Brände sind zur Nebensache geworden

Geschenke und Glückwünsche: Feierlichkeiten 125 Jahre Feuerwehr

Main-Echo, 16. September 2005

Sulzbach. Brände sind zur Nebensache geworden für die Feuerwehren. In Sulzbach machen gerademal zehn Prozent der Einsätze aus. Das erfuhren die Gäste der Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen der Wehr am Wochenende.

Eine Großübung mit den Nachbarwehren aus Soden, Dornau, Ebersbach, Leidersbach, Rossbach und Hausen markierte am Samstag den Start der Jubiläumsfeier. 89 Floriansjünger, unterstützt von vier Helfern der BRK-Bereitschaft Sulzbach waren am Bauhof in der Spessartstraße eingesetzt.

Kommandant Michael Panocha erläuterte den Zuschauern die einzelnen Übungsteile. Während das Gebäude 1 mit Abstellplätzen für Fahrzeuge und Anhänger als unkritisch eingestuft wurde, war Gebäude 2 teilweise kritisch. Hier sind Schlosser- und Schreinerwerkstatt untergebracht, Späne, Lacke und Lösungsmittel ein Brandrisiko. Als kritisch angesehen wurde Gebäude 3 mit Abstellplätzen für Fahrzeuge, einem Dieseltank sowie Fässern für Altöl und Altbatterien. Vom Balkon der Hausmeisterwohnung musste eine Familie mit zwei Kindern über die Drehleiter in Sicherheit gebracht werden. Rauch hatte den Fluchtweg durchs Treppenhaus abgeschnitten. Nach dem Gottesdienst am Sonntagvormittag marschierten Fahnenabordnungen der Vereine unter den Klängen des Musikvereins Edelweiß zum Feuerwehrgerätehaus.

Pfarrer Norbert Geiger segnete einen Versorgungsanhänger, ein Rettungsboot sowie einen Gabelstapler. Er betonte, dass der Segen nicht für die Fahrzeuge bestimmt sei, sondern für die damit helfenden Frauen und Männer.

Anforderungen enorm gewachsen
Kommandant Michael Panocha stellte fest, dass Sulzbachs Bevölkerung und damit die Anforderungen in den vergangenen Jahren enorm gewachsen seien. Brandeinsätze seien mit einem Anteil von zehn Prozent fast zur »Nebensache« geworden. »Somit hat der Name Feuerwehr eigentlich seine ursprüngliche Bedeutung verloren. Denn es gibt kaum noch eine Not- oder Gefahrensituation, wo nicht auf das Mädchen für alles zurück gegriffen wird.«

Die Einsätze verlangten Kenntnisse als Ersthelfer, Seelsorger, Berater, Straßenkehrer, Hilfspolizist, Forstarbeiter, Metallarbeiter, Schreiner, Imker, Kraftfahrer, Elektriker? Dieses Spektrum sei nur mit der »Motivations- und Glücksdroge Helfen« zu bewältigen, so Panocha.

»125 Jahre Feuerwehr in Sulzbach stehen für 125 Jahre Sicherheit«, so Bürgermeister Hermann Spinnler. Nicht ohne Stolz erwähnte er, dass in den drei Ortswehren (Sulzbach, Soden, Dornau) 114 Frauen und Männer im aktiven Dienst seien, und dass 42 Jugendliche einen Großteil ihrer Freizeit für die Ausbildung aufwendeten.

Aus der Feuerwehr, die lange Zeit nur Brände löschen konnte, habe sich in den vergangenen Jahrzehnten eine »universelle Eingreiftruppe« entwickelt, die kompetent und schnell unterschiedlichste Gefahrensituationen bewältigen müsse. Für die Jugendarbeit überreichte Spinnler einen Briefumschlag mit »Fördermitteln«.

Landrat Roland Schwing wies der Sulzbacher Feuerwehr eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Ortes zu. Sie sei Sicherheitsgarant vor Ort, auf den stets und rund um die Uhr Verlass ist. »Die Freiwillige Feuerwehr ist nicht irgendein Freizeitclub, um Spaß zu haben, sondern sie ist im Rahmen von Ausbildung und Einsatz ein echter Knochenjob – der natürlich Freude macht.«

Feuerwehrdienst sei in gewisser Hinsicht auch ein Hobby, bei dem man sich jedoch verpflichte, für die Allgemeinheit präsent zu sein.

Helmut Gesierich

Nicht nur Blech im munteren Spiel

Unterfränkischer Bläsernachwuchs überzeugt in Hobbacher Schullandheim

Main-Echo, 30. August 2005

Hinweis des Webmasters: An dem Fortbildungsseminar in Hobbach nahmen auch die folgenden sechs Jugendliche aus unserer Bläserjugend teil: Miriam Baumgartl, Carolin Fries, Elena Mühleck, Alexander Sommer, Maximilian Sommer und Michael Sommer.

OBERNBURG. Der unterfränkische Bläsernachwuchs gibt immer wieder zu großen Hoffnungen Anlass. Das Abschlusskonzert des hochklassigen Fortbildungsseminars im Hobbacher Schullandheim übertraf alle Erwartungen. Selbst Anfänger sind nach Ansicht ihrer Dozenten über sich hinaus gewachsen, wenn es um die Bewertung ihrer Soli geht.

Immerhin haben die 63 ausgewählten Zwölf- bis 18-jährigen Holz- und Blechbläser aus 370 unterfränkischen Musikvereinen bis zu zehn Stunden täglich geübt, um das anspruchsvolle Programm in den Griff zu bekommen. Die Gesamtleitung hatte Bezirksdirigent Jürgen Weyer aus Neustadt an der Saale. Dem 32-jährigen Musikpädagogen und Solotrompeter ging es nicht nur um das intonationsreine und homogene Zusammenspiel im Großen Orchester, sondern auch um Ensemble-Vorträge.

Franz Schuberts Militärmarsch Nr. 1 führte ein aus Hörnern und Tuben bestehendes Oktett unter der Leitung von Tanja Domes auf, während George Bizets berühmte »Habanera And March Of The Toreardos« aus dessen Oper »Carmen« 17 Klarinetten und Querflöten dank der intensiven Vorbereitung durch Tanja Domes sehr sauber bliesen. Bei dem einfühlsamen Bachchoral »O Jesu Christ, mein Lebenslicht« und der etwas missglückten Kantate Nr. 118 war dagegen nur Blech im Spiel. Bei dem Choral bestach vor allem das Trompetensolo von Weyer, der gleichzeitig die Leitung hatte. Es ist beileibe kein Beinbruch, wenn wegen Bachs schwieriger Polyphonie die jungen und ehrgeizigen Musikerinnen und Musiker bei der Kantate an ihre Grenzen stießen.

Für großes Schmunzeln sorgten fünf Schlagzeuger, die auf selbstgebastelten Schlagzeugen aus Pappkartons das Stück »Boxing Day« von Wolfgang Reifeneder humorvoll präsentierten. Das von Weyer ebenfalls geleitete Große Orchester beeindruckte durch die harmonische Wiedergabe und weitgehende Notentreue der vorwiegend amerikanischen Kompositionen. Das farbige Tongemälde »Southwinds« von Douglas Court kam ausdrucksmäßig gut herüber, desgleichen »Rockseason« des Deutschen Fritz Mensching mit seinen aufputschenden Jazz-Rhythmen.

Festlich und beschwingt klang »Queen in Conzert« (Jay Bocook), und die »Herndon Exaltations« von Robert W. Smith waren voller überraschender Klangbilder und -effekte nebst den dominierenden Klarinetten-Soli. Natürlich gab es für die fetzige Swingnummer von Count Basy »Jumping At The Woodside« begeisterten Applaus.

Für nicht wenige war der vielbeklatschte Auftritt der Big Band vielleicht der eigentliche Höhepunkt der Matinee. Titel, wie »Jogging« (Werner Tauber), »Just Before Midnight« (Howard Rowe), oder das Medley »Beatles Boogie« gingen nicht nur in die Beine, sondern auch wundervoll ins Ohr. Und dabei ist die Band erst während der Bläserwoche zusammengestellt worden. Herrlich der Schmachtfetzen »This Guy?s In Love With You« des unvergessenen Burt Bacharach. Nicht weniger umwerfend schön der Ohrwurm »All The Things You Are« aus der Feder von Jerome Kern.

Bandleader Klaus Hammer hat an dieser zusammengewürfelten Truppe ein kleines Wunder vollbracht. Das große Finale endete im Beisein von Werner Höhn, dem Bezirksvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbundes von Unterfranken, mit dem brillanten »Einzug der Plagiatoren« von Siegfried Bethmann für Großes Orchester. Die Komposition besteht aus 32 bekannten Märschen und ist eine reizende musikalische Persiflage.

Wolfgang Tulaszewski

Begegnungen bei Matetee und kurpischer Hochzeit

Gemeinsames Fest stimmt Sulzbacher samt Gästen aus Argentinien und Polen auf Weltjugendtag in Köln ein

Main-Echo, 16. August 2005

"Die kurpische Hochzeit" zeigte das Folklore-Ensemble Zarnlatzki aus dem polnischen Czarnia. Das Stück stellt eine abwechslungsreiche Mischung aus Aktion, Musik, Gesang und traditionellen Tänzen dar. Das Bild zeigt die Tanz-Szene, in der die Aussteuerstücke für das junge Brautpaar (Mitte) nach und nach auf eine Stange gehängt oder vor Ihnen abgelegt werden.
„Die kurpische Hochzeit“ zeigte das Folklore-Ensemble Zarnlatzki aus dem polnischen Czarnia. Das Stück stellt eine abwechslungsreiche Mischung aus Aktion, Musik, Gesang und traditionellen Tänzen dar. Das Bild zeigt die Tanz-Szene, in der die Aussteuerstücke für das junge Brautpaar (Mitte) nach und nach auf eine Stange gehängt oder vor Ihnen abgelegt werden.
Sulzbach. Seit einigen Tagen halten sich Jugendabordnungen aus Argentinien und Polen in Sulzbach auf (wir berichteten). Nach einem Empfang für die Gäste am Freitagvormittag im Rathaus, war im Rahmen der Vorbereitung und Einstimmung auf den Weltjugendtag für den Abend ein buntes »Fest der Begegnung« mit Sulzbacher Bürgern angesagt.

Nachdem Pfarrer Norbert Geiger die mehr als 200 Besucher in der St.-Annakirche begrüßt hatte, übernahm Gordon Trautmann die Moderation. Hinter den Kulissen sorgten Regina Krebs und Pastoralreferent Andreas Bergmann mit ihrem Team für einen reibungslosen Ablauf. Eröffnet wurde die Feier von einem Blechbläserensemble des Jugendorchesters Sulzbach (Leitung: Winfried Rehse).

Tänze und Lieder verbinden
Sechs Jugendliche aus Cordoba (Argentinien) brachten dem Publikum einen typisch argentinischen Brauch näher – das (geräuschlose) »Matetee-Schlürfen« mit einem Saugröhrchen. In einer Gemeinschaft ist dies der symbolische Ausdruck für gutes Einvernehmen und Freundschaft. Zudem bot ein Paar mit »Chacarera« und »Gato« zwei temperamentvolle argentinische Tänze dar, gefolgt von Liedern durch die Solistin Lucrecia Sotelo mit ihrer Gitarre. Drei junge Paare einer Aschaffenburger Tanzschule legten anschließend noch einen Cha-Cha-Cha und einen Tango aufs Parkett.

Den Höhepunkt des Abends markierte das vom kurpischen Folklore Ensemble »Zarniatzi« aus Czarnia (Polen) aufgeführte Theaterstück »Die kurpische Hochzeit – Der Umzug der Braut zum Bräutigam«. Die 26 Jugendlichen in ihren Trachten zeigten eine bunte Mischung aus Aktion, Musik, Gesang sowie traditionellen Tänzen. Als Zugabe wagten sie zusammen mit Partnern aus dem Publikum erste kurpische Tanzschritte. Das Fest klang aus mit dem in Deutsch, Polnisch und Spanisch vorgetragenen Mottolied zum Weltjugendtag »Venimus adorare eum?«

helge

Sulzbacher Bläserjugend beweist großes Können

Dreifacher Erfolg beim Bundesbezirksmusikfest Zirndorf

Main-Echo, 22. Juni 2005

Sulzbach. 78 Jungen und Mädchen der Bläserjugend des Musikvereins »Edelweiß« Sulzbach besuchten am vergangenen Wochenende das Bundesbezirksmusikfest des Nordbayerischen Musikbundes in Zirndorf bei Nürnberg. Mit drei Gruppen stellten sie sich beim Wertungsspiel der Jury. Alle drei Ensembles schnitten ausgezeichnet ab.

Das Jugendblasorchester (musikalischer Leiter Winfried Rehse) erreichte in der Unterstufe mit den Stücken »Olympic Tune« (T. Berghoff) und »The Castle of Bray« (Kees Vlak) 93 Punkte und damit das bestmögliche Prädikat »mit ausgezeichnetem Erfolg teilgenommen«. »Klangheit, Klangorganisation, technisches Spielvermögen sowie die rhythmische Ausarbeitung waren vorzüglich«, urteilte die Jury. Vor allem Intonation und harmonische Struktur des 36-köpfigen Orchesters wurden gelobt.

Das Vororchester des Sulzbacher Musikvereins konnte mit »The Merry Clockmaster« (Luigi di Ghisallo) und »La Cucaracha« (J. Higgins) überzeugen. Die 18 jungen Talente – ebenfalls von Winfried Rehse geleitet – erreichten in der Grundstufe 83 Punkte und damit das Prädikat »mit sehr gutem Erfolg teilgenommen«. Als ein »Ensemble mit schon beachtlichen Fähigkeiten im Zusammenspiel und in der rhythmischen und technischen Wiedergabe der gewählten Literatur« wurde es von der Jury gelobt. In Klangqualität und Dynamik gebe es noch Entwicklungspotenzial.

Als dritte Gruppe trat unter Leitung von Andreas Fath die Bläserklasse an. Sie trug »Winter Ade« (Arr. Winfried Rehse) und »Essential Elements« (J. Higgins) vor. Die 24 Mädchen und Jungs erlernen erst seit September 2004 gemeinsam ihre Instrumente. Beim Wertungsspiel erreichten sie mit 80,33 Punkten bei ihrem 1. Wertungsspiel auf Anhieb das Prädikat »mit gutem Erfolg teilgenommen«. Auch die Jury erkannte in dem Spiel der Bläserklasse »eine gute Grundlage bläserischer Ausbildung«.

Der Musikverein will heuer zum 4. Mal eine Bläserklasse starten. Hierzu findet am heutigen Mittwoch um 17 Uhr in den Räumen des Musikvereins in der Braunwarthsmühle eine Informationsveranstaltung für interessierte Kinder und ihre Eltern statt. Es können verschiedene Instrumente ausprobiert werden. Musiklehrer des Vereins stehen für Fragen bereit.

red

Urkunden und Medaillen für sehr gute Leistungen

Kreativität wird beim Jugendkulturpreis belohnt

Main-Echo, 13. Juni 2005

Kreis Miltenberg. Die Preisträger des Jugendkulturpreises erhielten wieder eine Urkunde und eine Medaille, die als Unikat von Cora Leimeister (Wörth) gestaltet wurde.

Der zweite Preis ging an Lisa Becker (Elsenfeld), Ann-Kathrin Berninger (Walldürn), Verena Hock (Miltenberg), Stefan Ravnikar (Miltenberg), Michael Geiger (Külsheim), das Duo Franziska (Sulzbach) und Lisa Kehrer (Ringheim) (Anm. des Webmasters: Bei Franziska Richter, die in unserem Orchester mitspielt, wurde der Nachname vergessen; ihr und ihrer Kollegin Lisa gratulieren wir recht herzlich zu dem Erfolg) und das Bläserensemble Verena Hock, Judith Nagel, Daniela und Carolin Ziegler (alle Miltenberg). Den dritten Preis bekamen Paul und Regina Roßmann (Eschau), Lisa Zöller (Wörth), Ralf Hauenschild (Obernburg), Loretta Meister (Amorbach), das Bläserduo Verena Hock und Sven Packhäuser (Miltenberg), das Bläserduo Fabian König und Tobias Ravnikar (Großheubach/Miltenberg), das Bläser-Ensemble Michael Geiger (Külsheim), Juliane Demel (Miltenberg), Stefan Ravnikar (Miltenberg) und das Jugendstreichorchester der Musikschule Obernburg.

cs

Mömlinger und Sulzbacher in München erfolgreich

Bayerisches Landesmusikfest mit 11000 Teilnehmern

Main-Echo, 09. Juni 2005

Mömlingen. Das 10.bayerische Landesmusikfest ging jüngst in München über die Bühne. Knapp 300 Blasorchester mit 11000 Musikern hatten an fünf Tagen in der Landeshauptstadt musiziert. Mit von der Partie waren die Mümlingtal-Musikanten aus Mömlingen und der Musikverein »Edelweiß« Sulzbach (wir berichteten). Sie nahmen mit Erfolg an einem Wertungsspiel teil.

Zum Finale am Sonntag trafen sich Blasmusikkapellen und Fanfarenzüge auf dem Gelände der Bundesgartenschau. Ministerpräsident Edmund Stoiber ging auf die Bedeutung der Laienmusik für die Völkerverständigung im vereinten Europa ein. Gleichzeitig diene die Blasmusik dazu, die bayerische Identität zu bewahren und zu stärken.

Bläser aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen an dem europaweit größten Musikfest teil. Außerdem waren Gäste aus Ungarn, Tschechien, Italien, Österreich und aus den USA angereist. Auf Open-Air-Bühnen zwischen Hofgarten und Marienplatz sowie auf dem Gelände der Bundesgartenschau fanden Events statt. Ein Höhepunkt war die »Night with Proms«, bei der sich das Sinfonische Blasorchester des Musikbunds von Ober- und Niederbayern zusammen mit großem Chor und bekannten bayerischen Künstlern wie dem Saxofonisten Klaus Kreuzeder und Hans-Jürgen Buchner von »Haindling« präsentierte.

Beim Wertungsspiel stellten sich die Musikvereine einer Jury. Das Sinfonische Blasorchester des Musikvereins Sulzbach errang die Auszeichnung »mit ausgezeichnetem Erfolg«. Die Mümlingtal-Musikanten erhielten das Prädikat »mit sehr gutem Erfolg«.

Auf dem Programm des Landesmusikfests standen mehrere Stilrichtungen – von der Volks- und Marschmusik über Klassik, Bigband-Swing bis zu fetzigem Night-Groove. »Wir wollen die Blasmusik auf eine breite Basis stellen und zeigen, dass sie nicht nur mit Volksmusik gleichzusetzen ist«, so Manfred Ach, Präsident des Bayerischen Blasmusikverbands. Blasmusik stehe auch für Konzert-Musik auf höchstem Niveau.

Der Bayerische Blasmusikverband zählt über 100000 Mitglieder in 2300 Blaskapellen und Spielmannszügen. Hiervon sind alleine 900 Vereine mit 37000 Musikern im Nordbayerischen Musikbund organisiert, dem auch die Mömlinger und Sulzbacher angehören. Der Nordbayerische Musikbund wird 2007 das deutsche Bundesmusikfest in Würzburg ausrichten. Hierzu werden rund 15000 Musiker erwartet.

red

Abwechselungsreich und topfit

Bayerische Blasmusik, Mai 2005

Musikverein Sulzbach: Dass die Sulzbacher Orchester musikalisch topfit sind, bewiesen sie bei ihrem Konzert. Weder Tempi- noch Rhythmuswechsel schienen den Musiker(inne)n unter Leitung von Winfried Rehse Probleme zu bereiten.

Entsprechend abwechslungsreich war das Programm: Musik aus Filmen wie »Fluch der Karibik«, mit der das Jugendblasorchester eindrucksvoll sein Können bewies, Klassik, wie »Hymne und der Triumphmarsch« aus Verdis »Aida«, Musical-Melodien wie das Medley aus »Starlight-Express«, das mit Gänsehaut-Garantie gespielt wurde.

Perfekter Interpretation folgte frenetischer Beifall: das Sulzbacher Blasorchester Foto: Beckmann
Perfekter Interpretation folgte frenetischer Beifall: das Sulzbacher Blasorchester
Foto: Beckmann

Das sinfonische Blasorchester zeigte keinerlei Berührungsängste und schreckte auch nicht vor allseits bekannten Stücken wie Carl Orffs »Carmina Burana« oder Abbas »Dancing Queen« zurück, die schätzungsweise jeder Dritte zu Hause auf CD besitzt und ein dementsprechend perfektes Spiel mit ebensolcher Interpretation gewohnt ist. Doch die Sulzbacher brauchten keinen Vergleich zu scheuen, wie der frenetische Beifall nach jedem Stück bewies.

Selbst Bürgermeister Hermann Spinnler war so begeistert, dass er nach der ersten Zugabe spontan das Mikrofon ergriff und Musikern und Publikum seine soeben getroffene »einsame Entscheidung« mitteilte: »Ich erlasse euch die Hallengebühr.« Zwei von beiden Orchestern gemeinsam gespielte Stücke beendeten einen wunderbaren Abend mit ausgefallener Blasmusik.

nab

Konzert mit Gänsehaut-Garantie

Die Blasmusik, Mai 2005

Der Musikverein Sulzbach braucht keinen Vergleich zu scheuen. Foto: Nina-Anna Beckmann
Der Musikverein Sulzbach braucht keinen Vergleich zu scheuen.
Foto: Nina-Anna Beckmann

SULZBACH. Mit »das Konzert« hatten die Verantwortlichen des Musikvereins Sulzbach dem musikalischen Ereignis einen recht schlichten Titel gegeben. Dieses war allerdings alles andere als schlicht. Was vor allem das »erwachsene Orchester« bietet, ist Blasmusik auf höchstem Niveau. Weder Tempi noch Rhythmus oder Stimmungswechsel innerhalb eines Stücks schienen den Musikern unter Leitung von Winfried Rehse Probleme zu bereiten.

Dementsprechend abwechslungsreich war auch das Programm: Musik aus Filmen wie »Fluch der Karibik«, mit der das Jugendblasorchester eindrucksvoll sein Können bewies, Klassik, wie die »Hymne und der Triumphmarsch« aus Verdis Aida, Musical-Melodien wie das Medley aus »Starlight-Express«, das mit Gänsehaut-Garantie gespielt wurde. Das Blasorchester zeigte keinerlei Berührungsängste und schreckte auch nicht vor allseits bekannten Stücken wie Carl Orffs »Carmina Burana« oder Abbas »Dancing Queen« zurück, die schätzungsweise jeder Dritte zu Hause auf CD besitzt und ein dementsprechend perfektes Spiel mit eben solcher Interpretation gewohnt ist. Doch die Sulzbacher brauchten keinen Vergleich zu scheuen, wie der frenetische Beifall nach jedem Stück bewies.

Selbst Bürgermeister Hermann Spinnler war so begeistert, dass er nach der ersten Zugabe spontan das Mikrofon ergriff und Musikern und Publikum seine soeben getroffene »einsame Entscheidung« mitteilte: »Ich erlasse euch die Hallengebühr.« Zwei von beiden Orchestern gemeinsam gespielte Stücke beendeten einen wunderbaren Abend.

Nina-Anna Beckmann

Grenzenlose Partnerschaft 25 Jahre mit Leben erfüllt

Gäste aus Urrugne feiern mit ihren Freunden in Sulzbach – Festakt: gegenseitige Geschenke und Versprechen – Heute Bayerischer Bierabend

Main-Echo, 03. Mai 2005

Eine Baskenmütze und eine kunstvolle »Makhila«, ein baskischer Wanderstab, erhielt Bürgermeister Hermann Spinnler als Geschenk von seinem französischen Amtskollegen Léon Marin. Der Sulzbacher Gemeindeschef revanchierte sich mit einem Kissen aus Spessartsandstein, auf dem zwei ineinander verschlungenen Ringen die »Silberhochzeit« der Jumelage symbolisieren. Gefertigt wurde es von der Sulzbacher Steinbildhauerin Helena Papantonioy. Foto: Helmut Gesierich
Eine Baskenmütze und eine kunstvolle »Makhila«, ein baskischer Wanderstab, erhielt Bürgermeister Hermann Spinnler als Geschenk von seinem französischen Amtskollegen Léon Marin. Der Sulzbacher Gemeindeschef revanchierte sich mit einem Kissen aus Spessartsandstein, auf dem zwei ineinander verschlungenen Ringen die »Silberhochzeit« der Jumelage symbolisieren. Gefertigt wurde es von der Sulzbacher Steinbildhauerin Helena Papantonioy.
Foto: Helmut Gesierich
Sulzbach. Herzlich wurden die 70 Gäste aus dem französischen Urrugne mit Bürgermeister Léon Marin an der Spitze am Samstagabend in ihrer Partnergemeinde Sulzbach von Bürgermeister Hermann Spinnler und den Gastfamilien empfangen. Seit 25 Jahren wird die grenzübergreifende Jumelage gepflegt. Aus Anlass dieses Jubiläums wurde drei Tage lang ausgelassen gefeiert.

Dem Festgottesdienst am Sonntag, den Pfarrer Norbert Geiger in der Kirche St. Margareta zelebrierte, geben Fahnenabordnungen der Ortsvereine und der Musikverein Sulzbach eine feierlichen Rahmen. Die beiden Bürgermeister hielten die Lesung in ihrer jeweiligen Muttersprache und legten zum Gedächtnis der Verstorbenen einen Kranz nieder.

Anschließend wurde der Kirchplatz zum Ort partnerschaftlicher Begegnung zwischen den Gästen aus Urrugne und Sulzbacher Einwohnern. Die gegenseitige Verständigung war kaum ein Problem und wurde notfalls mit Händen und Füßen gesichert. Im mit den jeweiligen Landesfarben und den Ortswappen geschmückten Saal folgte der offizielle Teil der Partnerschaftsfeier mit geladenen Gästen. Den Auftakt gab ein zehnköpfiges Bläserensemble des MV Sulzbach, gefolgt von einem Ehrentanz mit einem Pfeifer, Trommler und Tänzer der baskischen Musik- und Tanzgruppe »Airoski«.

Bürgermeister Spinnler erinnerte in seiner in Deutsch und Französisch gehaltenen Festrede an markante Stationen in der 25-jährigen Geschichte dieser Partnerschaft, »die immer Begegnungen zwischen den Menschen unserer Gemeinden waren. ? Ohne das Engagement der Menschen auf beiden Seiten kann eine Partnerschaft nicht mit Leben erfüllt werden. Völker können sich nur verständigen, wenn die Menschen sich verstehen.« In diesem Zusammenhang begrüßte er speziell Madeleine Dhers und Meta Seitz, die Witwen der beiden einstigen »Triebfedern« für diese Partnerschaft.

Bürgermeister Marin freute sich, dass die Kontakte zwischen den Vereinen schon so lange und so intensiv angehalten hätten und das gegenseitige Misstrauen früherer Jahrzehnte der Vergangenheit angehört. »Wir sollten weiterhin zusammen helfen, unsere gemeinsame Zukunft zu gestalten – jeder Einzelne ist zur Mitwirkung angesprochen.« Marin dankte für die herzliche Aufnahme der Delegation lud zum Gegenbesuch der Jubiläumsfeier in Urrugne im nächsten Jahr ein.

Beitrag für den Frieden

Die Sprache bildete während der Begegnung der Sulzbacher mit ihren Gästen aus Urrugne auf dem Kirchplatz am Sonntagvormittag bei »Königswetter« keine Barriere. Wichtig war das herzliche Miteinander und die Verständigung, die notfalls »mit Händen und Füßen« unterstützt wurde. Foto: Helmut Gesierich
Die Sprache bildete während der Begegnung der Sulzbacher mit ihren Gästen aus Urrugne auf dem Kirchplatz am Sonntagvormittag bei »Königswetter« keine Barriere. Wichtig war das herzliche Miteinander und die Verständigung, die notfalls »mit Händen und Füßen« unterstützt wurde.
Foto: Helmut Gesierich

Als Vertreterin des Landrates betonte Emmi Fichtel, diese Partnerschaft zähle zu den ältesten im Landkreis. »Hierzu braucht es Menschen, die einsichtig und bereit sind, Zielsetzungen an eine Partnerschaft zu knüpfen.« Fichtel wies auf die Zusammenarbeit der Schulen hin. Die heutige Jugend solle diese Partnerschaft später weiter tragen und damit einen Beitrag zur Völkerverständigung und für den Frieden leisten.

Als Gastgeschenke nahm Bürgermeister Spinnler eine überdimensionale Baskenmütze sowie eine wertvolle »Makhila« – einen kunstvoll gearbeiteten baskischen Wanderstab, der mit einem kleinem Dolch ausgerüstet ist – in Empfang. Vom Markt Sulzbach erhielt Bürgermeister Marin zur »Silberhochzeit der Partnerschaft«, (Spinnler) unter anderem ein aus Spessartsandstein gearbeitetes Kissen mit Jubiläumsinschrift und zwei ineinander verschlungenen Ringen als Symbol der lang anhaltenden Partnerschaft. Dieses gewichtige Werk wurde von der Sulzbacher Steinbildhauerin Helena Papantonioy geschaffen. Vom Wanderverein, der Mitte der 70er Jahre die Keimzelle für die heutige Partnerschaft bildete, überreiche Hermann Gado ein großes Erinnerungsfoto mit dem inzwischen verstorbenen Förderer René Dhers.

Als Zeichen der Erneuerung des Partnerschaftsversprechens für die nächsten 25 Jahre unterzeichneten beide Rathauschefs stellvertretend für die Bürger Urkunden. »Diese Freundschaft dient letztlich dem friedlichen Zusammenleben unserer Völker in Europa«, waren sich beide einig. Beim Mittagessen und danach in geselliger Runde sorgten baskische Lieder und Tänze für Unterhaltung.

Am Montag standen in Würzburg ein Empfang durch Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer und eine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Heute wird vormittags die Sodenthaler Mineralbrunnen GmbH besichtigt. Um 19 Uhr beginnt in der Main-Spessart-Halle ein Bayerischer Bierabend, zu dem die gesamte Bevölkerung eingeladen ist. Am Mittwochmorgen folgt die Heimreise der Gäste nach Urrugne.

Helmut Gesierich

Freunde feiern Jubiläum gemeinsam

Partnerschaft zwischen Sulzbach und Urrugne besteht seit 25 Jahren

Main-Echo, 29. April 2005

Im September 1987 erhielt in der Partnergemeinde Urrugne ein Platz den Namen »Place de Sulzbach«. Hermann Seitz, damaliger Sulzbacher Bürgermeister (links) und Michel Bercethe, stellvertretender Bürgermeister von Urrugne, eröffneten den Platz. Foto: privat
Im September 1987 erhielt in der Partnergemeinde Urrugne ein Platz den Namen »Place de Sulzbach«. Hermann Seitz, damaliger Sulzbacher Bürgermeister (links) und Michel Bercethe, stellvertretender Bürgermeister von Urrugne, eröffneten den Platz.
Foto: privat

Sulzbach. Auf breiter Basis verankert ist die Partnerschaft zwischen dem südfranzösischen Urrugne und dem nordbayerischen Sulzbach. Vom 30. April bis 3. Mai feiern beide das 25-jährige Bestehen der Verschwisterung. Erwartet wird in Sulzbach eine 70-köpfige Delegation. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft wurde Urrugnes Bürgermeister Daniel Poulou zum Ehrenbürger ernannt und Sulzbachs Grüne Lunge in »Place d´Urrugne« umbenannt. Seit September 1987 gibt’s in der französischen Kleinstadt einen »Place de Sulzbach«. 1425 Kilometer von Sulzbach entfernt liegt Urrugne fast an der Grenze zu Spanien. Mit etwa 7000 Einwohnern hat der Ort die gleiche Größe wie Sulzbach, verfügt jedoch über weitaus mehr Fläche.

Die Wurzeln der Partnerschaft gehen auf eine Begegnung zwischen der baskischen Musik- und Volkstanzgruppe Airoski und der Mandolinengruppe des Sulzbacher Wandervereins Spessartfreunde Anfang der 70er Jahre zurück. In der Folge besuchte man sich immer wieder gegenseitige. Die privaten Kontakte wurden vertieft und Mitte der 70er Jahre lernten sich der damalige Sulzbacher Bürgermeister Franz Schüßler und sein französischer Amtskollege Soubelet kennen und schätzen.

Seit 1980 verschwistert
Nach vielen Begegnungen beschloss man eine Partnerschaft, die 1980 anlässlich des Kirchweihfests in Urrugne von den beiden Bürgermeistern Daniel Poulou und Hermann Seitz besiegelt wurde. In der Folge entdeckten die Franzosen ihre Vorliebe für den Fasching, während die Sulzbacher regelmäßig zur Ferien- und Erntezeit ins Baskenland am Golf von Biscaya reisten.
Inzwischen ist die Partnerschaft auf breiter Basis verankert. Neben der offiziellen Verbindung der Kommunen halten der Wander- und der Musikverein Edelweiß enge Kontakte zu den Franzosen. Beide Vereine reisten 1977 erstmals nach Urrugne und gestalteten musikalisch ein Bierfest mit. Ein Jahr später kamen die Musiker der baskischen »Zarpai Banda« aus Hendaye übers Faschingswochenende nach Sulzbach. Seit 1979 bestehen regelmäßige Kontakte der Musiker untereinander.

Die Sulzbacher Volksschule erfüllt die Partnerschaft seit zehn Jahren mit Leben. Das Startsignal gab Friedl Kroth. In Begleitung von Gabriela Schaper-Hugo und Barbara Wussow fuhren die Schüler einer siebten Klasse nach Urrugne. Verabredet wurde eine Partnerschaft zwischen der Schule St. Francois Xavier in Urrugne und der Volksschule Sulzbach, die inzwischen auch offiziell vom deutsch-französischen Jugendwerk anerkannt ist.

Seitdem besucht man mit Kindern der vierten Klasse, die an einem Französisch-Kurs an der Sulzbacher Schule teil nahmen, diese Partnerschule. Auch aus Urrugne kamen Kinder zum Gegenbesuch.

Helmut Gesierich