Weihnachtsstimmung musikalisch verpackt

Adventskonzert der Bläserjugend des Musikvereins Sulzbach in der St. Annakirche

Main-Echo, 22. Dezember 2006

Das Saxophonquartett Fiona Streun, Franziska Richter, Tamina Hennig und Jessica Ruis (von links) unter Leitung von Franziska Richter sowie das Vororchester und die Bläserklassen des Musikvereins Sulzbach verbreiteten am Dienstag vorweihnachtliche Stimmung in der Sulzbacher St. Annakirche. Foto: privat
Das Saxophonquartett Fiona Streun, Franziska Richter, Tamina Hennig und Jessica Ruis (von links) unter Leitung von Franziska Richter sowie das Vororchester und die Bläserklassen des Musikvereins Sulzbach verbreiteten am Dienstag vorweihnachtliche Stimmung in der Sulzbacher St. Annakirche.
Foto: privat

Sulzbach. Noch ist der Weihnachtsabend nicht da. Die Nachwuchsmusikerinnen und -musiker des Musikvereins Sulzbach konnten es aber partout nicht abwarten und machten bereits am vergangenen Dienstag in der Sulzbacher St. Annakirche Eltern, Großeltern und vielen weiteren Musikliebhabern ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Das Vororchester und die beiden Bläserklassen des Sulzbacher Musikvereins hatten, unterstützt von einem Saxophonensemble, ein kleines, aber feines Adventskonzert vorbereitet. Mit gleich zwei Intraden von Johann Petzel und Edmund Löffler gestaltete ein Bläserensemble unter Leitung von Winfried Rehse den Auftakt. Anschließend übernahm Andreas Fath den Dirigentenstab und bot mit »Pomp and Circumstance« (E. Elgar), »Slip and Slide« (R. Ford, mit den Solisten Fabian Reis und Stefan Deboy an der Posaune) sowie dem Prelude aus »Te Deum« von M. A. Charpentier einen gelungenen Einstieg. Weitere Glanzlichter des Konzertabends waren ein Medley aus dem Musical »Phantom der Oper« (A. L. Webber) und das anspruchsvolle »Castles and Dragons« von Todd Stalter. Auch mit einer Orchesterversion des Liedes »Can you feel the love tonight« (E. John und T. Rice), dem Marsch »March Along« (Jacob de Haan) sowie dem Konzertstück »Spectrum« (M. Story) konnten die jungen Künstler die Zuhörer in der vollbesetzten St. Annakirche begeistern.

Ensemblespiel mit Tradition
Vororchester und Bläserklassen wechselten sich bei den Darbietungen ab, spielten bei einigen Stücken aber auch zusammen. Ein besonderes Lob ist hier den jungen Musikern zu sagen, die teils erst seit September ein Instrument erlernen. Bei den gemeinsam mit dem Vororchester gespielten Stücken reihten sie sich nahtlos in den Gesamtklang ein. Das Ensemblespiel besitzt im Musikverein Sulzbach bereits eine lange Tradition, an die Franziska Richter, Tamina Hennig, Jessica Ruis und Fiona Streun mit ihrem Saxophonquartett anknüpfen. Sie brachten die Stücke »Groovy kind of love« (T. Wine und C. Sager), das speziell für Saxophon geschriebene »Subway« (K. Street), den wunderschönen »Abendsegen« (E. Humperdinck) und das irische Volkslied »Londonderry Air« zu Gehör. Die Vorträge des Quartetts lassen auch künftig manchen Musikgenuss erwarten. Zum Abschluss des einstündigen Konzerts spielten Vororchester, Bläserklassen und Saxophonquartett gemeinsam das bekannte Adventslied »Tochter Zion« in einem Arrangement von Winfried Rehse. Unter Anleitung von Andreas Fath, der überaus kurzweilig und routiniert durch den Abend führte, durften die Zuhörer hier auch mitsingen. Dass sich die Konzertbesucher über das verfrühte Weihnachtsgeschenk der jungen Künstler gefreut haben, zeigten sie durch lang anhaltenden, begeisterten Applaus. Dem Funkeln in den Augen der jungen Musikerinnen und Musiker nach zu urteilen, haben sie sich mit diesem Konzert aber auch selbst das schönste Weihnachtsgeschenk bereitet.

red

Virtuos den Marsch geblasen

Veitshöchheimer Heeresmusikkorps zu Gast in Sulzbach

Main-Echo, 16. November 2006

Sulzbach. Welch hohen Rang das Veitshöchheimer Heeresmusikkorps 12 als sinfonisches Blasorchester einnimmt, bewies seine makellose Wiedergabe der Arlésienne Suite Nr. 2 von George Bizet, der außer seiner »Carmen« auch diesen musikalischen Reißer zu Papier gebracht hat. Das Publikum in der voll besetzten Main-Spessart-Halle in Sulzbach applaudierte dem 43-köpfigen Spitzenensemble unter Bernd Faber für den vollendeten Hörgenuss.

Das viersätzige Werk hat im dramatischen Intermezzo, aber auch im lieblicheren Menuett und im feierlichen Farandole mit seinen heiteren Akzenten starke Momente. Die Profis von der Bundeswehr spielten den Franzosen mit seinen Steigerungen farbig, homogen und ausdrucksstark. Bei dieser klassischen Kostprobe blieb es, denn die Musiker wollten ihre Vielseitigkeit beweisen.

Mit den Märschen »Der Koburger« von Michael Haydn und »Die deutsche Kaisergarde« erwiesen sie sich einmal mehr als ausgezeichnete Militärmusiker. Witzig und lautmalerisch, glich der »Orient Express« einem Wettstreit zwischen Holz und Blech glich. Mit Wiener Charme und einem mitreißenden Rhythmus verzauberte der »Einzugsmarsch aus dem Zigeunerbaron« von Johann Strauß jun. die Zuhörer, ebenso die unvergessenen Melodien von »Zwei Herzen im Dreivierteltakt«, »Salome« und des kleinen Gardeoffiziers von Robert Stolz.

Im zweiten Teil des mehr als unterhaltsamen Abends mutierten die Ober- und Hauptfeldwebel zur wild aufspielenden Bigband unter ihrem Boss Oberstleutnant Bernd Faber. Höhepunkte waren hier der »Trumpet Blues And Cantabile« von Harry James und »Lionel Hampton Tribute« nach Benny Goodman und George Gershwin. Der umwerfende Drive der swingenden Jazz-Musiker riß die meisten von ihren Plätzen.

Begeisterung lösten auch die russische Volksweise »Schwarze Augen«, Elton Johns »Can You Feel The Love Tonight« und vor allem das Soldatenlieder-Medley von Manfred Gätjens aus. Da fielen plötzlich hunderte Männer und Frauen in die uralten Weisen »Ein Heller und ein Batzen«, »Wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren« und «Morgen marschieren wir zu dem Bauern ins Nachtquartier » machtvoll ein.

Ebenso große Zustimmung fanden die Bundeswehrmusiker mit den einschmeichelnden Melodien von »Ramona«, »Macky Messer« und »My Bony Is Over The Ocean« bei dem Publikum. Die freudig beklatschten Zugaben bestanden aus den Märschen «Mein Regiment» und «Alte Kameraden».

Das Benefizkonzert fand übrigens anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Sulzbacher Jugendblasorchesters im Musikverein Edelweiß statt. Der Erlös soll dem Sozialkreis Sulzbach zufließen.

Wolfgang Tulaszewski

Riesiges Konzert

Bericht zu »das Jugendkonzert« vom 21. Mai 2006

Bayerische Blasmusik, Juli/August 2006

Am Ende des Konzerts stand ein Gemeinschaftsauftritt von Bläserklassen, Vororchester und Jugendblasorchester, bei dem es auf der Bühne bedenklich eng wurde. Foto: privat
Am Ende des Konzerts stand ein Gemeinschaftsauftritt von Bläserklassen, Vororchester und Jugendblasorchester, bei dem es auf der Bühne bedenklich eng wurde.
Foto: privat

101 Akteure in Gruppen bot der Musikverein Sulzbach bei seinem Jugendkonzert vor über 200 Zuhörern in der voll besetzten Aula auf. Flüssig und locker lief das Konzert der Sulzbacher Bläserjugend ab – Langeweile hatte keine Chance.

Eröffnet wurde das Konzert von den 23 Kindern der musikalischen Grundausbildung mit einer Hommage an Mozarts »Kleine Nachtmusik«. Unter Sonja Richter sangen und tanzten sie mit Begeisterung und voller Konzentration. Die Bläserklasse 2005 stellt sich mit »Ode an die Freude« von Ludwig van Beethoven und »Old MacDonald had a Band« vor. Sie ist erst seit September unter Winfried Rehse gemeinsam am Proben. Es folgte die Bläserklasse 2004 mit »Kum ba yah, my Lord« und »Bottom Bass Boogie« (Clarence Smith) unter Andreas Fath. Gemeinsam spielten beide Bläserklassen anschließend »Fanfare 2000« von Brian Connery – kurzerhand der Aktualität zuliebe in »Fanfare 2006« umbenannt – und »The Games Down Under« (ebenfalls von Brian Connery). Mit diesen beiden Stücken hatten die Bläserklassen kürzlich bei einem Wertungsspiel in Sand am Main erfolgreich in der Grundstufe teilgenommen.

Andreas Fath ist auch Dirigent des Vororchesters, das mit dem »Militärmarsch« von Franz Schubert, der »Royahl Music« von Michael Praetorius und »Sun Calypso« von Luigi di Ghisallo bewies, wie routiniert sie schon die Genres bedient. Als Zugabe erklang »Cancan« von Jacques Offenbach.

Der zweite Teil des Konzerts gehörte ganz dem Jugendblasorchester des Musikvereins, das heuer sein fünfjähriges Bestehen feiern kann (aus diesem Anlass wird das Heeresmusikkorps 12 aus Veitshöchheim am 14. November ein Benefizkonzert in Sulzbach geben). Erstaunliche, was Dirigent Winfried Rehse erreicht hat: Mittlerweile spielt das Jugendblasorchester bei Wertungsspielen in der Mittelstufe und konnte dort vor nicht allzu langer Zeit einen ausgezeichneten Erfolg erreichen. Mit der »Masurischen Rhapsodie« von Alfred Bösendorfer, dem »Klarinettenmuckl« (hervorragend hier die Solisten Miriam Baumgartl und Maximilian Sommer) und »Highlights from Les Miserables« (Claude-Michel Schönberg) lieferte es einen perfekten Einstieg. »Queen in Concert« (Jay Bocook) riss die Zuhörer mit. Weitere Ohrwürmer folgten in »Selections from Mary Poppins«. Am Ende des Konzerts stand nochmals ein Gemeinschaftsauftritt von Bläserklassen, Vororchester und Jugendblasorchester. Treffende Zuhörerkritik: »Das war cool…!«

Musiker auf Reisen: Berlin

Bayerische Blasmusik, Juli/August 2006

Foto: privat
Foto: privat

Vor drei Jahren hatte der Musikverein Sulzbach eine Einladung zur Teilnahme am »Köpenicker Blasmusiksommer« in Berlin erhalten. Mit 38 Musiker/innen reiste man nun in die Hauptstadt, um den bayerischen Untermain musikalisch zu vertreten. Zum 45. Mal fand der »Köpenicker Sommer« statt. Wichtigste Attraktion war der Festzug zum Köpenicker Rathaus entlang des Weges, den 1906 der arbeitslose Schuster Voigt als »Hauptmann von Köpenick« verkleidet nahm, um im Rathaus den Bürgermeister zu verhaften und die Stadtkasse zu beschlagnahmen. Die Sulzbacher konnten dabei die Zuhörer, die zwei Zugaben einforderten, restlos begeistern. Natürlich nutzte der Musikverein Sulzbach die Tage auch, um sich Berlin etwas näher anzusehen.

Eine Freundschaft, fest wie Stein

25 Jahre Jumelage zwischen Urrugne und Sulzbach – Jubiläumsfeier im Baskenland

Main-Echo, 27. Juni 2006

Nach der Erneuerung der Partnerschaft durch ihre Unterschriften in den Urkunden präsentierten die beiden Bürgermeister Peter Maurer aus Sulzbach und Léon Marin aus Urrugne (rechts) die gegenseitigen Jubiläumsgeschenke: einen »Spessart-Granit« sowie einen »Pyrenäenstein«, jeweils mit Inschrift. Foto: privat
Nach der Erneuerung der Partnerschaft durch ihre Unterschriften in den Urkunden präsentierten die beiden Bürgermeister Peter Maurer aus Sulzbach und Léon Marin aus Urrugne (rechts) die gegenseitigen Jubiläumsgeschenke: einen »Spessart-Granit« sowie einen »Pyrenäenstein«, jeweils mit Inschrift.
Foto: privat

Urrugne/Sulzbach. Bonjour, ca va? – Comment allez-vous?« Herzlich wurden rund 50 Sulzbacher in ihrer französischen Partnergemeinde Urrugne begrüßt. Dorthin hatten sie sich aufgemacht, um das 25-jährige Bestehen der Jumelage zu feiern.

Bereits im vergangenen Jahr hatte eine Delegation aus Urrugne anlässlich des Jubiläums Sulzbach besucht. Zum Gegenbesuch gingen nun 37 Sulzbacher per Bus auf die 1425 Kilometer lange Reise ins Baskenland, unter ihnen Bürgermeister Peter Maurer, sein Amtsvorgänger Hermann Spinnler und zweiter Bürgermeister Norbert Elbert. Nach Zwischenstopp und Übernachtung in Paris erreichten sie Wohlbehalten Urrugne, wo sie freundliche Stimmung und sonniges Wetter erwartete. Die 7000 Einwohner große Gemeinde liegt am Golf von Biscay nahe der Grenze zu Spanien. Das Meer auf der einen und die Pyrenäen auf der anderen Seite machen den besonderen Reiz der dortigen Landschaft aus.

Die französischen Freunde hatten ein großes Programm vorbereitet vom Besuch der berühmten Kirche St. Jean-de-Luz und des Wallfahrtsorts Lourdes über Stadtbummel und Strandbesuch bis zur Schiffstour. Fußballbegeisterte mussten auch auf die WM-Spiele nicht verzichten. Der offizielle Jubiläumsfeier ging am Sonntag ein Gottesdienst mit Besuch des Kriegerdenkmals sowie des Grabes von René Dhers, des Mitbegründer der Partnerschaft, voraus. Auf dem »Place de Sulzbach« wurde geschlemmt und geplaudert.

Partnerschaft mit Leben erfüllt
Die Bürgermeister Léon Marin und Peter Maurer gingen in ihren Ansprachen auf die Wurzeln und die Weiterentwicklung der Partnerschaft ein. Die Freundschaft zwischen dem Wanderverein »Spessartfreunde« Sulzbach und der Tanzgruppe »Airoski« aus Urrugne, besteht bereits dreieinhalb Jahrzehnte, habe sich entwickelt und gefestigt. Die Verbindung des Musikvereins »Edelweiß« Sulzbach (MVE) mit den Musikern der »Zarpai Banda« aus Hendaye geht ins 30. Jahr. Die aus diesen Verbindungen hervorgegangene Partnerschaft habe sich auf privater wie offizieller Ebene mit Leben erfüllt. Es sei wichtig, die Jugend in beiden Gemeinden für die Partneridee zu gewinnen, wozu auch die bestehende Schulpartnerschaft weiter ausgebaut werden soll.

Als offizielles Gastgeschenk überreichten die Sulzbacher einen »Spessart-Granit« mit Jubiläumsinschrift. Als Gegengeschenk erhielten sie einen Pyrenäenstein mit beiden Ortswappen und Inschrift. Beim Festessen gab’s dann reichlich Gelegenheit, Neuigkeiten auszutauschen und Freundschaften zu schließen oder zu festigen.

»Heimatkunde« gab es für die Sulzbacher am Tag darauf beim Ausflug nach Segura, einer mittelalterlichen Festungsstadt bei San Sebastian (Spanien). Das Baskenland besteht insgesamt aus sieben Provinzen – drei in Frankreich und vier in Spanien. Ein Ausflug mit dem Bus tief in die Pyrenäen schloss sich an. Unter anderem wurde die römische Brücke in St. Etienne-de-Baigorry besichtigt und die Villa Arnaga des Poeten Edmond Rostand in Cambo-les-Bains. Eine Fahrt auf den spanischen Col d´Ibardin durfte ebenfalls nicht fehlen. Beim Abschied hieß es dann »Au revoir in Sulzbach« – vielleicht schon im nächsten Jahr.

helge

Jungmusiker auf Erfolgskurs

Blasmusik im Landkreis hat keine Nachwuchssorgen

Main-Echo, 27. Juni 2006

Kreis Miltenberg. Die jungen Blasmusiker des Kreisverbands Miltenberg im Nordbayerischen Musikbund erzielten an den vergangenen Wochenenden erneut musikalische Erfolge. Nachdem sich alle unter der Leitung von Kreisdirigent Jürgen Spall und der Fachausbilder Wilco Grotenboer (Tompete, Waldhorn und Posaune) und Jörg Fischer (Klarinette, Querflöte, Saxophon) intensiv in Theorie und Praxis vorbereitet hatten, fanden zuletzt die Leistungsprüfungen in Wörth statt.

Nach den Prüfungsterminen konnten der Kreisvorsitzende Walter Zöller mit dem Kreisdirigenten Jürgen Spall an folgende Teilnehmer die Urkunden und Abzeichen überreichen: Leistungsprüfung D3 (Gold) ging an Melanie Spät (Querflöte), Kilian Hanel und Elisabeth Krall (Klarinette, alle Young Symphonics Orchestra, Wörth).

Über das Ergebnis in der Leistungsprüfung D2 (Silber) freuten sich Mario Albrecht (Trompete, Mümlingtal-Musikanten, Mömlingen), Carolin Fries (Trompete), Verena Herrmann (Querflöte), Lukas Reis (Waldhorn, alle MV Edelweiß Sulzbach), Michael Zöller (Flügelhorn, MV Trennfurt).

Das Bronze-Abzeichen in der Leistungsprüfung D1 ging an Florian Bischof (Posaune, Sulzbach), Christian Burkhard (Alt-Saxophon, Musikkapelle »Fränkische Rebläuse« Bürgstadt), Heidrun Czuday (Klarinette, Musikverein Klingenberg), Janina Haber (Klarinette), Franz Jakob (Tompete, beide Trennfurt), Julia Kiesel (Klarinette, Sulzbach), Nadja Kiesling (Klarinette, Trennfurt), Selina Klinger (Klarinette, Wörth), Vera Kloss (Alt-Saxophon, Sulzbach), Melissa Leers (Klarinette, Trennfurt), Nadja Metzinger (Querflöte), Katharina Motzel (Klarinette), Fabian Neuberger, Felix Scharbert (beide Trompete, alle Bürgstadt), Bastian Schmitt (Klarinette, Trennfurt), Franziska Schneider (Querflöte, Bürgstadt), Evi Schwarzkopf (Klarinette), David Seitz (Posaune, beide Sulzbach), Maria Sendelbach (Klarinette, Wörth), Franziska Stich (Querflöte), Oliver Stich (Alt-Saxophon, beide Bürgstadt), Fiona Streun (Tenor-Saxophon, Sulzbach), Sebastian Strobel (Trompete), Alexandra, Carolin und Cornelius Ühlein (alle Klarinette, alle Trennfurt).

red

Sulzbacher Musiker schnupperten Berliner Luft

Zuhörer begeistert beim »Köpenicker Blasmusiksommer«

NBMB-online.de, 23. Juni 2006

Immer wieder stockte der Festzug, was die Sulzbacher zu musikalischen Einlagen nutzten. Foto: privat
Immer wieder stockte der Festzug, was die Sulzbacher zu musikalischen Einlagen nutzten.
Foto: privat

Sulzbach/Berlin: Bereits vor drei Jahren hatte der Musikverein Sulzbach eine Einladung zur Teilnahme am »Köpenicker Blasmusiksommer« in Berlin erhalten. Immer wieder musste man jedoch den Besuch wegen Terminüberschneidungen verschieben. Am Mittwoch, dem 14. Juni 2006 war es aber endlich soweit: Mit 38 Musikerinnen und Musikern reiste man nach Berlin, um dort den Bayerischen Untermain musikalisch zu vertreten.

Bereits zum 45. Mal fand in diesem Jahr der »Köpenicker Sommer« statt. Wichtigste Attraktion ist samstags ein Festzug zum Köpenicker Rathaus entlang des Weges, den 1906 – also vor genau 100 Jahren – der arbeitslose Schuster Voigt als »Hauptmann von Köpenick« verkleidet nahm, um ihm Rathaus den Bürgermeisters zu verhaften und die Stadtkasse zu beschlagnahmen.

Seit dem Jahr 2000 organisiert das Blasorchester Köpenick als weitere Attraktion den »Köpenicker Blasmusiksommer«, zu dem jeweils zwei Orchester aus dem Bundesgebiet oder dem benachbarten Ausland sowie ein weiteres Orchester aus Berlin eingeladen werden. Die vier Orchester nehmen am Festumzug teil und wechseln sich anschließend mit jeweils 1-stündigen Konzerten ab. Die Sulzbacher konnten dabei die Zuhörer, die zwei Zugaben einforderten, restlos begeistern.

Als weiteres »Highlight« im wahrsten Sinne des Wortes war ein Feuerwerk am späten Abend vorgesehen, zu dem alle Orchester gemeinsam Auszüge aus der Feuerwerksmusik von Händel spielen sollten. Leider hatte die Stadt Berlin das Feuerwerk aus finanziellen Gründen jedoch kurzfristig abgesagt – Berlins prekäre Haushaltslage ist nicht unbekannt und die finanziellen Ausgaben für die Fußball-Weltmeisterschaft haben sicherlich ihr übriges zu dieser Entscheidung beigetragen. Die Orchester ließen sich davon jedoch nicht beirren und spielten dennoch Händels Meisterwerk, was die Zuhörer mit lang anhaltendem Applaus honorierten.

Natürlich nutzte der Musikverein Sulzbach die Tage auch, um sich Berlin etwas näher anzusehen: Neben einer dreistündigen Rundfahrt über die Spree bleibt dabei der Besuch des Reichstags mit seiner weltbekannten gläsernen Kuppel in bester Erinnerung. So konnten die Musikerinnen und Musiker nach vier erlebnisreichen Tagen sonntags die Rückreise von einem ganz besonderen Ausflug antreten, nachdem sie nochmals bei einem Standkonzert in der Altstadt viele neue Fans gefunden hatten.

Sulzbacher Musiker schnuppern Berliner Luft

Main-Echo, 21. Juni 2006

p20060621Sulzbach/Berlin. Bereits vor drei Jahren hatte der Musikverein eine Einladung zum »Köpenicker Blasmusiksommer« erhalten. Jetzt war es endlich soweit: 38 Musiker vertraten den Bayerischen Untermain musikalisch und begeisterten das Publikum. Größte Attraktion war der Festzug zum Köpenicker Rathaus entlang des Weges, den vor 100 Jahren der Schuster Voigt als »Hauptmann von Köpenick« nahm, um den Bürgermeister zu verhaften und die Stadtkasse zu beschlagnahmen. Seit 2000 organisiert das Blasorchester Köpenick zusätzlich den »Köpenicker Blasmusiksommer«, zu dem je zwei Orchester aus dem Bundesgebiet oder dem Ausland sowie ein Orchester aus Berlin eingeladen sind. Alle vier nehmen am Festzug teil und wechseln sich mit Konzerten ab.

red/Foto: Privat

»Mit ausgezeichnetem Erfolg«

Bericht zu »das Konzert« vom 02. April 2006

Bayerische Blasmusik, Juni 2006

Das Jugendblasorchester eröffnete das Konzert. Foto: privat
Das Jugendblasorchester eröffnete das Konzert.
Foto: privat

Blasorchester Sulzbach: Eröffnet wurde das Konzert vom Jugendblasorchester, das sich erst kürzlich bei einem Wertungsspielen in der Mittelstufe das Prädikat »mit ausgezeichnetem Erfolg teilgenommen« erspielen konnte. Mit »Masurische Rhapsodie« von Alfred Bösendorfer und einem Medley aus »Mary Poppins« brachten sie das Publikum in die richtige Stimmung. Zudem nutzte der Musikverein Sulzbach den Auftritt des Jugendblasorchesters für die Überreichung des »Junior-Award 2006«, der dem Musikverein Sulzbach von der Nordbayerischen Bläserjugend verliehen wurde. Das sinfonische Blasorchester fand seinen Einstieg mit dem Konzertmarsch »Arsenal« von Jan Van der Roost und wagte sich im Anschluss an Mozarts »Entführung aus dem Serail«. Ebenso glänzten die Musiker beim anschließenden »Ivanhoe« von Bert Appermont. Im zweiten Konzertteil entwickelten die Sulzbacher spanisches Flair bei »Alcazar« von Llano. Mit »A New Village« folgte ein Werk von Kees Vlak. Danach kam »Czárdás« von Vittorio Monti sowie »Highlights from Evita«. Offizieller Abschluss des Konzerts bildete John Miles’ weltbekanntes »Music«. Drei Zugaben musste das Orchester spielen, bevor es von den Zuhörern entlassen wurde: Neben »Mein Regiment« und »Starlight-Express« war dies der Schwabengruß, mit dem die Musiker dem in diesem Jahr verstorbenen Ehrenmitglied Winfried Zahn gedachten.

Seit 1889 Blasmusik in Sulzbach

Musikverein »Edelweiß« gründete sich 1922

top shop (Main-Echo Verbrauchermagazin) – wir und unsere Vereine, 01. Juni 2006

Eine im Rathaus gefundene Rechnung von 1889 gibt einen ersten Anhaltspunkt für die Existenz einer Blasmusikkapelle in Sulzbach. Der Umzug von Josef Hirsch von Dornau nach Sulzbach im Jahr 1904 brachte eine musikalische Auffrischung. Vor der Gründung des Musikvereins im Jahre 1922 gab es bereits die »Kapelle Ziemlich«, die in und um Sulzbach musikalisch in Erscheinung trat. Der Musikverein »Edelweiß« (MVE) gründete sich 1922 unter dem Vorsitz von Valentin Fath aus zwei zuvor rivalisierenden Kapellen.

Musikalische Vielfalt
Heute steht der Musikverein Sulzbach mit einem Symphonischen Blasorchester, einem Jugendblasorchester, einem Vororchester, zwei Bläserklassen sowie zwei Gruppen in der Musikalischen Früherziehung außerordentlich gut da. Mit 130 Nachwuchsmusikern – das übertrifft in der Größenordnung manche öffentliche Musikschule – müsste man sich eigentlich keine Sorgen um die Zukunft machen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber, warum man sich beim MVE nicht auf diesen Lorbeeren ausruht: 1963 drohte dem Verein fast das »Aus«, als kurz hintereinander mehrere aktive Mitglieder, unter ihnen der damalige Dirigent J. Singer, verstarben. Nachwuchsbläser waren bis auf wenige Ausnahmen nicht vorhanden. Nur über die Gründung einer Jugendkapelle konnte der Verein gerettet werden. Der Verein hatte damals lediglich 97 Mitglieder, an Kosten für Instrumentenbeschaffung und -reparaturen entstanden über 9000 DM. Nur mit Mühe konnten die Mittel über Spenden und Zuschüssen beschafft werden. Der persönliche und finanzielle Einsatz trug gute Früchte: 1966 bereits errang die Jugendkapelle bei einem Wertungsspielen in Sand am Main einen 1. Rang. Ein Main-Echo-Zitat von damals: »Ebenso gingen viele Impulse auf Nachbarvereine über, so dass z. Zt. in vielen Gemeinden Jugendkapellen gegründet werden oder schon existieren.«

Auf die Jugend gesetzt und gewonnen sowie neue Wege eingeschlagen
Man hatte dazugelernt und ließ in der Folgezeit nicht nach, sich in der Jugendarbeit zu engagieren. Weitblick bewies der damalige Dirigent Dietmar Rehse, der frühzeitig erkannte, dass man neue Wege in der Musik finden musste, um die traditionelle Blasmusik weiter pflegen zu können. »Allein mit Märschen, Walzern und Polkas sind Jugendliche heutzutage nur schwer für die Blasmusik zu begeistern!« Man erkannte, dass sich die Jugend über moderne Blasmusik wieder an die traditionelle Blasmusik heranführen lässt. So begann Rehse frühzeitig, eine Mischung aus konzertanter, moderner und traditioneller Blasmusik zu pflegen und formte damit aus der eher traditionell orientierten Blasmusikkapelle ein symphonisches Blasorchester. 1996 übernahm Winfried Rehse den Dirigentenstab des Musikvereins von seinem Vater. Auch er arbeitet seitdem daran, nicht auf dem einmal erreichten Niveau zu erharren, sondern dieses allmählich zu steigern.

Neue Ausbildungs- und Einsatzkonzepte
p20060601Aus der großen Zahl von Nachwuchsmusikern ergeben sich auch spezielle Anforderungen an das Vereinsmanagement.
Im MVE hat man darauf reagiert, indem man einen eigenen Bereich »Bläserjugend« geschaffen hat, der sich gezielt um die Jugendarbeit kümmert. Dazu gehört auch, neue Ausbildungskonzepte auf ihre Tauglichkeit hin zu überprüfen. So wurde z. B. vom MVE als erstem Verein in der Region das sehr erfolgreiche »Bläserklassen-Konzept« eingeführt, in dem Kinder und Jugendliche vom ersten Tag an gemeinsam in einem kleinen Orchester zusammen musizieren.
Natürlich legt der Verein großen Wert auf das Ablegen von Leistungsprüfungen und auf die Teilnahme an den weiterführenden Maßnahmen des Nordbayerischen Musikbundes, dem der Verein angeschlossen ist: Mitglieder des MVE waren Gründungsmitglieder des 1988 entstandenen Nordbayerischen Jugendblasorchesters und auch heute noch spielen Bläserinnen und Bläser in diesem renommierten Orchester mit.
Die Bemühungen haben sich gelohnt: Inzwischen hat das Symphonische Blasorchester mit 55 Musikerinnen und Musikern im Alter von 13 bis 63 Jahren seinen festen Platz in der Oberstufe gefunden. Auch das 33köpfige Jugendblasorchester konnte bei einem kürzlich stattgefundenen Wertungsspiel erstmals in der Mittelstufe mit dem Prädikat »mit ausgezeichnetem Erfolg teilgenommen« überzeugen.
Und im April wurde dem Musikverein Sulzbach für seine hervorragende Jugendarbeit sogar der »Junior-Award 2006« der Nordbayerischen Bläserjugend verliehen. Mit diesem Qualitätssiegel werden Vereine ausgezeichnet, die besonders innovativ und engagiert arbeiten und durch einen gut strukturierten Ausbildungsbereich die Zukunft ihres Vereines sichern.

Fazit des Vorsitzenden Hermann Seitz
»Man darf aber nun nicht glauben, dass wir ein elitärer Club für Möchtegern-Spitzenmusiker wären.
Wir sind immer noch ein Musikverein und die musikalische Leistung ist nicht das ausschlaggebende Kriterium dafür, dass jemand bei uns mitspielen kann. Viel wichtiger ist es für uns, inwieweit sich jemand auch sonst in den Verein mit einbringt: An Hochleistungsmusikern, die nur zu Proben und zu Konzerten erscheinen, bei Ständchen und Prozessionen aber mit Abwesenheit glänzen, sind wir nun überhaupt nicht interessiert.
Zudem legen wir Wert darauf, bei unseren Konzerten nur im Notfall auf die Verstärkung durch Musiker von außerhalb zurückzugreifen, zum Beispiel wenn es zu krankheitsbedingten Ausfällen kommt. Ansonsten gilt:
Wo Musikverein Sulzbach draufsteht, ist auch Musikverein Sulzbach drin…!«
Und dass das keine Mogelpackung ist, wird das Symphonische Blasorchester demnächst in Berlin beweisen, wo es beim »Köpenicker Blasmusiksommer« auftreten und die Zuhörer mit einem musikalischen Gruß vom Untermain begeistern wird.

Helmut Gesierich