begeisterte mit seinem feierlichen Ton, der nie pathetisch oder süßlich wirkte, und Dimitri Schostakowitschs »Jazz suite 2« riss die Zuhörer mit ihrem überschäumenden Temperament und der technischen Brillanz des Vortrags zu wahren Beifallsstürmen hin.

Dann folgte der Höhepunkt: ein gut 15-minütiges Medley aus dem Musical »Phantom der Oper« in der genialen Bearbeitung von Johan de Meij. Die Themen wanderten elegant durch die Instrumente, und die Übergänge wiesen keine Bruchstelle auf. Mit »Hard to say I’m sorry« und einem schönen Saxofon-Solo endete das Programm. Wer die jungen Künstler und ihren Leiter Ernst Oestreicher gehört hat, traut ihnen noch eine Menge mehr zu!

Heinz Linduschka

Aschenputtel mit dem besonderen Reiz

Jugendblasorchester von Sulzbach und Unterpleichfeld begeisterten die Zuhörer

Main-Echo, 06. Mai 2003

Sulzbach. Die Aula der Volksschule wurde am Sonntagnachmittag gleichermaßen kleine Konzerthalle und Märchenstube. In einer »konzertierten Aktion« legten das Jugendblasorchester Sulzbach sowie das Jugendblasorchester Unterpleichfeld (bei Würzburg) Zeugnis ihrer musikalischen Vielfalt und Fertigkeiten ab.

Hermann Seitz (rechts auf der Bühne), »Märchenonkel« und zugleich Vorsitzender des Musikvereins Edelweiß, erzählt am Sonntagnachmittag in der Aula der Volksschule die Geschichte vom armen Aschenputtel bis hin zur Gemahlin des jungen Königssohnes, musikalisch untermalt vom Jugendblasorchester Sulzbach.   Foto: Gesierich
Hermann Seitz (rechts auf der Bühne), »Märchenonkel« und zugleich Vorsitzender des Musikvereins Edelweiß, erzählt am Sonntagnachmittag in der Aula der Volksschule die Geschichte vom armen Aschenputtel bis hin zur Gemahlin des jungen Königssohnes, musikalisch untermalt vom Jugendblasorchester Sulzbach.
Foto: Gesierich

Eingebettet in den ersten Abschnitt, den die Sulzbacher Jungmusiker bestritten, war die musikalische Darbietung des Märchens »Cinderella«, frei nach dem Grimm’schen Klassiker »Aschenputtel« mit der Musik von Kees Vlak. Hermann Seitz, Vorsitzender des Musikvereins Edelweiß, schlüpfte in die Rolle des »Märchenonkels«. In seine Erzählung ließ er lokale Sulzbacher Gegebenheiten einfließen, die der Geschichte einen zusätzlichen Reiz verliehen. Um die Musik »anschaulicher« zu gestalten, hatten Anna-Lena Höcker und Steffi Ullrich die wichtigsten Stationen des Märchens in großen Bildern festgehalten. Eröffnet wurde der musikalische Märchen-Nachmittag mit der Ballade »Irish Dream« von Kurt Gäble, in der die sanfte und idyllische Stimmung auf der grünen Insel dargestellt wurde. Es folgte »Das Phantom der Oper« von Andrew Lloyd Webber, eine Liebesgeschichte zwischen einem entstellten Mann, dem Phantom, und der hübschen Sängerin Christine.

Den Sulzbacher Jungmusikern auf den Leib geschneidert hatte Winfried Rehse in einer Bearbeitung das traditionelle Gospel »Oh, when the Saints«. »Star Wars« von John Williams war unter Leitung der Nachwuchsdirigentin Anna-Lena Höcker zu hören. Es folgten »The Final Countdown« von Joey Tempest – an der Trompete Caroline Fries, Julian Höcker, Annika Richter, Alexander Sommer und Adrian Streun – sowie »Sun Calypso« von Luigi di Ghisallo.

Die Gäste aus Unterpleichfeld übernahmen die Gestaltung des weiteren Nachmittags. Begonnen wurde mit »Slovenia«, einer symphonischen Ouvertüre von Alfred Bösendorfer. Mit den Klangfarben des symphonischen Blasorchesters wurde im Stück »Emotionen« von Kurt Gäble Gefühlen wie Geborgenheit, Glück, Liebe und Hoffnung Ausdruck verliehen. Um die Zirkusgäste zu erheitern, spielte der Clown schwungvolle »Erinnerungen an Zirkus Renz« (Solist am Xylophon Christian Hornschuh). »Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt!« Dieses Zitat ist wie der Film Forrest Gump innerhalb kurzer Zeit zum Klassiker geworden. Mit der »Forrest Gump Suite« von Alan Silvestri klang ein musikalisch vielseitiger Nachmittag aus.

-helge-

Grandioses Konzert zum 80. Jubiläum

Bayerische Blasmusik, April 2003

Musikverein Sulzbach: Ein grandioses Jubiläumskonzert gaben die Musiker/innen aus Sulzbach im 80. Jahr des Bestehens ihres Vereins »Edelweiß«. Einen gelungenen Einstieg erwischten die 31 jungen Leute des Jugendblasorchesters unter Winfried Rehse mit »The Final Countdown« und »Irish Dream« von Kurt Gäble.

Das sinfonische Blasorchester stellte Originalwerke aus Europa in den Mittelpunkt. Der Marsch »Seventeen come Sunday« des Briten Ralph Vaughan Williams lief locker und leicht durch die verschiedenen Register des Orchesters. Bereits hier war es deutlich zu hören, was den Reiz der sinfonischen Sulzbacher Blasmusik ausmacht: ein variabel besetzter Holzsatz, der erheblichen Anteil am weichen Gesamtklang hat, unterstützt von Blechbläsern, die effektvoll in den Stücken hervortreten, und ein Schlagwerk, das nicht nur mit Pauken und Stabspiel interessante Akzente setzen kann.

Weiter ging es mit der »Casual Suite in Es« des Sarden Lorenzo Pusceddu, dem »Mährischen Tanz Nr. 7« von František Mañas, »Greek Folk Song Suite« von Franco Cesarini und »Brookshire Suite« von James Barnes.

Aus der Unterhaltungsmusik erklangen mit »James Bond 007« und »Moment for Morricone« Bearbeitungen von Johan de Meij sowie das Medley »The Beauty and the Beast« und die Ballade »The Circle of Life« aus dem Film »König der Löwen« mit der Musik von Elton John. Den Abschluss bildete das Solo »Drei fidele Klarinetten« (Walter Franz) mit Lisa Mühleck, Maria Rehse und Anke Waßmer.

tg

Musiker verwöhnten ihre 500 Zuhörer

Jubiläumskonzert ein schönes Geschenk zum 80-jährigen Vereinsbestehen

Main-Echo, 02. April 2003

Sulzbach. Die Blasmusik am Untermain hat sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Ein Beispiel dafür: der Musikverein »Edelweiß« Sulzbach, der am Sonntag ein grandioses Jubiläumskonzert in der Main-Spessart-Halle geboten hat. Hier stimmte einfach alles: Ein ausverkauftes Haus, die farbenfrohe Dekoration, und die Musik der Nachwuchsbläser sowie des Symphonischen Blasorchesters begeisterten die rund 500 Konzertfreunde mehr als zwei Stunden lang.

Einen gelungenen Auftakt erwischten die 31 jungen Leute des Jugendblasorchesters. Dirigent Winfried Rehse hatte – dem Leistungsstand entsprechend – zwei nicht allzu schwierige Stücke mit den Kindern einstudiert. Es war schon beachtlich, wie dynamisch und schwungvoll der Rock-Titel »The Final Countdown« der Gruppe »Europe« dargeboten wurde und wie das originale Blasmusikwerk »Irish Dream« (Kurt Gäble) den Reiz der grünen Insel in ruhigen, sinnlichen Tönen beschrieb.

Mit einer solch begeisterungsfähigen Jugend ist es möglich, ein Symphonisches Blasorchester aufzubauen, das dann an der Reihe war. Im ersten Teil standen Originalwerke aus verschiedenen Ländern Europas auf dem Programm. Es waren allesamt schöne Beispiele für Folklore-Musik, die den hohen Leistungsstand des Sulzbacher Orchesters belegen sollten.

Zunächst war da der Marsch »Seventeen come Sunday« aus der Feder des Briten Ralph Vaughan Williams. Das Stück stammt aus der »English Folk Song Suite«, die mittlerweile zu den Standardwerken großer Blasorchester geworden ist. Zum Freispielen war der Marsch genau richtig: Mit flottem Tempo ausgestattet, mit einer schönen Melodie versehen, lief das Stück locker und leicht durch die verschiedenen Register des Orchesters. Bereits hier war es deutlich zu hören, was den Reiz der Symphonischen Sulzbacher Blasmusik ausmacht: ein variabel besetzter Holzsatz, der erheblichen Anteil am weichen Gesamtklang hat, unterstützt von Blechbläsern, die effektvoll in den Stücken hervortreten und ein Schlagwerk, das nicht nur mit Pauken und Stabspiel interessante Akzente setzen kann.

Weiter ging die musikalische Rundreise mit der »Casual Suite in Es« des Südtirolers Lorenzo Pusceddu (Anm. des Webmasters: Hier hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, denn Herr Pusceddu kommt von Sardinien). Das Werk belegt mit seiner Vielfältigkeit von kraftvoll über lieblich bis hin zu tänzerisch, dass Symphonische Musik auf keinen Fall langatmig und schwer durchschaubar sein muss. Genauso galt dies für den »Mährischen Tanz Nr. 7« von Frantisek Manas, den die Sulzbacher originalgetreu mit effektvollen Wechseln in Rhythmik, Dynamik und Tempo intonierten.

Ins Schwärmen kam Moderator Dietmar Rehse, als er die »Greek Folk Song Suite« von Franco Cesarini ankündigte. Er hatte Recht: Es war das wohl eindrucksvollste Werk des gesamten Abends – nahezu zehn Minuten spannungsgeladene Musik, hervorragend vorbereitet vom Dirigenten Winfried Rehse. Äußerst konzentriert wurde der diffizile 7/8-Takt im Eingangssatz gemeistert, fast geheimnisvoll das »Stu Psiloriti« mit interessantem Xylophon und schließlich der mitreißende Teil »Vasilikos tha jino«, der im Stile eines Sirtaki komponiert war. Wiederum gelungen, allerdings nicht so gehaltvoll wie die Werke davor: die »Brookshire Suite« von James Barnes.

Dann waren schöne Beispiele aus der Unterhaltungsmusik an der Reihe. Hier sind zunächst einmal die prächtigen Bearbeitungen von Johan de Meij zu nennen. »James Bond 007« und »Moment for Morricone« gehören wegen ihrer faszinierenden Melodien und des gelungenen Arrangements bei vielen Blaskapellen zu den Lieblingswerken. In Sulzbach wurden die Stücke nicht nur einfach »heruntergespielt«; Winfried Rehse hat mit seinen Musikern die gegensätzlichen Stimmungslagen der Stücke vorbildlich herausgearbeitet. Aggressive Töne werden so im Stück über den Geheimagenten mit den ruhigen Passsagen kontrastvoll verbunden, bei den Westernmelodien wird besonderer Wert auf die Gegensätzlichkeit von rasant und bedrohlich zu leise und geruhsam gelegt. Dies galt auch für das Medley »The Beauty and the Beast« und der Ballade »The Circle of Life« aus dem Film »König der Löwen« mit der Musik von Elton John.

Die Sulzbacher schafften stets den gekonnten Wechsel zwischen Spannung und Entspannung – schließlich auch beim Solo »Drei fidele Klarinetten« (Walter Franz) mit Lisa Mühleck, Maria Rehse und Anke Waßmer. Das Publikum bedankte sich mit nicht enden wollendem Applaus für die brillante Leistung, mit der sich die Musiker wohl das schönste Geschenk zum 80. Geburtstag des Vereins bereitet haben.

Thomas Grein