Höchstes Lob vom Meister persönlich

»Das Konzert«: Symphonisches Blasorchester Sulzbach probt mit dem niederländischen Star Johan de Meij

Main-Echo, 12. März 2008

Emotionale, aber auch temperamentvolle Arrangements: Der Niederländer Johan de Meij dirigierte das Symphonische Blasorchester Sulzbach - und verteilte zwischen den Werken viel Lob. Foto: Daniela Tiggemann
Emotionale, aber auch temperamentvolle Arrangements: Der Niederländer Johan de Meij dirigierte das Symphonische Blasorchester Sulzbach – und verteilte zwischen den Werken viel Lob.
Foto: Daniela Tiggemann

Sulzbach. »Das Konzert« nannten die Sulzbacher ihr Jubiläumskonzert zum 85-jährigen Bestehen des Musikvereins Edelweiß. Dass es ein unvergleichliches Konzert wurde, dafür sorgten nicht nur die von Leiter Winfried Rehse bestens vorbereiteten Musiker des Symphonischen Blasorchesters Sulzbach. Selbstbewusst hatten sie einen internationalen Star der Blasmusikszene ans Dirigentenpult verpflichtet: den Komponisten und Arrangeur Johan de Meij.

Der Niederländer de Meij hatte sich nicht nur ein ganzes Wochenende für die Proben und das abschließende Konzert Zeit genommen – was dank großzügiger Sponsoren finanziert werden konnte. Der Profi verstand es auch, einen besonders sympathischen Eindruck zu hinterlassen. »Ich habe noch nie eine so gute Jugendkapelle gehört wie die von Sulzbach«, lobte er mit charmantem Lächeln die jungen Musiker, die unter Dirigent Winfried Rehse das Konzert mit zwei modernen Kompositionen einleiteten. Lob gab es auch für das Symphonische Blasorchester, das seit Donnerstagabend zwölf Stunden geprobt hatte.

Die Anstrengung war den Musikern anzumerken. Dennoch: Beschwingt war ihr Klang, perfekt die Intonation und sehr wendig die Einsätze, die der Amsterdamer Musiker deutlich und mit präzisen Abstufungen gab. Die Gelegenheit, die berühmten Musical-Arrangements, die landauf landab von den Bläsern gespielt werden, mal vom Meister selbst gezeigt zu bekommen, nutzten auch viele Musiker und Dirigenten aus anderen Gemeinden und mischten sich unter die mehr als 700 Zuhörer.

„So manche Stelle haben wir erst bei der Probe am Samstag verstanden.“

Markus Rehse, Moderator

Vor sechs Jahren legte de Meij eine symphonische Komposition zu einem seiner Lieblingsbücher vor, dem Klassiker »Der Wind in den Weiden« von Kenneth Grahame. Die Hauptpersonen Ratte, Maulwurf und Kröterich bekamen jeweils ein eigenes Thema, der Kopfsatz behandelt mit einem schlichten ACDC-Motiv den Fluss selbst.

Der Humor, der schon beim Buch bezaubert, findet sich auch in der Komposition. Hübsche Motive, schnelle Stimmungswechsel sowie bunte Vielfalt in Dynamik und Tempo zeichnen die Sätze aus. Viel zu tun gab es dabei auch für die Schlagzeuger, die in einer ausgetüftelten Choreografie schnell zwischen ihren Schlagwerken hin und her wechselten. Voller Witz wurde der quakende Kröterich eingeführt, ein Glanzstück der Posaunen, bis ein Blechschaden mit dem Auto hörbar und fürs Publikum mit Autoteilen auch sichtbar das Vergnügen unterbrach.

Der 55-jährige Johan de Meij ist studierter Posaunist und Dirigent und erhielt mit seiner Symphonie Nr. 1 »Der Herr der Ringe« 1988 internationale Anerkennung. Viel gespielt werden von den jüngeren Blasorchestern auch seine zahlreichen Musical- und Filmbearbeitungen. Abwechslungsreich und voller Effekte sind seine beliebten Arrangements. Dabei fordert er viel von allen Bläserregistern, bedenkt sie aber auch mit schönen solistischen Parts. Selbst bei den ausschweifenden Melodien aus den Musicals von Andrew Lloyd Webber wechselt der Arrangeur schnell in eine vielstimmige, komplexe Verteilung auf viele Instrumente.

In Sulzbach waren drei Musical-Medleys zu hören: Cats, Das Phantom der Oper und Die Frau in Weiß, die de Meij als »der unbekannte Lloyd Webber« bezeichnete. Sehr emotional spielten die Sulzbacher nach der Anleitung des Dirigenten, aber sehr aufmerksam auf die Zäsuren hin. Wunderbare spannungsreiche Soli in perfektem Timing waren von den Saxofonen, zwei Flöten, Oboe, Englisch Horn und Keyboard zu hören, kurz darauf ein Tutti mit ganzer Wucht – langweilig wurde es nie. »So manche Stelle haben wir erst bei der Probe am Samstag verstanden«, berichtete Moderator Markus Rehse von der Mammuttour. Gar nicht hoch genug kann man deshalb die harte Arbeit schätzen, die sich die meist jungen Sulzbacher Musiker zum 85. Geburtstag geschenkt haben – zum Vergnügen gerade auch der Zuhörer.

Daniela Tiggemann

Spitzendirigent aus Amsterdam

Johan de Meij führt am 9. März beim »Konzert 2008« das symphonische Blasorchester aus Sulzbach

Main-Echo, 16. Februar 2008

Eine Ikone der sinfonischen Blasmusik ist der Komponist, Dirigent und Posaunist Johan de Meij, der am 9. März beim Musikverein Sulzbach zu Gast sein wird. Foto: privat
Eine Ikone der sinfonischen Blasmusik ist der Komponist, Dirigent und Posaunist Johan de Meij, der am 9. März beim Musikverein Sulzbach zu Gast sein wird.
Foto: privat

Sulzbach. Das symphonische Blasorchester des Musikvereins Sulzbach feiert in diesem Jahr 85. Geburtstag. Aus diesem Anlass wird Musikliebhabern am Sonntag, 9. März, ab 18 Uhr in der Main-Spessart-Halle ein besonderer Leckerbissen serviert. Im »Konzert 2008« wird der renommierte Dirigent und Komponist Johan de Meij aus Amsterdam zu Gast sein.

»Das Konzert« – dieser schlichte Titel weist alljährlich auf ein musikalisches Glanzlicht im Frühjahr hin, das vom Musikverein Sulzbach geboten wird. Unter der Leitung von Winfried Rehse gestaltet das symphonische Blasorchester einen bunten Melodienstrauß, zuweilen ergänzt durch Gastkapellen und eigenen Musikernachwuchs. In diesem Jahr hat die Vereinsspitze unter Federführung von Hermann Seitz etwas ganz Besonderes parat. Der 54-jährige Komponist und Dirigent Johan de Meij wird das Orchester zu eigenen Arrangements und Kompositionen dirigieren. Im Mittelpunkt stehen Stücke von Andrew Lloyd Weber, der in diesem Jahr 60 Jahre alt wird und mit seinen Musicals »Phantom der Oper«, »Cats« und »The Woman in White« Weltruhm erlangte.

Höhepunkt des Konzerts wird Johan de Meijs Eigenkomposition »The Wind in the Willows« sein, die eine Hommage an den gleichnamigen Kinderbuchklassiker (»Der Wind in den Weiden«) von Kenneth Graham darstellt. Johan de Meij studierte Posaune und Direktion am königlichen Konservatorium in Den Haag. Für seine erste Symphonie »The Lord of the Rings« erhielt er 1989 den renommierten US-amerikanischen »Sudler Composition Award«.

Preisgekrönte Werke
Das Werk zählt mittlerweile zum Repertoire der bedeutendsten Sinfonieorchester der Welt. Auch seine anderen groß angelegten Kompositionen wie die Sinfonie No. 2 »The Big Apple«, das »T-Bone-Concerto« (Posaunenkonzert) und »Casanova« (Cello-Konzert) sowie die dritte und jüngste Sinfonie »Planet Earth« fanden höchstes Lob in Kritikerkreisen. »Casanova« siegte beim internationalen Komponistenwettbewerb 1999 in Corciano (Italien). Ein Jahr darauf wurde »The Red Tower« beim internationalen Komponistenwettbewerb in Oman mit einem Preis gekrönt.

Neben seiner Tätigkeit als Komponist ist de Meij auch als Musiker aktiv. Er spielt Posaune im Orchester »De Volharding« und ist feste Vertretung in verschiedenen Ensembles und Orchestern. Er ist ein gefragter Gastdirigent und hat in fast allen europäischen Ländern sowie in Japan, Singapur, Brasilien und den USA Konzerte dirigiert. Nun kommt er nach Sulzbach.

Ruth Weitz

Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten für Herrn Dietmar Rehse

Amts- und Mitteilungsblatt Markt Sulzbach a. Main mit den Ortsteilen Dornau und Soden, 08. Februar 2008

p20080208Herr Landrat Roland Schwing hat am 28. Januar 2008 im Namen von Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten an Herrn Dietmar Rehse überreicht. Herr Rehse leitete über 26 Jahre lang den Musikverein Edelweiß Sulzbach als Dirigent, gründete mehrere Jugendblasorchester, stellte sich als Ausbilder für die Jugend zur Verfügung und unterstützt die Kapelle heute noch als aktives Mitglied. Zu dieser besonderen Ehrung gratulierten 1. Bürgermeister Peter Maurer, 1. Vorstand des Musikvereins „Edelweiß“ Hermann Seitz, sowie Landrat Roland Schwing (von links).

Gewürdigt von höchster Stelle

18 Einwohner des Landkreises mit dem Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet

Main-Echo, 31. Januar 2008

Für ihr ehrenamtliches Engagement konnte Landrat Roland Schwing (links) diese Frauen und Männer mit dem Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten auszeichnen. Foto: Ali Kale Anm. des Webmasters: Dietmar Rehse ist 3. von links.
Für ihr ehrenamtliches Engagement konnte Landrat Roland Schwing (links) diese Frauen und Männer mit dem Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten auszeichnen.
Foto: Ali Kale
Anm. des Webmasters: Dietmar Rehse ist 3. von links.

Kreis Miltenberg. Sie organisieren, leiten oder dirigieren – ehrenamtlich und oft in mehreren Vereinen. Um ihr zeitaufwendiges Engagement für die Allgemeinheit zu würdigen, hat Landrat Roland Schwing im Namen von Ministerpräsident Günther Beckstein 18 Bürgern des Landkreises am Montag das Ehrenzeichen verliehen.

Beispiel für den Einsatz über Jahrzehnte hinweg ist etwa Karl Heinz Baur aus Wörth. Seit rund 50 Jahren gehört Bauer der Kolping-Familie an und ist seit 1997 ihr Vorsitzender. 18 Jahre war er Mitglied des Stadtrates.

Seit bereits 1968 kümmert sich Eberhard Bechmann um den Rüdenauer Turnverein, dem er seit 1990 vorsitzt. Der Miltenberger Heinrich Bissert war 18 Jahre Mitglied des Kirchenvorstandes der evangelischen Kirche und als stellvertretender Vertrauensmann Ansprechpartner für Anliegen und Problemen der Gemeindemitglieder. Wilfried Hamanns aus Elsenfeld engagiert sich für den örtlichen Heimat- und Museumsverein, etwa durch die Renovierung von Exponaten.

Gleich in mehreren Vereinigungen hat sich der Miltenberger Walter Höflein verdient gemacht: in der Jagdgenossenschaft, im Imkerverein und auch bei der Gründung des Musikvereins Schippach. Als einer der aktivsten Bürger seiner Gemeinde gilt der Schneeberger Arno Knapp: Ob als Übungsleiter im Sportverein seit 40 Jahren, als Mitglied des Elferrats oder beim Bau des Dorfwiesenhauses, in dem er mehr als 300 Stunden ehrenamtlich arbeitete.

Edeltrude Koch ist seit 1986 als Leiterin der Gruppe »Gymnastik und Rhythmik im zweiten Lebensabschnitt« in Obernburg ehrenamtlich tätig. Für den Fußballsport in Röllbach hat Heinz Kreß in den vergangenen 50 Jahren einiges geleistet: Als Trainer, Schiedsrichter und als Organisator war er aktiv.

Als »gute Fee« der Sportfreunde Schneeberg ist Ellen Lachnit ausgezeichnet worden, da sie dem Verein seit 30 Jahren hilft, wo immer er Unterstützung braucht. Als Kirchenpfleger über 40 Jahre hinweg, als Ortsobmann des Bayerischen Bauernverbands oder als Mitglied des Gemeinderates hat Karl Paulus sich immer für Mainbullau eingesetzt.

Zehn Jahre nach seinem Eintritt in den Musikverein »Edelweiß« in Sulzbach hat Dietmar Rehse 1968 das Dirigentenamt in seinem Verein übernommen und sich seit dem insbesondere für die Jugendausbildung eingesetzt. Einen außergewöhnlichen Dienst für Obernburg leistet Edgar Rippberger seit nun 40 Jahren: Er betreut die im Jahr 1528 errichtete Turmuhr. Er kontrolliert und reinigt die beweglichen Teile wöchentlich und baut sogar Ersatzteile. Die Reinigung und das Schmücken der St. Nikolaus Kirche in Wörth hat Elfriede Roos bereits vor 20 Jahren übernommen.

Dass fast die Hälfte der Neunkirchener Mitglied des Turnvereins sind, ist auch Marina Seubert zu verdanken, die zu den Gründungsmitgliedern gehört und elf Jahre den Verein geleitet hat. Ebenfalls seinem örtlichen Sportverein verschrieben hat sich Werner Weis aus Mönchberg, der seit 35 Jahren Übungsleiter ist.

Berthold Wolf aus Mömlingen, der seit seinem zehnten Lebensjahr aktiver Turner beim Turnverein 1895 ist, hat neben sportlichen auch verwalterische Tätigkeiten im Verein übernommen. Seit nunmehr 60 Jahren stellt Hildegard Wüstenhöfer ihre Fähigkeiten als Organistin in den Dienst der katholischen Pfarrgemeinde Kleinwallstadt.

Ebenfalls aktiv für die Pfarrgemeinde ist die Schmachtenbergerin Helena Zoll: Als Mitglied im Pfarrgemeinderat oder als Vorbeterin bei Prozessionen ist sie für viele Schmachtenberger Ansprechpartnerin.

ali

Jubiläumskonzert mit Johan de Meij

Musikverein Edelweiß Sulzbach feiert 85-jähriges Bestehen

Bayerische Blasmusik, Januar 2008

Das sinfonische Blasorchester und das Jugendblasorchester des Musikvereins Edelweiß Sulzbach.
Das sinfonische Blasorchester und das Jugendblasorchester des Musikvereins Edelweiß Sulzbach.

Der Musikverein Edelweiß Sulzbach aus dem unterfränkischen Kreisverband Miltenberg feiert 2008 sein 85-jähriges Bestehen. Höhepunkt des Jubiläumsjahrs wird am 9. März ein Konzert mit dem bekannten Komponisten und Arrangeur Johan de Meij als Gastdirigent sein.

Eine im Rathaus gefundene Rechnung von 1889 gibt einen ersten Anhaltspunkt für die Existenz einer Blasmusikkapelle in Sulzbach. Doch sollte es noch über 30 Jahre dauern, bis sich 1932 offiziell der Musikverein Edelweiß Sulzbach gründete. Heute steht der Musikverein Sulzbach mit einem sinfonischen Blasorchester, einem Jugendblasorchester, einem Schülerorchester, einer Blockflötengruppe, zwei Bläserklassen sowie mehreren Gruppen in der musikalischen Früherziehung gut da. Mit 121 Nachwuchsmusikern und 59 Kindern in der Früherziehung muss man sich keine Sorgen um die Zukunft machen.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber, warum man sich beim Musikverein Sulzbach nicht auf diesen Lorbeeren ausruht: 1963 drohte dem Verein fast das »Aus«, als mehrere aktive Mitglieder, unter ihnen der damalige Dirigent Julius Singer, verstarben. Nachwuchsbläser waren bis auf wenige Ausnahmen nicht vorhanden. Nur die Gründung einer Jugendkapelle konnte den Verein retten. Der Verein hatte damals lediglich 97 Mitglieder und die Kosten für Instrumentenbeschaffung und Reparaturen überstiegen die vorhandenen Mittel. Nur mit Mühe konnte dies über Spenden und Zuschüsse bewältigt werden. Der persönliche und finanzielle Einsatz trug gute Früchte: 1966 bereits errang die Jugendkapelle bei einem Wertungsspielen in Sand am Main einen 1. Rang.

Weitblick bewiesen
Man hatte dazugelernt und ließ in der Folgezeit nicht nach, sich in der Jugendarbeit zu engagieren. Weitblick bewies der damalige Dirigent Dietmar Rehse, der erkannte, dass man neue Wege in der Musik finden musste, um die traditionelle Blasmusik weiter pflegen zu können. »Allein mit Märschen, Walzern und Polkas sind Jugendliche nur schwer zu begeistern.« Man erkannte, dass sich die Jugend über moderne Blasmusik aber auch wieder an die traditionelle Blasmusik heranführen lässt. So begann Rehse, eine Mischung aus konzertanter, moderner und traditioneller Blasmusik zu pflegen und formte damit aus der Blasmusikkapelle ein sinfonisches Blasorchester. 1996 übernahm Winfried Rehse den Dirigentenstab von seinem Vater. Auch er arbeitet seitdem daran, nicht auf dem erreichten Niveau zu verharren, sondern dieses zu steigern.

Aus der großen Zahl von Nachwuchsmusikern ergeben sich auch spezielle Anforderungen an das Vereinsmanagement. Im Musikverein hat man darauf reagiert, indem man einen eigenen Bereich »Bläserjugend« geschaffen hat, der sich gezielt um die Jugendarbeit kümmert. Dazu gehört auch, neue Ausbildungskonzepte auf Tauglichkeit zu überprüfen. So wurde beispielsweise vom Musikverein Sulzbach als erstem Verein am Bayerischen Untermain das sehr erfolgreiche »Bläserklassen-Konzept« eingeführt. Im April 2006 wurde dem Musikverein Edelweiß Sulzbach für seine hervorragende Jugendarbeit der »Junior-Award« der Nordbayerischen Bläserjugend verliehen.

Natürlich legt der Verein großen Wert auf das Ablegen von Leistungsprüfungen und auf die Teilnahme an den weiterführenden Maßnahmen des NBMB: Mitglieder des Musikvereins waren Gründungsmitglieder des 1988 entstandenen Nordbayerischen Jugendblasorchester, und auch heute noch spielen Bläser in diesem Orchester mit.

Die Bemühungen haben sich gelohnt: Inzwischen hat das sinfonische Blasorchester seinen festen Platz in der Oberstufe gefunden und konnte beim Wertungsspielen in Heroldsbach das Prädikat »mit ausgezeichnetem Erfolg« erringen. Auch das Jugendblasorchester überzeugte in Gerbrunn beim Wertungsspiel in der Mittelstufe mit dem Prädikat »mit ausgezeichnetem Erfolg«.

Man sollte aber nun nicht glauben, dass der Musikverein Sulzbach ein elitärer Club für Möchtegern-Spitzenmusiker wäre. Der Verein legt Wert darauf, dass die musikalische Leistung nicht das ausschlaggebende Kriterium dafür ist, ob jemand im Orchester mitspielen kann. Viel wichtiger ist es, inwieweit sich jemand auch sonst in den Verein mit einbringt: An Hochleistungsmusikern, die nur zu Proben und zu Konzerten erscheinen, bei Ständchen und Prozessionen aber mit Abwesenheit glänzen, besteht kein Interesse. Zudem legt der Musikverein Wert darauf, bei seinen Konzerten nur im Notfall auf die Verstärkung von Musikern von außerhalb zurückzugreifen, zum Beispiel wenn es zu krankheitsbedingten Ausfällen kommt. Ansonsten gilt: Wo Musikverein Sulzbach draufsteht, ist auch Musikverein Sulzbach drin.

»Das Konzert«
p200801000102Davon können sich alle Besucher des Jubiläumskonzerts am 9. März 2008 überzeugen, wenn Johan de Meij die Sulzbacher als Gastdirigent führen wird. Bei »Das Konzert«, wie die Sulkzbacher ihre jährliche Konzerveranstaltung nennen, werden unter anderem de Meijs Werk »The Wiund in the Willows« sowie seine Arrangements »Phantom der Oper«, »The Woman in White« und »Cats« zu hören sein.

Am 15. Juni steht ein Auftritt bei der Matinee zu den Europa-Tagen der Musik in Volkach an. Eine Serenade sowie ein weiteres Konzert im Oktober, gemeinsam mit dem Sinfonischen Blasorchester Volkach unter Leitung von Bundesdirigent Ernst Oestreicher, runden das Jubiläumsjahr ab.

Auch die Homepage des Musikvereins feiert einen runden Geburtstag: sie wurde vor zehn Jahren zum 75-jährigen Jubiläum eröffnet. Insbesondere das dort vorhandene Musikglossar hat viele Liebhaber gefunden.

Hermann Seitz

Blasorchester Churfranken debütiert

Bayerische Blasmusik, Januar 2008

  Die »Churfranken« mit ihrem Dirigenten Wilco Grootenboer beim Konzert in Trennfurt. Foto: Postel

Die »Churfranken« mit ihrem Dirigenten Wilco Grootenboer beim Konzert in Trennfurt.
Foto: Postel

Eine gelungene Premiere feierte das Jugendblasorchester Churfranken. Über 300 Zuhörer waren beim ersten Konzert des Orchesters nach Trennfurt gekommen. Es war ein lang gehegter Wunsch des Kreisverbands Miltenberg, ein eigenes Kreisorchester auf die Beine zu stellen. Um die Jugendlichen zu diesem Orchester zu animieren, wurde für das Musikwerbefest des MV Trennfurt in diesem Sommer erstmals ein Gemeinschaftschor für Jugendkapellen und Jungmusiker aus den Mitgliedskapellen organisiert. Auf die danach erfolgte Ausschreibung haben sich 50 junge Musiker/innen aus fünf Vereinen mit einem Durchschnittsalter von 14 Jahren gemeldet. Unter der musikalischen Leitung von Wilco Grootenboer bereiteten sich die Jugendlichen mit zwei Probentagen und einem Probenwochenende intensiv auf ihren ersten Auftritt vor. Mit dem »Pathfinders March« von Sparke wurde das Konzert eröffnet. Es folgte das Medley von Filmmelodien von John Williams in der Bearbeitung von Michael Sweeny »Movie Themes for Band«. Nach der Showeinlage von Maximilian Schuck bei »Concerto for Triangle« folgte »Midnight Dancer« und »Can you Feel the Love Tonight«. Ein Höhepunkt des Konzerts war das Medley »Let me entertain you«.

Anm. des Webmasters: Mit dabei waren auch folgende Sulzbacher Musikerinnen und Musiker: Carolin Fries, Elena Mühleck, Jana Reis, Lukas Reis, Maximilian Schuck, David Seitz und Fiona Streun.

Siegfried Postel

Schülerorchester verbindet Kokosnuss-Lied mit Weihnachten

Main-Echo, 21. Dezember 2007

p20071221Sulzbach. Beschaulich begann am Samstag das Adventskonzert der Sulzbacher Bläserjugend. Mit »Freude schöner Götterfunken« begrüßte das Mikro-Orchester des Musikvereins unter Leitung von Winfried Rehse die Zuhörer in der St.-Anna-Kirche. Mit 17 Kindern und Jugendlichen gab die neue Bläserklasse unter Leitung von Andreas Fath ihr Debüt. Erst seit September spielen die jungen Talente zusammen. Umso beeindruckender, was sie zu Gehör brachten: Mit »Der erste Flug«, »Morgen kommt der Weihnachtsmann« und »Jingle Bells« begeisterten sie die Zuhörer. Das 31-köpfige Schülerorchester startete seine Darbietungen mit dem »Coconut Song«. Was ein Kokosnuss-Lied mit Weihnachten zu tun hat? Der (gewollt) krumme Ton am Ende des Stückes erinnere ihn an den Aua-Schrei eines Nussknackers, der sich an Heiligabend die Zähne an einer Kokosnuss ausbeißt, erklärte der Dirigent. Das Schülerorchester vermied mit fetzigen Stücken wie »Do wah diddy diddy« oder »Rock my Soul«, dass auch nur ein Hauch von Langeweile aufkam. Zum Schluss des einstündigen Konzerts spielten Schülerorchester und Bläserklassen gemeinsam »Macht hoch die Tür«.

red / Foto: privat

Jugendblasorchester Churfranken gab sein Debüt

NBMB-Online.de, 12. Dezember 2007

Das Jugendblasorchester Churfranken unter Leitung von Wilco Grootenboer
Das Jugendblasorchester Churfranken unter Leitung von Wilco Grootenboer

Eine gelungene Premiere hatte das Jugendblasorchester Churfranken des Kreisverbandes Miltenberg. Über 300 Zuhörer waren am 25. November beim ersten Konzert des Orchesters in die Turnhalle nach Trennfurt gekommen, die von Mitgliedern des MV Trennfurt für das Konzert vorbereitet und geschmückt wurde.

Kreisvorsitzender Walter Zöller begrüßte die Zuhörer, darunter auch Bürgermeister Reinhard Simon aus Klingenberg, MdL Berthold Rüth aus Hobbach, den ehemaligen Verbandsdirigenten Dietmar Rehse aus Sulzbach sowie den ehemaligen Verbandspräsidenten Walter Seyfried aus Erlenbach. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Siegfried Postel stellte den Zuhörern den Dirigenten und das Orchester vor.

Die 50 jungen Musikerinnen und Musiker aus fünf Vereinen mit einem Durchschnittsalter von gut 14 Jahren haben sich unter der musikalischen Leitung von Dirigent Wilco Grootenboer nach nur zwei Probentagen in Mömlingen und Trennfurt und einem Probenwochenende im Jugendhaus St. Kilian in Miltenberg intensiv auf ihren ersten Auftritt vorbereitet.

Anm. des Webmasters: Mit dabei waren auch folgende Sulzbacher Musikerinnen und Musiker: Carolin Fries, Elena Mühleck, Jana Reis, Lukas Reis, Maximilian Schuck, David Seitz und Fiona Streun.

Mit dem „Pathfinders Marsch“ von Philip Sparke eröffnete das Orchester das Konzert. So wie die Pfadfinder alles riskieren, um neue Wege für ihre Visionen zu finden, haben die Jungmusiker neue Pfade beschritten, um bei diesem Kreisjugendorchester Erfahrungen außerhalb ihres Heimatvereins zu suchen.

Aus einem Medley von Filmmelodien aus der Feder von John Williams (Bearbeitung Michael Sweeny) bestand das Stück „Movie Themes for Band“, mit dem das Orchester sein Publikum als nächstes begeisterte. Mit einer gekonnten, aber nicht ganz ernst gemeinten Showeinlage glänzte der Schlagzeuger Maximillian Schuck als Solist an der Triangel im „Concerto for Triangle“. Sehr überzeugend und selbstbewusst spielte das Orchester auch weiter bei „Midnight Dancer“ (Luigi di Ghisallo) und „Can you feel the love tonight“ (Elton John, Arr. Johnnie Vinson). Ein Höhepunkt des Konzerts war das Medley „Let me entertain you“ mit den schönsten Songs von Robbie Williams in einem Arrangement von Don Campbell.

Zum Abschluss eines gelungenen Konzerts hatte der Diplom-Musiklehrer Wilco Grootenboer für sein Orchester „The lions sleeps tonight“ von Georg David Weiss nach einem Arrangement von Simon Felder ausgesucht.

Durch das Programm führten informativ und zum Teil schon sehr routiniert einige Jugendliche aus den Reihen des Orchesters. Nach dem Dank des Kreisvorsitzenden Walter Zöller an alle Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen, konnte das Jugendblasorchester Churfranken erst nach einigen Zugaben die Bühne verlassen.

Sogar an Chopin gewagt

Sulzbacher Musikjugend zeigt bei Matinée ihr Können

Main-Echo, 28. November 2007

Sulzbach. Holz- und Blechbläser dominierten beim Sulzbacher Musiknachwuchs, der im Rahmen der Konzertwoche zur Matinée am Sonntag in der alten Pfarrkirche St. Anna vor das Publikum trat.

Schon das Saxofontrio des hiesigen Musikvereins konnte sich hören lassen. Franziska Richter, Tamina Henning und Fiona Streun bliesen mit gutem Ansatz locker und rhythmisch vier Miniaturen, Swing und Ballade von Thomas Bauser. Sie phrasierten gut.

Das Querflötentrio der Sodenthaler Musikantenjugend (Mona Müller, Marie-Christin Ott, Miriam Warmuth) beeindruckte mit einem Allegro KV 439/1 von Wolfgang Amadeus Mozart. Hannah Kiesel bot auf ihrer Querflöte »Nonchalance« (Daniel Hellbach) mit Jazzelementen bot, von Vanessa Rickert auf dem Klavier begleitet.

Hommage an Knecht Ruprecht
Das elfjährige Klaviertalent Sandra Kiesel brachte sich mit »Knecht Ruprecht« des großen deutschen Romantikers Robert Schumann sehr ordentlich ein, und Vanessa Rickert versuchte sich sogar mit beachtlichem Erfolg an dem alles andere als einfachen Walzer h-Moll des polnischen Klaviervirtuosen Frédéric Chopin.

Nicoletta Merz holte sich herzlichen Applaus für die Wiedergabe des Adagio Cantabile aus Beethovens Klaviersonate op. 13. Der ebenfalls erst elfjährige Konstantin Salbert zupfte auf seiner klassischen Gitarre ein Menuett aus Österreich um 1800 sauber und korrekt. Wie gut ein Violoncello-Duo klingen kann, zeigten Katrin Prenz und Nicoletta Merz bei der dreisätzigen Sonate von Willem de Desch.

Schmissiges Saxofon
Das von zwei Schlagzeugern verstärkte Blechbläserquartett der Sodenthaler Musikantenjugend (Antonia Müller, Jannik Müller, Jonas Maier, Kevin Wiesmann, Pierre Schneider, Marina Bachmann) gab unter der Leitung von Rainer Hock Latin American Dances (Rumba und Tango) von dem Engländer Bruce Fraser zum Besten.

Zum Schluss wartete Franziska Richter mit einem weiteren Glanzpunkt auf, als sie, von Karin Lutz am Klavier begleitet, ihrem Saxofon schmissige Töne zu Henry Bussers »Asturias« und »The Devil’s Rag« von Jean Matitia entlockte.

Wolfgang Tulaszewski

Auf neue Herausforderungen eingehen

Jahresversammlung des Kreisverbands Miltenberg des Nordbayerischen Musikbunds – Lob für gute Arbeit

Main-Echo, 28. November 2007

Kreis Miltenberg. In der Jahresversammlung des Kreisverbands Miltenberg des Nordbayerischen Musikbunds (NBMB) am Samstagnachmittag im Rebläuse-Musikantenheim in Bürgstadt war Vorsitzender Walter Zöller stolz auf die bleibende Konstanz der Musikveranstaltungen und den damit verbundenen Präsentationen der Verbandsleistungen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2007 wurde zudem das Jugendblasorchester Churfranken gegründet.

Zöller stellte seinen Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2007 vor. Als einer der acht Kreisverbände in Unterfranken im NBMB haben die Mitglieder im zurückliegenden Jahr eine recht aktive und erfolgreiche Zeit hinter sich gebracht. Um Verbesserungspotential zu erkennen und neue Ideen umzusetzen, bedürfe es jedoch einer intensiven Aktivität und Mitarbeit aller Verbandsmitglieder. Zöller präsentierte die Eckdaten des Kreisverbands Miltenberg und des NBMB Bezirksverbands Unterfranken. Dieser ist mit 376 Kapellen größter Bezirk im NBMB. Der Kreisverband Miltenberg stellt mit seinen fünf Kapellen davon einen Anteil von rund eineinhalb Prozent.

Zöller war stolz darauf, dass der Verband dank einer maßvollen Haushaltspolitik alle gestellten musikalischen Aufgaben erfüllen konnte. Durch die gegenseitigen musikalischen Besuche mit anderen unterfränkischen und nordbayerischen Musikvereinen habe der Verband die Zusammengehörigkeit unterstrichen. Beim Kreisverband erfolgte eine Verminderung der Kapellenzahl durch den Wegfall des Young Symphonic Orchestra Wörth wegen Personalmangels. Allerdings haben mit Sulzbach und Trennfurt zwei große Vereine nochmals um 18 sowie zehn Musiker gegenüber 2006 zugelegt. Auch Bürgstadt bietet laut Zöller eine gute Truppe, Mömlingen und Klingenberg sollten allerdings ihre Reihen wieder besser füllen.

Zeichen der Zeit berücksichtigen
Die musikalischen Leistungen der Jugendlichen wurden durch Zulassung fünf junger Mitglieder zum Nordbayerischen Jugendauswahlorchester honoriert, freute sich der Vorsitzende. Zöller rief dazu auf, die Zeichen der Zeit zu berücksichtigen und auf die neuen Herausforderungen der Zukunft einzugehen. Gerade in Zeiten verminderter Einnahmen des Staates und dadurch zwangsläufig reduzierter Zuschüsse werde sich der Verband über Erhöhungen der Eigenleistungen Gedanken machen müssen.

Kreisdirigent Jürgen Spall berichtete von seiner Arbeit bei der Organisation und Veranstaltung der D1-und D2-Kurse sowie den dazugehörigen Prüfungen. Spall wies darauf hin, dass die Kandidaten für die D1-Prüfung von ihren Ausbildern besser auf die Prüfungen vorbereitet werden müssten. In den Vorbereitungskursen könne der Unterrichtsstoff nur noch verfeinert werden, meinte Spall. Die Grundlagen dazu müssten allerdings zu Hause in den Vereinen gelegt werden.

Markus Rehse informierte in seiner Funktion als stellvertretender Jugendleiter über die Arbeit der Kreisjugendleitung. Stellvertretender Kreisjugendleiter Siegfried Postel berichtete als Projektleiter vom neu gegründeten Jugendblasorchester Churfranken.

Landrat Roland Schwing lobte die Arbeit des Kreisverbands. Nicht auf die Größe des Verbands, sondern auf die Qualität der Arbeit komme es an, so Schwing. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Zöller würdigte die ausgezeichnete Jugendarbeit des Kreisverbands und der Vereine.

mab