Seit 1889 Blasmusik in Sulzbach

Musikverein »Edelweiß« gründete sich 1922

top shop (Main-Echo Verbrauchermagazin) – wir und unsere Vereine, 01. Juni 2006

Eine im Rathaus gefundene Rechnung von 1889 gibt einen ersten Anhaltspunkt für die Existenz einer Blasmusikkapelle in Sulzbach. Der Umzug von Josef Hirsch von Dornau nach Sulzbach im Jahr 1904 brachte eine musikalische Auffrischung. Vor der Gründung des Musikvereins im Jahre 1922 gab es bereits die »Kapelle Ziemlich«, die in und um Sulzbach musikalisch in Erscheinung trat. Der Musikverein »Edelweiß« (MVE) gründete sich 1922 unter dem Vorsitz von Valentin Fath aus zwei zuvor rivalisierenden Kapellen.

Musikalische Vielfalt
Heute steht der Musikverein Sulzbach mit einem Symphonischen Blasorchester, einem Jugendblasorchester, einem Vororchester, zwei Bläserklassen sowie zwei Gruppen in der Musikalischen Früherziehung außerordentlich gut da. Mit 130 Nachwuchsmusikern – das übertrifft in der Größenordnung manche öffentliche Musikschule – müsste man sich eigentlich keine Sorgen um die Zukunft machen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber, warum man sich beim MVE nicht auf diesen Lorbeeren ausruht: 1963 drohte dem Verein fast das »Aus«, als kurz hintereinander mehrere aktive Mitglieder, unter ihnen der damalige Dirigent J. Singer, verstarben. Nachwuchsbläser waren bis auf wenige Ausnahmen nicht vorhanden. Nur über die Gründung einer Jugendkapelle konnte der Verein gerettet werden. Der Verein hatte damals lediglich 97 Mitglieder, an Kosten für Instrumentenbeschaffung und -reparaturen entstanden über 9000 DM. Nur mit Mühe konnten die Mittel über Spenden und Zuschüssen beschafft werden. Der persönliche und finanzielle Einsatz trug gute Früchte: 1966 bereits errang die Jugendkapelle bei einem Wertungsspielen in Sand am Main einen 1. Rang. Ein Main-Echo-Zitat von damals: »Ebenso gingen viele Impulse auf Nachbarvereine über, so dass z. Zt. in vielen Gemeinden Jugendkapellen gegründet werden oder schon existieren.«

Auf die Jugend gesetzt und gewonnen sowie neue Wege eingeschlagen
Man hatte dazugelernt und ließ in der Folgezeit nicht nach, sich in der Jugendarbeit zu engagieren. Weitblick bewies der damalige Dirigent Dietmar Rehse, der frühzeitig erkannte, dass man neue Wege in der Musik finden musste, um die traditionelle Blasmusik weiter pflegen zu können. »Allein mit Märschen, Walzern und Polkas sind Jugendliche heutzutage nur schwer für die Blasmusik zu begeistern!« Man erkannte, dass sich die Jugend über moderne Blasmusik wieder an die traditionelle Blasmusik heranführen lässt. So begann Rehse frühzeitig, eine Mischung aus konzertanter, moderner und traditioneller Blasmusik zu pflegen und formte damit aus der eher traditionell orientierten Blasmusikkapelle ein symphonisches Blasorchester. 1996 übernahm Winfried Rehse den Dirigentenstab des Musikvereins von seinem Vater. Auch er arbeitet seitdem daran, nicht auf dem einmal erreichten Niveau zu erharren, sondern dieses allmählich zu steigern.

Neue Ausbildungs- und Einsatzkonzepte
p20060601Aus der großen Zahl von Nachwuchsmusikern ergeben sich auch spezielle Anforderungen an das Vereinsmanagement.
Im MVE hat man darauf reagiert, indem man einen eigenen Bereich »Bläserjugend« geschaffen hat, der sich gezielt um die Jugendarbeit kümmert. Dazu gehört auch, neue Ausbildungskonzepte auf ihre Tauglichkeit hin zu überprüfen. So wurde z. B. vom MVE als erstem Verein in der Region das sehr erfolgreiche »Bläserklassen-Konzept« eingeführt, in dem Kinder und Jugendliche vom ersten Tag an gemeinsam in einem kleinen Orchester zusammen musizieren.
Natürlich legt der Verein großen Wert auf das Ablegen von Leistungsprüfungen und auf die Teilnahme an den weiterführenden Maßnahmen des Nordbayerischen Musikbundes, dem der Verein angeschlossen ist: Mitglieder des MVE waren Gründungsmitglieder des 1988 entstandenen Nordbayerischen Jugendblasorchesters und auch heute noch spielen Bläserinnen und Bläser in diesem renommierten Orchester mit.
Die Bemühungen haben sich gelohnt: Inzwischen hat das Symphonische Blasorchester mit 55 Musikerinnen und Musikern im Alter von 13 bis 63 Jahren seinen festen Platz in der Oberstufe gefunden. Auch das 33köpfige Jugendblasorchester konnte bei einem kürzlich stattgefundenen Wertungsspiel erstmals in der Mittelstufe mit dem Prädikat »mit ausgezeichnetem Erfolg teilgenommen« überzeugen.
Und im April wurde dem Musikverein Sulzbach für seine hervorragende Jugendarbeit sogar der »Junior-Award 2006« der Nordbayerischen Bläserjugend verliehen. Mit diesem Qualitätssiegel werden Vereine ausgezeichnet, die besonders innovativ und engagiert arbeiten und durch einen gut strukturierten Ausbildungsbereich die Zukunft ihres Vereines sichern.

Fazit des Vorsitzenden Hermann Seitz
»Man darf aber nun nicht glauben, dass wir ein elitärer Club für Möchtegern-Spitzenmusiker wären.
Wir sind immer noch ein Musikverein und die musikalische Leistung ist nicht das ausschlaggebende Kriterium dafür, dass jemand bei uns mitspielen kann. Viel wichtiger ist es für uns, inwieweit sich jemand auch sonst in den Verein mit einbringt: An Hochleistungsmusikern, die nur zu Proben und zu Konzerten erscheinen, bei Ständchen und Prozessionen aber mit Abwesenheit glänzen, sind wir nun überhaupt nicht interessiert.
Zudem legen wir Wert darauf, bei unseren Konzerten nur im Notfall auf die Verstärkung durch Musiker von außerhalb zurückzugreifen, zum Beispiel wenn es zu krankheitsbedingten Ausfällen kommt. Ansonsten gilt:
Wo Musikverein Sulzbach draufsteht, ist auch Musikverein Sulzbach drin…!«
Und dass das keine Mogelpackung ist, wird das Symphonische Blasorchester demnächst in Berlin beweisen, wo es beim »Köpenicker Blasmusiksommer« auftreten und die Zuhörer mit einem musikalischen Gruß vom Untermain begeistern wird.

Helmut Gesierich

»Das war cool…!«

Konzert der Bläserjugend des Musikvereins Sulzbach in der Aula der Volksschule

Main-Echo, 25. Mai 2006

Am Ende des Musikvereinskonzerts in der Sulzbacher Volksschule stand ein Gemeinschaftsauftritt von Bläserklassen, Vororchester und Jugendblasorchester, bei dem es auf der Bühne bedenklich eng wurde. Foto: privat
Am Ende des Musikvereinskonzerts in der Sulzbacher Volksschule stand ein Gemeinschaftsauftritt von Bläserklassen, Vororchester und Jugendblasorchester, bei dem es auf der Bühne bedenklich eng wurde.
Foto: privat

Sulzbach. 101 Akteure verteilt auf fünf Gruppen bot der Musikverein Sulzbach am Sonntag zum Jugendkonzert auf, das vor mehr als 200 Zuhörern in der Aula der Volksschule stattfand. Nun ist die schiere Anzahl von Akteuren und Gruppen für sich genommen kein Garant für ein spannendes Konzert – im Gegenteil: Zu befürchten ist in solchen Fällen, dass die Stimmung unter häufigen Umbaupausen leidet. In diesem Fall waren die Befürchtungen jedoch unbegründet: Flüssig und locker lief das Konzert der Bläserjugend ab, Langeweile hatte keine Chance.

Eröffnet wurde das Konzert von 23 Kindern der musikalischen Grundausbildung mit einer Hommage an Mozarts Kleine Nachtmusik. Unter Leitung von Sonja Richter sang und tanzte der Nachwuchs mit Begeisterung und voller Konzentration.

Mit »Ode an die Freude« von Ludwig van Beethoven und »Old MacDonald had a band« stellten sich die Mitglieder der Bläserklasse 2005 vor, die seit September unter Leitung von Winfried Rehse ein Instrument erlernen. Die Bläserklasse 2004 präsentierte unter Führung von Andreas Fath zwei Stücke. Beide spielten anschließend gemeinsam »Fanfare 2000« von Brian Connery – der Aktualität zuliebe in »Fanfare 2006« umbenannt – und »The Games Down Under«. Andreas Fath ist auch Dirigent des Vororchesters, das mit »Militärmarsch« von Franz Schubert, »Royal Music« von Michael Prätorius und »Sun Calypso« von Luigi di Ghisallo bewies, wie routiniert es schon verschiedenste Musik-Genres bedient.

In fünf Jahren Erstaunliches erreicht
Der zweite Teil gehörte dem Jugendblasorchester, das heuer sein fünfjähriges Bestehen feiert. Erstaunlich, was Dirigent Winfried Rehse in dieser kurzen Zeit erreicht hat: Mittlerweile spielt das Jugendblasorchester erfolgreich bei Wertungsspielen in der Mittelstufe. Die Jugendlichen bewiesen, dass sie zu Recht hoch bewertet wurden. Mit der »Masurischen Rhapsodie« von Alfred Bösendorfer, dem »Klarinettenmuckl« – hervorragend die Solisten Miriam Baumgartl und Maximilian Sommer – und »Highlights from Les Miserables« (Claude-Michel Schönberg) lieferten sie einen perfekten Einstieg. Schloss man die Augen und ließ die Musik auf sich wirken, so war es kaum zu glauben, dass das Durchschnittsalter der Nachwuchskünstler gerade einmal bei 14 Jahren liegt.

Nicht enden wollen derzeit im Fernsehen die Reminiszenzen an die Gruppe Queen und ihren Frontmann Freddy Mercury. Auch das Jugendblasorchester blieb nicht vom Queen-Fieber verschont und begeisterte die Zuhörer mit Stücken wie We Will Rock You, Bohemian Rhapsody und We Are The Champions. Weitere Ohrwürmer waren Mary-Poppins-Musical-Melodien.

Am Ende traten Bläserklassen, Vororchester und Jugendblasorchester gemeinsam auf die Bühne und begeisterten die Zuhörer mit dem als »Eurovisionshymne« bekannten Präludium von Marc-Antoine Charpentier. Die wohl treffendste Beschreibung dieses gelungenen Konzertnachmittags lieferte eine jugendliche Zuhörerin: »Das war cool…!«

red

»Das war cool…!«

Konzert der Bläserjugend des Musikvereins Sulzbach

NBMB-Online.de, 23. Mai 2006

Am Ende des Musikvereinskonzerts in der Sulzbacher Volksschule stand ein Gemeinschaftsauftritt von 78 Jugendlichen. Foto: privat
Am Ende des Musikvereinskonzerts in der Sulzbacher Volksschule stand ein Gemeinschaftsauftritt von 78 Jugendlichen.
Foto: privat

101 Akteure verteilt auf 5 Gruppen bot der Musikverein Sulzbach am Sonntag, dem 21.05.2006 zu seinem Jugendkonzert auf, das mit über 200 Zuhörern in der vollbesetzten Aula der Sulzbacher Volkschule stattfand. Nun ist die schiere Anzahl von Akteuren und Gruppen für sich genommen kein Garant für ein spannendes Konzert – im Gegenteil: Zu befürchten ist in solchen Fällen, dass bei einer solchen Veranstaltung die Stimmung unter häufigen Umbaupausen leidet. In diesem Falle waren die Befürchtungen jedoch völlig unbegründet: Flüssig und locker lief das Konzert der Sulzbacher Bläserjugend ab – Beelzebub „Langeweile“ hatte keine Chance.

Eröffnet wurde das Konzert von den 23 Kindern der Musikalischen Grundausbildung mit einer Hommage auf Mozarts »Kleine Nachtmusik«. Einfach herrlich wie die Kinder unter Leitung von Sonja Richter mit Begeisterung, aber auch voller Konzentration zu Mozarts Meisterwerk sangen und tanzten. Schnell wurde die Bühne freigegeben für die Bläserklassen, die auf der Bühne bereits ihrem Auftritt entgegenfieberten. Mit »Ode an die Freude« von Ludwig van Beethoven und »Old MacDonald Had A Band« (traditionell) stellten sich die Mitglieder der Bläserklasse 2005 vor, die erst seit letzten September unter Leitung von Winfried Rehse gemeinsam ein Instrument erlernen. Es folgte die Bläserklasse 2004 mit »Kum Bah Yah, My Lord« (traditionell) und »Bottom Bass Boogie« (Clarence Smith) unter Führung von Andreas Fath. Gemeinsam spielten beide Bläserklassen anschließend »Fanfare 2000« von Brian Connery – kurzerhand der Aktualität zuliebe in »Fanfare 2006« umbenannt – und »The Games Down Under« (ebenfalls von Brian Connery). Mit beiden Stücken hatten die Bläserklassen kürzlich bei einem Wertungsspielen in Sand am Main teilgenommen und in der Grundstufe ein hervorragendes »mit großem Erfolg teilgenommen« erreicht.

Andreas Fath ist auch Dirigent des Vororchesters, das den nächsten Part des Konzerts beisteuerte: Mit dem »Militärmarsch« von Franz Schubert, der »Royal Music« von Michael Prätorius und »Sun Calypso« von Luigi di Ghisallo bewiesen sie, wie routiniert sie schon verschiedenste Musik-Genres bedienen. Natürlich wurde auch eine Zugabe gefordert und mit dem Stück »Can-Can« von Jacques Offenbach brachten die Jungmusikerinnen und -musiker den Saal zum Mitwippen und Mitklatschen.

Der zweite Teil des Konzertes gehörte ganz dem Jugendblasorchester des Musikvereins, das heuer sein 5-jähriges Bestehen feiern kann (aus diesem Anlass wird das Heeresmusikkorps 12 aus Veitshöchheim am 14. November ein Benefizkonzert in Sulzbach geben). Erstaunlich, was Dirigent Winfried Rehse in dieser doch recht kurzen Zeit erreicht hat: Mittlerweile spielt das Jugendblasorchester bei Wertungsspielen in der Mittelstufe und konnte dort vor nicht allzu langer Zeit ein »mit ausgezeichnetem Erfolg teilgenommen« erreichen. Und die Jugendlichen bewiesen, dass diese Bewertung zu recht erfolgte: Mit der »Masurischen Rhapsodie« von Alfred Bösendorfer, dem bekannten »Klarinettenmuckl« (hervorragend hier die Solisten Miriam Baumgartl und Maximilian Sommer) und dem Stück „Highlights from Les Miserables“ (Claude-Michel Schönberg) lieferten sie ein perfekten Einstieg. Schloss man die Augen und ließ nur die Musik auf sich einwirken, so war es kaum zu glauben, dass das Durchschnittsalter der Nachwuchskünstler gerade einmal bei 14 Jahren liegt.

Nicht enden wollen derzeit im Fernsehen die Reminiszenzen an die Gruppe »Queen« und ihren Frontmann Freddy Mercury. Auch das Jugendblasorchester blieb von diesem »Queen-Fieber« nicht verschont und begeisterte bei »Queen in Concert« (Arr. Jay Bocook) die Zuhörer mit Stücken wie »We Will Rock You«, »Bohemian Rhapsody« und »We Are The Champions«. Weitere Ohrwürmer folgten danach in dem Musical »Selections from Mary Poppins« – mittlerweile können alle aus dem Jugendblasorchester ohne zu stottern den Titel des Stückes »Supercalifragilisticexpialidocious« aussprechen, wie Jugendvertreterin Vera Kloss in ihrer Einführung anmerkte.

Am Ende des Konzerts stand nochmals ein Gemeinschaftsauftritt von Bläserklassen, Vororchester und Jugendblasorchester, in dem 78 Jungmusikerinnen und -musiker die begeisterten Zuhörer mit dem als »Eurovisionshymne« bekannten Präludium von Marc-Antoine Charpentier verabschiedeten. Die wohl treffendste Beschreibung dieses gelungenen Konzertnachmittags lieferte eine jugendliche Zuhörerin: »Das war cool…!«

 

Begeisterungsstürme bei »das Konzert«

Musikverein Edelweiß Sulzbach erhält »Junior Award 2006«

NBMB-Online.de, 24. April 2006

Das Jugendblasorchester brachte das Publikum in die richtige Stimmung. Foto: privat
Das Jugendblasorchester brachte das Publikum in die richtige Stimmung.
Foto: privat

»das Konzert« des Symphonischen Blasorchesters Sulzbach steht mittlerweile am bayerischen Untermain für erstklassige konzertante Blasmusik. Auch in diesem Jahr konnte das Orchester seine Zuhörer wieder restlos begeistern. Ein Glanzpunkt des Abends war hierbei sicherlich der »Czardas« von Vittorio Monti mit einem perfekten Auftritt von Markus Hein am Marimbaphon.

Eröffnet wurde das Konzert von dem Jugendblasorchester des Vereins, das sich erst kürzlich bei einem Wertungsspielen in der Mittelstufe das Prädikat »mit ausgezeichnetem Erfolg teilgenommen« erspielen konnte. Mit ihrer »Masurischen Rhapsodie« von Alfred Bösendörfer und einem Medley aus »Mary Poppins« brachten sie das Publikum in die richtige Stimmung. Zudem nutzte der Musikverein Sulzbach den Auftritt des Jugendblasorchesters für die Überreichung des »Junior Award 2006«, der dem Musikverein Sulzbach von der Nordbayerischen Bläserjugend verliehen wurde – eine bessere Umrahmung für diesen Festakt hätte man sich nicht wünschen können. Der Sulzbacher Musikverein sei dank einer modernen Vereinsführung sowie innovativen Unterrichtsformen nach vorne ausgerichtet, so der Geschäftsführer der Nordbayerischen Bläserjugend, Andreas Kleinhenz. Die Jury würdigte u. a., dass der Unterricht von qualifizierten Fachkräften und Diplom-Musikern und somit auf hohem Niveau erteilt wird. Außerdem hob die Jury die professionelle Darstellung des Musikvereins im Internet hervor (http://www.mv-sulzbach.de).

Das Symphonische Blasorchester fand seinen Einstieg mit dem Konzertmarsch »Arsenal« von Jan van der Roost und wagte sich im Anschluss an Mozarts »Entführung aus dem Serail«. Diese nicht einfache Aufgabe bestand das Orchester mit Bravour. Ebenso glänzten die Musiker beim anschließenden »Ivanhoe« von Bert Appermont, in dem sie sich in drei Sätzen mit der Geschichte des Ritters auseinandersetzten.

Im zweiten Konzertteil entwickelten die Sulzbacher spanisches Flair bei Kees Vlaks »Alcazar«, das dieser unter dem Pseudonym Llano geschrieben hatte. Mit »A New Village« folgte ein weiteres Stück des Komponisten, in dem er Gründung, Zerstörung und Wiederaufbau eines Dorfes am Meer musikalisch beschreibt. Danach folgten der bereits eingangs erwähnte »Czardas« von Vittorio Monti, der wahre Begeisterungsstürme im Publikum auslöste, sowie »Highlights From Evita« mit Ausschnitten aus Andrew Lloyd Webbers gleichnamigem Musical.

Offizieller Abschluss des Konzerts bildete John Miles´ weltbekanntes Stück »Music«, in dem vor allem das Blech brillieren konnte. Drei Zugaben musste das Orchester spielen, bevor es von den Zuhörern entlassen wurde: Neben »Mein Regiment« und »Starlight Express« war dies der »Schwabengruß«, mit dem die Musiker dem in diesem Jahr verstorbenen Ehrenmitglied Winfried Zahn gedachten.

Eine besondere Überraschung an diesem gelungenen Konzertabend war der Besuch von zwei Vertretern des Blasorchesters Köpenick aus Berlin: Tina Sperling und Gerhard Schwarz hatten spontan die über 500 km weite Anfahrt auf sich genommen, um die Sulzbacher Musiker einmal live erleben zu können. Auf Einladung der Köpenicker Musiker wird das Symphonische Blasorchester am 17. Juni an deren Veranstaltung „Köpenicker Blasmusiksommer“ teilnehmen und die Besucher in der deutschen Hauptstadt dann mit Musik vom bayerischen Untermain begeistern.

Junior-Award 2006 für Edelweiß-Musiker

Main-Echo, 08. April 2006

Sulzbach. Dem Musikverein Edelweiß Sulzbach wurde anlässlich seines Konzerts am vergangenen Sonntag der »Junior-Award 2006« der Nordbayerischen Bläserjugend verliehen. Der Jugendverband des Nordbayerischen Musikbundes mit fast 900 Vereinen aus Unter-, Mittel- und Oberfranken sowie der Oberpfalz zeichnet mit diesem Preis Vereine aus, die besonders innovativ und engagiert arbeiten und einen gut strukturierten Ausbildungsbereich vorweisen können. Der Sulzbacher Musikverein sei dank einer modernen Vereinsführung sowie innovativen Unterrichtsformen nach vorne ausgerichtet, so Geschäftsführer der Nordbayerischen Bläserjugend, Andreas Kleinhenz. Die Jury habe auch gewürdigt, dass der Unterricht von qualifizierten Fachkräften und Diplom-Musikern und somit auf hohem Niveau erteilt wird. Außerdem hob die Jury die professionelle Darstellung des Musikvereins im Internet hervor (http://www.mv-sulzbach.de). Der Junior-Award gilt jeweils für drei Jahre. Anschließend muss er neu beantragt werden.

red

Der Czardas reißt alle mit

Frühlingskonzert des Musikvereins Edelweiß Sulzbach

Main-Echo, 06. April 2006

Sulzbach. Der vom Nordbayerischen Musikverband erstmals vergebene Junior Award, ein Preis für vorbildliche musikalische Nachwuchsförderung, ist dem Musikverein Edelweiß Sulzbach beim Frühlingskonzert am Sonntag in der Main- Spessart-Halle verliehen worden. Andreas Kleinhenz überbrachte die Auszeichnung, die nur für drei Jahre gedacht ist und gleichzeitig 24 anderen Blasorchestern zukam.

Den Beweis für die Berechtigung der Ehrung erbrachte das glänzend vorbereitete Jugendblasorchester des Gastgebers mit einer »Masurischen Rhapsodie« von Alfred Bösendörfer, Jahrgang 1938, das unter der umsichtigen Leitung von Winfried Rehse beachtliches Können verriet und auch für die ausgewählten Stücke aus »Mary Poppins« den herzlichen Beifall zu Recht erhielt.

Die andere Hauptstütze der intensiven und erfolgreichen Jugendarbeit ist Andreas Fath, Absolvent der Frankfurter Musikhochschule, mit seinen weit reichenden pädagogischen Fähigkeiten. Wie gern hätte man noch mehr von den »Kleinen« gehört, welche die farbige Naturschilderung über Ostpreußen recht plastisch, intonationsrein und ausgewogen wiedergaben.

Das Symphonische Blasorchester delektierte sich an der Ouvertüre zu Mozarts »Entführung aus dem Serail« mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen – Blech und Holz brachten sich prächtig ein -, präsentierte farbig und flott »Arsenal« des Belgiers Jan van der Roost und setzte sich dann recht intensiv mit dem Tongemälde »Ivanhoe« von dem legendären schwarzen Ritter in drei langen Sätzen auseinander – da gab es manche musikalische Hürde, die von Winfried Rehse genommen werden musste.

Doch die Sulzbacher waren noch steigerungsfähig. Sie entwickelten spanisches Flair bei Kees Vlaks »Alcazar«. Der auch unter dem Decknamen Llano auftretende Holländer schuf mit »A New Village« eine interessante Komposition, bei der es um Wiederaufbau geht und er zu einer guten Lösung gekommen ist.

Ein Glanzpunkt des Abends war der herrliche »Czardas« von Vittorio Monti – mit einem hinreißenden, schlechthin perfekten Auftritt am Marimbaphon begeisterte Markus Hein die Zuhörer. Selbst die »Highlights From Evita« aus Andrew Lloyd Webbers gleichnamigem Musical standen im Schatten des Czardas-Feuerwerks.

Die musikalischen Visionen von John Miles´ »Music« waren bei den Sulzbachern in guter Hand. Wegen seiner großen Geschlossenheit gilt vor allem dem Blech ein dickes Lob. Aber auch die Klarinetten und Querflöten atmeten Homogenität. Aus der Fülle der Zugaben ragten vor allem die forsch gespielten Märsche »Mein Regiment« und »Schwabengruß« heraus. Durch das Programm führte Dietmar Rehse.

Wolfgang Tulaszewski

Große Erfolge für Sulzbachs Musiker

Main-Echo, 29. März 2006

Sulzbach. Mit dem Jugendblasorchester sowie dem Vororchester hat die Bläserjugend des Musikvereins Sulzbach am vergangenen Wochenende das Verbandswertungsspiel des Musikverbands Vorspessart in Großwelzheim besucht. Das Vororchester überzeugte mit »Theme from Marche Militaire« (Franz Schubert) und »Royal Music« (Michael Praetorius). Dieses Orchester, das als Vorstufe zum Jugendblasorchester gilt und von Andreas Fath geleitet wird, erreichte mit 29 Jungmusikern in der Grundstufe das Prädikat »mit sehr gutem Erfolg teilgenommen«. Einer der Wertungsrichter sprach im anschließenden Wertungsgespräch von einem »sensationellen« Erfolg in Anbetracht des Altersdurchschnitts von gerade einmal elf Jahren. Einen großartigen Erfolg fuhr auch das 35-köpfige Jugendblasorchester mit »Selections from Mary Poppins« (Richard M. Sherman) und »Mazury Rhapsody« (Alfred Bösendorfer) unter seinem Dirigenten Winfried Rehse ein. Die Gruppe trat erstmals in der Mittelstufe an und erreichte sofort das bestmögliche Prädikat »mit ausgezeichnetem Erfolg teilgenommen«. Wer das Jugendblasorchester hören möchte: Es eröffnet am Sonntag, 2.April, um 18 Uhr in der Main-Spessart-Halle das Konzert des Symphonischen Blasorchesters.

red

Zwei Tage Blasmusik in der Bayernhalle

13 Orchester im Wertungsspiel des Verbandes »Vorspessart«

Main-Echo, 28. März 2006

Karlstein-Großwelzheim. Besonders sorgfältiges Einstimmen war Pflicht am Samstag und Sonntag in der Bayernhalle. Zwei Tage lang konnten Interessierte das alle drei Jahre stattfindende Wertungsspiel des Blasmusikverbandes »Vorspessart« verfolgen. 13 Orchester der insgesamt 40 Mitgliedsvereine stellten sich dabei dem vierköpfigen unabhängigen Jurorenteam.

»Manche positive Überraschung« gab es dabei laut Insider-Aussagen zu erleben, einige Erwartungen wurden auch nicht erfüllt. Insgesamt hätte sich der ausrichtende Verein aus Großwelzheim ein größeres Publikums- und Faninteresse gewünscht. Viele erschienen lediglich zu ihrem Auftritt, packten anschließend wieder Instrumente und Noten zusammen und fuhren heim – ohne sich um die Konkurrenz zu kümmern.

Die Orchester trugen jeweils zwei Werke vor, nämlich ein Selbstwahl- und ein Pflichtstück, die nach einem international üblichen 100-Punkte-System bewertet wurden. Zu hören war dabei unter anderem eine Auftragskomposition des »Vorspessart« an Rudolf Rudin, einen der international renommiertesten deutschen Komponisten, mit dem Titel »Ferne Weite«.

Eingeteilt waren die Vereine in Kategorien, die in Großwelzheim von der Eingangsstufe (1), Unterstufe (2), Mittelstufe (3) bis zur Oberstufe (4) besetzt war. Für die Kategorien 5 (Höchststufe) und 6 (Profiklasse) lagen heuer keine Anmeldungen vor.

Das Jurorenteam wurde vom Bund deutscher Blasmusikverbände zugeteilt. Neben Rudolf Heidler, dem Vorsitzenden des Referats Wertungsspiel, gaben ihr Urteil ab: Professor Rudi Tschabrun (Österreich), Marianne Thalmann (Schweiz) und Aurel Manciu. Als Hospitant war Cornelius Weller anwesend.

Die Bewertung der musikalischen Leistung wurde nach zehn Kriterien vorgenommen, Grundstimmung und Intonation, Tonkultur und Klangqualität, Phrasierung und Artikulation, technische Ausführung, aber auch Rhythmik und Zusammenspiel, Dynamik und Klangausgleich, Tempo und Agogik sowie Interpretation und Stilempfinden. Darüber hinaus zählte der künstlerische Gesamteindruck und die Stückwahl im Verhältnis zur Besetzung und Spielfähigkeit des Orchesters.

Mit hervorragendem Erfolg (100 bis 90,1 Punkte) nahmen folgende Vereine am Wertungsspiel teil: Musikverein Großwelzheim, Musikverein Waldaschaff (beide Kategorie 4), Musikverein Keilberg, Musikverein Edelweiß Sulzbach (beide Kategorie 3), Musikverein Hörstein (Kategorie 2). Die weiteren Ergebnisse sind der nebenstehenden Tabelle zu entnehmen. (Anm. des Webmasters: Unser Musikverein trat nicht zweimal in der Kategorie 3 an. Vielmehr traten wir mit dem Jugendblasorchester in Kategorie 3 und mit dem Vororchester in der Kategorie 1 an. Das Jugendblasorchester erreichte das Prädikat „mit ausgezeichnetem Erfolg teilgenommen, das Vororchester ein „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“.)

Doris Huhn

Für gute Stimmung im Land

»Bayern 1 unterwegs« mit Radiogrüßen aus Sulzbach

Main-Echo, 14. März 2006

Sulzbach. »Radiogrüße aus Sulzbach« wurden am Sonntag im Rahmen der Sendung »Bayern 1 unterwegs« live ausgestrahlt. Während sich der Ort durch seine Interpreten und Interviewpartner einem Millionen-Publikum an den Radiogeräten im Freistaat präsentierte, erlebten rund 450 Ortsbürger in der Main-Spessart-Halle die Veranstaltung in Ton und Bild.

»Die Bürgermeisterwahl wird hier kein Thema sein, das muss jeder für sich selbst erledigen«, stellte Moderator Eberhard Schellenberger eingangs fest, deutete das Programm jedoch als vorgezogene musikalische Abschiedsvorstellung für Bürgermeisters Hermann Spinnler aus seinem Amt. Von Sulzbach aus wolle man gute Stimmung im Sendegebiet verbreiten, kündigte Schellenberger an. Er lobte Pfarrer Norbert Geiger, »weil er die Gottesdienste gestern schon gehalten hat, um für heute Freiraum zum Besuch dieser Veranstaltung zu schaffen.«

Sulzbachs klingende Visitenkarte zwischen 9.05 und 10 Uhr wurde mitgeprägt vom Musikverein »Edelweiß« Sulzbach (Leitung Winfried Rehse), der sowohl den musikalischen Startschuss gab, als auch den Abschiedsmarsch zu Gehör brachte, sowie von den Sulzbacher Schoppensängern (Werner Durschang), den Sodenthaler Musikanten (Hubert Amrhein), dem neuen Chor »La Movida« (Olga Bohn-Kaliakina), dem Chor »Esperanza« (Karin Weber, Winied Reis) und Tanja Ammon, am Klavier begleitet von Joachim Schäfer.

Zwischen den künstlerischen Darbietungen wurden kurze Interviews eingestreut. Nachdem Bürgermeister Hermann Spinnler die Marktgemeinde und ihre Umgebung skizziert hatte, erzählte der 84-jährige Walter Eisenträger, warum die Sulzbacher mit Spitznamen »Mainmuscheln« heißen, was vor langer Zeit von den Niedernbergern aufgebracht worden war. Dieser Begriff bildete auch den Inhalt des Preisrätsels, an dem sich das Rundfunkpublikum beteiligen konnte. Axel von Balluseck vermittelte Einblicke in Geschichte und Eigenschaften des Mineralwassers aus dem Ortsteil Soden. Christa Scherf stellte den Sozialkreis Sulzbach vor. Wie im Flug waren die 55 Minuten Sendezeit vergangen. Der Live-Sendung schloss sich ein musikalischer Frühschoppen an, den die Interpreten gestalteten.

helge

Den Vorstand im Amt bestätigt

Bayerische Blasmusik, März 2006

Musikverein Edelweiß Sulzbach: Bei den Wahlen des Musikvereins Sulzbach wurde Vorsitzender Hermann Seitz mit den Vertretern Werner Dölger und Markus Rehse sowie Kassenwart Markus Kinz bestätigt. Neu im Amt ist Schriftführerin Anke Richter sowie die Kassenprüferinnen Elke Diener und Christine Hein. Der Ausschuss setzt sich zusammen aus Bernward Baron, Herbert Brauner, Ludwig Diener, Christiane Fries, Wolfgang Gado, Andreas Reis, Alfred Sommer und Maria Rehse.

Im Anschluss an die Wahl gab der Vorsitzende weitere Funktionsträger bekannt: Die Leitung des Blasorchesters hat Werner Dölger, die Bläserjugend sowie das Jugendblasorchester obliegen Christiane Fries, das musikalische Ausbildungszentrum Petra Roos.

In seinem Rückblick auf das verflossene erfolgreiche Musikerjahr erinnerte Seitz an die »Mexikanische Nacht«, das traditionelle Wunschkonzert, »Way of Lights« und das Landesmusikfest in München.

Seitz teilte mit, dass das Wunschkonzert 2006 wegen des Jugendfestkonzerts mit dem Heeresmusikkorps am 14. November ausfällt.

Aus der »Statistikecke 2005«: Der Musikverein führte 54 Proben (Jugend 88), 19 Ständchen, zehn Kirchen- und fünf Gemeindetermine sowie sieben musikalische Auftritte durch. Außerdem fanden 13 Ausschusssitzungen statt. Aus dem Bericht des Kassenwarts Markus Kinz ging unter anderem hervor, dass sich ein deutlicher Ausgabeposten auf den Kauf von Instrumenten konzentriert. Die Leiterin der Bläserjugend, Christiane Fries, freut sich über die guten Ausbildungserfolge ihrer Schützlinge. Sie wies auf zwei besondere Aktionen hin: im Mai wird das fünfjährige Bestehen des Jugend-Bläserorchesters gefeiert sowie im November das Festkonzert mit dem Heeresmusikkorps Veitshöchheim veranstaltet, dessen Erlös für den Sozialkreis Sulzbach bestimmt ist. Die Ausbildungsleiterinnen Petra Roos und Andrea Dölger vermittelten einen ausführlichen Einblick in ihren unterstützenden Aufgaben- und Einsatzbereich.

Nadja Kloss, Annika Richter, Anna-Lena Sigl, Kathrin Sommer und Julian Staub haben die D1-Leistungsprüfung erfolgreich abgelegt; D2 Miriam Baumgartl, Alexander und Michael Sommer sowie D3 Franziska Richter, Lisa Mühleck, Vera Kloss und Markus Hein.

Seit Januar 2005 leitet Andreas Fath zwei der vier Sulzbacher Jugendorchester.

hg