Sulzbacher Musiker schnupperten Berliner Luft

Zuhörer begeistert beim »Köpenicker Blasmusiksommer«

NBMB-online.de, 23. Juni 2006

Immer wieder stockte der Festzug, was die Sulzbacher zu musikalischen Einlagen nutzten. Foto: privat
Immer wieder stockte der Festzug, was die Sulzbacher zu musikalischen Einlagen nutzten.
Foto: privat

Sulzbach/Berlin: Bereits vor drei Jahren hatte der Musikverein Sulzbach eine Einladung zur Teilnahme am »Köpenicker Blasmusiksommer« in Berlin erhalten. Immer wieder musste man jedoch den Besuch wegen Terminüberschneidungen verschieben. Am Mittwoch, dem 14. Juni 2006 war es aber endlich soweit: Mit 38 Musikerinnen und Musikern reiste man nach Berlin, um dort den Bayerischen Untermain musikalisch zu vertreten.

Bereits zum 45. Mal fand in diesem Jahr der »Köpenicker Sommer« statt. Wichtigste Attraktion ist samstags ein Festzug zum Köpenicker Rathaus entlang des Weges, den 1906 – also vor genau 100 Jahren – der arbeitslose Schuster Voigt als »Hauptmann von Köpenick« verkleidet nahm, um ihm Rathaus den Bürgermeisters zu verhaften und die Stadtkasse zu beschlagnahmen.

Seit dem Jahr 2000 organisiert das Blasorchester Köpenick als weitere Attraktion den »Köpenicker Blasmusiksommer«, zu dem jeweils zwei Orchester aus dem Bundesgebiet oder dem benachbarten Ausland sowie ein weiteres Orchester aus Berlin eingeladen werden. Die vier Orchester nehmen am Festumzug teil und wechseln sich anschließend mit jeweils 1-stündigen Konzerten ab. Die Sulzbacher konnten dabei die Zuhörer, die zwei Zugaben einforderten, restlos begeistern.

Als weiteres »Highlight« im wahrsten Sinne des Wortes war ein Feuerwerk am späten Abend vorgesehen, zu dem alle Orchester gemeinsam Auszüge aus der Feuerwerksmusik von Händel spielen sollten. Leider hatte die Stadt Berlin das Feuerwerk aus finanziellen Gründen jedoch kurzfristig abgesagt – Berlins prekäre Haushaltslage ist nicht unbekannt und die finanziellen Ausgaben für die Fußball-Weltmeisterschaft haben sicherlich ihr übriges zu dieser Entscheidung beigetragen. Die Orchester ließen sich davon jedoch nicht beirren und spielten dennoch Händels Meisterwerk, was die Zuhörer mit lang anhaltendem Applaus honorierten.

Natürlich nutzte der Musikverein Sulzbach die Tage auch, um sich Berlin etwas näher anzusehen: Neben einer dreistündigen Rundfahrt über die Spree bleibt dabei der Besuch des Reichstags mit seiner weltbekannten gläsernen Kuppel in bester Erinnerung. So konnten die Musikerinnen und Musiker nach vier erlebnisreichen Tagen sonntags die Rückreise von einem ganz besonderen Ausflug antreten, nachdem sie nochmals bei einem Standkonzert in der Altstadt viele neue Fans gefunden hatten.