„Junge Musiker schaffen ersten Etappensieg“

Main-Echo, 17. Juli 2010

Sulzbach  Seit einigen Jahren bietet die Nordbayerische Bläserjugend ihren Nachwuchsmusikern die Möglichkeit, bei der neu eingeführten Juniorprüfung ihr musikalisches Können unter Beweis zu stellen. 22 Kinder der Bläserklassen 2007/09 in der Herigoyen-Volksschule Sulzbach stellten sich am Donnerstag dieser ersten Herausforderung ihrer Musikkarriere.

Erster Verein im Landkreis
Im Landkreis Miltenberg ist der Musikverein Sulzbach der erste Verein, der diese neue Prüfungsform eingeführt hat. Die Prüfung besteht aus zwei Abschnitten: Im theoretischen Teil werden das Wissen um Notennamen, Vorzeichen, Noten- und Pausenwerte, Taktarten und Tonleitern abgefragt. Auch die Gehörbildung wird in Form von Rhythmus- und Tonhöhenerkennung geprüft. Der wichtigste Teil jedoch ist das praktische Vorspiel, in dem die Prüflinge einzeln oder paarweise zwei Tonleitern und zwei Stücke unterschiedlichen Charakters vortragen.

Künftig unter neuem Namen
Diese neue Art der vereinsinternen musikalischen Leistungsprüfung entspricht dem natürlichen Wunsch der Kinder vorzuspielen. Weiterhin soll die Juniorprüfung die Nachwuchsmusiker an Art und Umfang der D1- und D2- Prüfungen heranführen. Ziel ist auch die Motivation der Kinder zum Üben sowie ein erstes Abzeichen als Beweis, dass sie in die Gemeinschaft der Blasmusiker aufgenommen sind. Die Juniorprüfung bedeutet außerdem den Abschluss der Bläserklassenzeit, da das Orchester künftig unter dem Namen »Schülerorchester« auftreten wird.

Die erfolgreichen Musiker
Die Juniorprüfung mit Erfolg abgelegt haben Lara Sommer, Anne Franz, Franziska Wirth, Giuliana Gado, Luis Dölger, Christopher Kunz, Felix Sauer, Timo Kuhn, Lena Kuhn, Lisa Kuhn, Hannah Winter, Emma Zschäbitz, Lea Helfrich und Antonio Stenger. Das bestmögliche Prädikat »mit ausgezeichnetem Erfolg teilgenommen« konnten David Wright, Yannik Buhleier, Amelie Vornberger, Laura Hillenbrand, Ronja Daub, Carmen Glaser, Francesca Reis und Isabell Schmitz für sich beanspruchen, wobei sich die beiden Letztgenannten an Klarinette sowie Oboe die Traumnote 1,0 erspielten.

helge

Großartige sinfonische Blasmusik

Bayerische Blasmusik, Mai 2010

Eine Spitzenleistung zeigte der Musikverein Edelweiß Sulzbach beim Konzert Foto: privat
Eine Spitzenleistung zeigte der Musikverein Edelweiß Sulzbach beim Konzert
Foto: privat

Musikverein Edelweiß Sulzbach: Eigentlich war kaum etwas anderes als eine erneute Spitzenleistung der Bläser vom Musikverein Edelweiß Sulzbach in der Main-Spessart-Halle in Sulzbach zu erwarten. Sie haben sich unter der Leitung von Winfried Rehse mittlerweile zu einem Klangkörper entwickelt, der als Garant für großartige symphonische Blasmusik gilt: Korrekte Einsätze, homogenes, ausdrucksstarkes Spiel ohne Intonationsschwankungen sind für die 45 Akteure, zum großen Ziel geworden. Das Programm mit vornehmlich zeitgenössischer Blasmusik machte den Abend zu einem reinen Hörvergnügen.

Die Ouvertüre zur Operette »Orpheus in der Unterwelt« von Jacques Offenbach war ein großartiges Entrée für den weiteren Konzertverlauf. Schöne Klarinetten- und Oboen-Soli, brillantes Blech, ein Stück voller knisternder Spannung, so dass der anschließende Beifall nur noch frenetisch sein konnte. Der Hörer durfte schon von Beginn an die Orchesterdisziplin bewundern, die sich auch bei Bert Appermonts beeindruckendem Werk »Jericho« zeigte sowie bei programmatischer Musik wie »Gandalf« aus der Symphonie »Der Herr der Ringe« von Johan de Meij. »In 80 Tagen um die Welt« des Österreichers Otto M. Schwarz bildete den Beginn des zweiten Teils, der mit dem Musical »Elisabeth« und schließlich »Lord Tullamore« des Niederländers Carl Wittrock seinen Lauf nahm.
Um den Nachwuchs brauchen sich die Verantwortlichen des Musikvereins Sulzbach kaum zu sorgen. Das Jugendblasorchester hinterließ mit »Tales of a Distant Star«, dem Werk des jungen Japaners Naoya Wada, und dem mehr erzählenden »West« von Flavio Bar einen glänzenden Eindruck.

Markus Rehse

Homogen und ausdrucksstark

Konzert: Akteure von Edelweiß Sulzbach laufen unter Winfried Rehse zu großer Form auf

Main-Echo, 24. März 2010

  Zeigten sich in der Main-Spessart-Halle wieder einmal von ihrer besten Seite: die Musiker von Edelweiß Sulzbach unter Regie von Winfried Rehse. Foto: Wolfgang Tulaszewski

Zeigten sich in der Main-Spessart-Halle wieder einmal von ihrer besten Seite: die Musiker von Edelweiß Sulzbach unter Regie von Winfried Rehse.
Foto: Wolfgang Tulaszewski

Sulzbach  Eigentlich war kaum etwas anderes als eine erneute Spitzenleistung der Bläser vom Musikverein Edelweiß Sulzbach in der Main-Spessart-Halle zu erwarten. Sie sind unter der souveränen Leitung von Winfried Rehse eher noch besser geworden: korrekte Einsätze, homogenes, ausdrucksstarkes Spiel ohne Intonationsschwankungen waren für die 45 Akteure, darunter 15 junge Damen, am Sonntag die Regel.

Die Musizierlaune wirkte fast ansteckend. Das attraktive Programm aus mehreren Jahrhunderten machte zusätzlich den Abend zu einem reinen Hörvergnügen. Die Ouvertüre zur Operette »Orpheus in der Unterwelt« (Jacques Offenbach) war ein großartiges Entrée für den weiteren Konzertverlauf. Schöne Klarinetten- und Oboen-Soli, herrlich der Tanz der Waschermadl, brillantes Blech, letzthin ein Stück voller knisternder Spannung, so dass der anschließende Beifall nur noch frenetisch sein konnte. Der Hörer durfte schon von Beginn an die Orchesterdisziplin bewundern, die sich auch bei Bert Appermonts beeindruckendem Werk »Jericho« zeigte.

Jericho und Herr der Ringe
Rehses Ideen zur Interpretation des Werkes mit alttestamentarischem Inhalt und lautmalerischen Passagen beim Umzug der Israeliten und dem abschließenden Mauerfall verdienten wirklich Aufmerksamkeit. Aus der Symphonie »Der Herr der Ringe« von dem bedeutenden holländischen Tondichter Johan de Meij machten sich die Sulzbacher Bläser den »Zauberer Gandalf« zu eigen und produzierten herrliche Filmmusik. Das gleiche gelang ihnen bei »In 80 Tagen um die Welt« des Österreichers Otto M. Schwarz. Das Musical »Elisabeth«, gewidmet dem Schicksal der gleichnamigen Kaiserin von Österreich, konnte auszugsweise nicht weniger gefallen.
Mit der farbigen Komposition »Lord Tullamore« des Niederländers Carl Wittrock nahm das Orchester Irland ins Visier. Es schuf mit dem Volkston auch lebendige Inselstimmung.
Um den Nachwuchs brauchen sich die Sulzbacher Symphoniker kaum zu sorgen. Das Jugendblasorchester hinterließ mit »Tales of a Distant Star«, dem Werk des jungen Japaners Naoya Wada, und dem mehr erzählenden »West« von Flavio Bar einen glänzenden Eindruck. Auch hier überzeugte Winfried Rehse als Dirigent und Orchestererzieher. Sein Bruder und Posaunist Markus Rehse erwies sich erneut als liebenswürdiger Moderator, der sachkundig durchs Programm führte.

tula

Das große Mitklatschen

Jugendmusiktag: Zusammenspiel über Dorfgrenzen hinweg beschert »Heimatklang« eine geglückte 100-Jahr-Feier

Main-Echo, 16. März 2010

Blasmusik und Jugend - das geht zusammen. Mit traditionellen Klängen und mit Hits der Pop-Musik bewies dies der Jugendmusiktag in Mespelbrunn. Foto: Stefan Gregor
Blasmusik und Jugend – das geht zusammen. Mit traditionellen Klängen und mit Hits der Pop-Musik bewies dies der Jugendmusiktag in Mespelbrunn.
Foto: Stefan Gregor

Mespelbrunn  Abwechslungsreiche Bläsermusik auf erstaunlich hohem Niveau hat am Sonntag den großen Saal im Haus des Gastes über fünf Stunden lang gefüllt. Zum ersten Jugendmusiktag in Mespelbrunn als Auftakt der 100-Jahrfeier des Musikvereins »Heimatklang« mussten Sitzgelegenheiten nachgestellt werden, damit die zeitweise bis zu 400 Besucher Platz fanden.

Böhmisch-mährische Klänge waren zwar auch, aber eher am Rande zu hören. Die Jugend zeigte mit ihren Dirigenten, dass neben Ernst Mosch und den Egerländern auch interessante Arrangements nach ihrem Geschmack begeistern können. Schlummernde Talente gab es nicht an diesem Nachmittag. Alle beteiligten Musiker – mit weit über 50 Prozent jungen Damen – waren äußerst aufgeweckt.
Die Kapellen aus dem Hutzelgrund (Leidersbach bis Sulzbach) (aus Sulzbach waren unser Schülerorchester sowie die Bläserklasse 2007 unter der Leitung von Andreas Fath mit dabei, Anm. des Webmasters) zeigten, wie Miteinander über Dorfgrenzen hinweg Qualität erzeugen kann. Gleiches gilt für die reifen, astreinen Darbietungen der »Young Brass Generation« (Eschau, Hobbach, Sommerau). Die Muttervereine können stolz auf ihren Nachwuchs sein – vielleicht sogar ein wenig neidisch. »Born to be wild« (Steppenwolf), die Familie Feuerstein, Eric Clapton und Abba lieferten neben 19 weiteren Stücken die Hits. Das große Mitklatschen kam bei »Auf der Vogelwiese sitzt der Hans« (Jugendkapelle Soden) in den Saal.
Die »Jungen Mespelbrunner« des gastgebenden Musikvereins »Heimatklang« ernteten mit der Eigenkomposition ihres 18-jährigen Mitspielers Philipp Roth »Unterm böhmischen Himmel« großen Beifall. Die Titanic, Michael Jackson, und Frank Sinatras »Strangers in the Night« zeigten, was eine gut geschulte Formation zu leisten vermag.
Erst seit Weihnachten 2008 spielt die Jugendkapelle Wintersbach zusammen. Ihre Beiträge waren durchweg kurz, aber ausgefeilt. Beethoven, Karibik und Japan, Slow Rock mit Rhythm and Blues standen sich nicht im Weg. Da ist in der Zukunft noch etwas zu erwarten.
Noten muss man lesen und auf seinem Instrument in Musik umsetzen können. Das klingt banal, ist aber schwer und setzt beständiges Üben voraus. Wenn dann noch eine feine Dynamik das gespielte Stück zum Genuss für den Zuhörer machen soll, ist hohe Musikalität gefordert. Dazu haben besonders die Schlagzeuger aller acht Kapellen einen wichtigen Beitrag geleistet. Rhythmussicher und kreativ gaben sie ihren Bläserkollegen stets den notwendigen Halt.
Glanzpunkte gab es viele an diesem Nachmittag. Den Höhepunkt setzten zum Schluss die »Young Stars« der Wiesthaler Werkvolkkapelle (Kreis Main-Spessart). Anspruchsvolle Arrangements, die Kunst der leisen und schmiegsamen Tongebung, bewusst eingeflochtene Dissonanzen und fetziger Sound waren ein Genuss und machten die Zugabe »The Lion sleeps tonight« nötig. Dem »Heimatklang« ist der Auftakt zum 100. Jubiläum eindrucksvoll gelungen.

Friedbert Kunkel

Karneval in einer Trümmerlandschaft

Faschingszug: Ibelo-Abriss und Tempo 30 beschäftigen die Sulzbacher Narren – 19 Zugnummern mit 400 Akteuren

Main-Echo, 17. Februar 2010

Tierische Krachmacher: Die Virtuosen des Musikvereins Edelweiß legen sich mächtig ins Zeug. Es sind dies Herbert Brauner, Martin Matyssek und Johannes Sommer, d. Webmaster Foto: Andreas Göbel
Tierische Krachmacher: Die Virtuosen des Musikvereins Edelweiß legen sich mächtig ins Zeug.
Es sind dies Herbert Brauner, Martin Matyssek und Johannes Sommer, d. Webmaster
Foto: Andreas Göbel

Sulzbach  Mit ihrem traditionellen Faschingszug läuteten die Sulzbacher Narren den Endspurt der fünften Jahreszeit ein. Natürlich durften hier die wichtigsten Ereignisse des Jahres nicht fehlen. Die beste Lösung, um die neue Tempo-30-Zone im Ortskern zu umgehen, kam etwa von den »Überfliegern« der Gruppe Main-Kult: Wer kurzerhand aufs Flugzeug umsteigt, hat keine Probleme mehr mit den irdischen Staus und Tempolimits.

Einmalige Ruinen-Kulisse
Für den globalen Ausblick sorgte hingegen der Carnevalclub Soden mit dem Motto »Fußballweltmeisterschaft 2010 – Soden unterstützt Südafrika«. Wie diese Hilfe aussehen soll? Für die Jecken ganz klar: Der CCS wird einfach umbenannt in den Carnevalclub Südafrika. Tatkräftige Unterstützung gab es wie in jedem Jahr vom Musikverein Edelweiß und den Sodenthaler Musikanten. Trotz der starken Konkurrenz durch den Kreisfaschingszug in Kleinwallstadt ließen es sich die Sulzbacher auch 2010 nicht nehmen, ihren eigenen Zug auf die Beine zu stellen und ausgiebig zu feiern. Die halb abgerissene Ruine der Ibelo sorgte in diesem Jahr für eine wahrlich einmalige Kulisse.

Kindergartenkinder ganz groß
Das Interesse der Sulzbacher Narren am eigenen Zug scheint nach wie vor ungebrochen: Insgesamt 19 Zugnummern und über 400 aktive Teilnehmer hatte man zusammenbekommen, um die fünfte Jahreszeit ausgelassen zu feiern. Die zahlreichen Jecken am Straßenrand sorgten für die richtige Stimmung. Sogar die Kleinsten waren wieder ganz groß dabei, wie etwa die Kinder aus den Kindergärten und den verschiedenen Jugendgruppen der Vereine. Vom König der Löwen bis zu den sieben Zwergen war alles vertreten, was Kinderherzen höher schlagen lässt. So ist zu hoffen, dass die Tradition des Sulzbacher Faschingszuges auch für die nächsten Generationen gesichert ist.

Andreas Göbel

„Ende der Platznot durch Proberäume in der Volksschule?“

Jahresversammlung: Edelweiß hebt Mitgliedsbeitrag an

Main-Echo, 19. Januar 2010

Sulzbach  Ein großes Problem des Musikvereins Edelweiß Sulzbach, nämlich die Not an Proberäumen für die zahlreichen Jungsmusiker, wird sich vielleicht demnächst lösen: Sulzbachs Bürgermeister Peter Maurer sicherte den Mitgliedern bei der Jahresversammlung zu, dass er eine »mögliche Mitbenutzung stillgelegter Schulräume« in der Volksschule prüfen werde.

Bei der Versammlung wurden auf Antrag eines Mitglieds die Jahresbeitragssätze von zwölf auf jetzt 18 Euro für Einzelpersonen, beziehungsweise von 20 auf 30 Euro für Familien angehoben.
»Wir sind gut, aber wir müssen gemeinsam anpacken«, mahnte der Vorsitzende Markus Rehse. 216 aktive Musiker spielen in neun verschiedenen Orchestern oder Gruppen des Vereins, vom symphonischen Blasorchester über Jugend- und Schülerorchester bis hin zum Baby- und Musikgarten. Insgesamt zählt Edelweiß Sulzbach 454 Mitglieder. Die Konzerte seien im vergangenen Jahr immer sehr gut besucht gewesen. Auch die Richter, die alle vier Orchester bei Wertungsspielen in Werneck und in Großwelzheim mit dem Prädikat »sehr gut« beurteilten, waren überzeugt. Aus dem Bericht des Dirigenten geht hervor, dass die insgesamt zwölf Jugendleistungsprüfungen in den Kategorien D1, D2 und D3, die im vergangenen Jahr erfolgreich absolviert worden waren, für gute Nachwuchsarbeit sprechen – ebenso ein erster Platz beim »Jugendwettstreit nach Noten« und erste Preise bei »Jugend musiziert«.
Rehse erinnerte an den Faschingsball, an das Frühjahrskonzert und das Benefizkonzert »Symphonie in Blech« mit dem Rotary Club Obernburg. Rehse forderte jedes Mitglied auf, aktiv mitzuarbeiten. Denn, so Rehse, »der Verein ist kein Dienstleister bei dem man gegen Bezahlung eine Leistung erhält.« Abschließend nannte er die Höhepunkte des Jahres: die Jumelage-Feier vom 17. bis 21. April anlässlich der 30-jährigen Städtepartnerschaft mit Urrugne, das Wertungsspielen in Küps und die Konzertreise des Jugendblasorchesters nach Urrugne.

hof

Kirchenkonzert mit Gänsehautfaktor

Bayerische Blasmusik, Januar 2010

Beim Kirchenkonzert des Musikvereins Sulzbach war Gänsehaut-Stimmung angesagt. Foto: privat
Beim Kirchenkonzert des Musikvereins Sulzbach war Gänsehaut-Stimmung angesagt.
Foto: privat

Musikverein Edelweiß Sulzbach: Ein Klangerlebnis der besonderen Art erlebten die Zuhörer in der St. Margareta Kirche in Sulzbach: Das Symphonische Blasorchester Sulzbach machte am Sonntag mit „Et in Terra Pax“ den Auftakt zur 11. Sulzbacher Konzertwoche. Einleitend spielte das Ensemble die feierlichen Fanfare aus der Festoper „Libussa“ von Bedrich Smetana, die in kristallreinem C-Dur prächtig in der Kirche widerhallte. Leidenschaftlich ging es mit »The Royal Duke« von Jeremiah Clarke weiter, um dann zum Meister des Barock, Johann Sebastian Bach, überzugehen. Nach der Kirchenmusik zu »Nun danket alle Gott« erwartete das Publikum mit „Carmina Burana“ von Carl Orff sicherlich eines der beeindruckendsten Werke der Musikgeschichte. Mit dem mächtigen Ostinato „Oh Fortuna“ und dem bayerischen Tanz „Uf dem Anger“ spielte das Symphonische Blasorchester die wohl bekanntesten Stücke aus Orffs Lebenswerk. Gänsehaut verursachte »Et in Terra Pax« von Jan Van der Roost. Passend zum Volkstrauertag bot das Sulzbacher Orchester ein spektakuläres Plädoyer für den Frieden, bei dem auf eindrucksvolle Weise die gesamte Klangfarbe aller Instrumente zum Ausdruck kam. Die bewegende Wirkung wurde von den andächtig lauschenden Zuhörern mit Bravo-Rufen honoriert.
Kurz vor dem triumphalen Finale schmetterten die 50 Instrumentalisten das »Jubilate!« von Jacob Haan, um dann bei »Flashing Winds« von Van der Roost« noch einmal alle Blechbläser aufblitzen zu lassen. Die Interpretationen und das Klangspektrum des ambitionierten Orchesters wurde vom Publikum mit stehenden Ovationen quittiert. Zum Dank gab es die „Ode an die Freude“ aus der 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven und Vorspiel und Choral aus „Großer Gott wir loben dich“ nach Peter B. Smith als Zugaben.

Sylvia Breckl

Routinierter »Weihnachts-Rock«

Konzert: Sulzbacher Nachwuchsmusiker begeistern ihr Publikum in der St.Anna-Kirche

Main-Echo, 18. Dezember 2009

Das Schülerorchester wagte sich unter der Leitung von Andreas Fath an deutsche und amerikanische Weihnachtslieder.
Das Schülerorchester wagte sich unter der Leitung von Andreas Fath an deutsche und amerikanische Weihnachtslieder.

Sulzbach  Die Jungmusiker des Musikvereins Edelweiß Sulzbach haben sich am Sonntag mit einem Adventskonzert der Öffentlichkeit präsentiert. Nach der Eröffnung durch ein Trompetentrio mit Leon Dölger, Katharina Kluin und Meik Löhner gab es eine Premiere zu bestaunen. Die jüngste Bläserklasse des Musikvereins hatte ihren ersten Auftritt vor Publikum.

In der voll besetzten St. Anna Kirche warteten die Kinder mit drei kleinen Stücken auf. Besonders beachtlich: Die jungen Künstler hatten sich im Vorfeld erst zu vier gemeinsamen Proben getroffen. Ein deutlicher Unterschied von zwei Jahren längerer Ausbildung war beim Auftritt der Bläserklasse des Jahres 2007 zu bemerken.
Die etwa 20 jungen Musiker unter der Leitung von Andreas Fath, der auch alle anderen Ensembles leitete und durch das Programm führte, gingen routiniert an die Stücke heran und begeisterten vor allem mit dem individuell verfeinerten »Weihnachts-Rock«. Den Abschluss gestaltete das Schülerorchester des Musikvereins, das sich an eine fantasievolle Bearbeitung der Melodien aus der Oper Wilhelm Tell sowie an zwei Medleys mit einmal amerikanischen, einmal deutschen Weihnachtsliedern wagte.
Die Musiker, teilweise bereits Absolventen der verbandsinternen Bläserprüfungen spielten sich sicher und mit viel Elan durch die nicht immer leichten Werke. Am Ende des einstündigen Programms formierten sich die Musiker von Bläserklasse und Schülerorchester zum gemeinsamen Lied »Macht hoch die Tür«, das eine wunderbare abschließende Einstimmung auf die nicht ganz so ruhigen restlichen Wochen bis Weihnachten darstellte.

red

Fundgrube von Musiktalenten

Konzert: Überzeugende Matinee junger Künstler in der St. Anna-Kirche – 40 Kinder und Jugendliche zeigen ihr Können

Main-Echo, 01. Dezember 2009

Sulzbach  In der Marktgemeinde tut man einiges dafür, dass aus dem Ort Mädchen und Jungen zur Musik finden. Die renommierte Konzertwoche im November, bei der die Organisatoren sogar dafür gesorgt haben, dass Sulzbacher Eltern ihre Kinder in der Kindergartenbetreuung gut aufgehoben wissen, wenn sie in ein Konzert gehen, liefert seit vier Jahren zum Abschluss mit einer Matinee junger Künstler den Beweis. Das war heuer nicht anders.

Rund 40 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren begeisterten am Sonntag mehr als 100 Zuhörer in der St. Anna Kirche und machten Hoffnung, dass man in den nächsten Jahren noch einiges von ihnen hören wird.

Fülle von Solobeiträgen
Zwischen der harmonischen und schwungvollen Einleitung durch die Jugendkapelle der Sodenthaler Musikanten unter der Leitung von Rainer Hock, die mit einem Eric-Clapton-Medley Lust auf mehr machten, bis zur stimmungsvollen und technisch sauberen geistlichen Musik des Trompetenquartetts des Musikvereins Sulzbach am Ende mit drei Mädchen und einem Jungen zwischen 16 und 18 Jahren (Es waren dies Carolin Fries, Nadja Kloss, Annika Richter und Thomas Schneider, Anm des Webmasters) gab es eine Fülle von Solobeiträgen, die gar nicht alle intensiv genug gewürdigt werden können, auch wenn es alle verdient hätten.

Reif in jungen Jahren
Erfreulich reif war bei ihrem Auftritt am Sonntagmorgen der Orgelvortrag der erst 13-jährigen Sandra Kiesel, die sauber und ausdrucksvoll »ihren« Bach und zusammen mit Julia Kiesel auf der Klarinette – auch sie ist erst 14 Jahre alt – den meditativen Adagio-Satz in Stanleys Sonate interpretierte. Mutig und temperamentvoll, wie die erst achtjährige Henrike Sommer das anspruchsvolle »Kuyawiak« des Henry Kwieniawski mit ihrer Geige vorführte, während die zehnjährige Anne Gladis mit der Harfe schöne, stimmungsvolle Programmmusik bot und tatsächlich erst das Gefühl von »Morgenruhe« aufkeimen und dann einen »Wasserfall« rauschen ließ. Harmonisch und mit wunderschönem Zusammenspiel gefielen Marina Sommer mit der Querflöte und Delong Xiao am Klavier – beide gerade mal neun Jahre alt. Von einer Fingerverletzung ließ sich Florian Brettschneider kaum beeinträchtigen, als er als Solist und dann zusammen mit Tom Hoffmann schöne Ruhepunkte mit der Gitarre setzte und für große Aufmerksamkeit im Kirchenschiff sorgte.

Eingespieltes Team
Dass ein paar Jahre mehr den musikalischen Darbietungen durchaus anzuhören sind, bewiesen zwei Querflötistinnen. Hannah Kiesel, 16 Jahre alt, mit dem warmen, ausdrucksvollen Vortrag eines Allegro- und eines Andante-Satzes, und die 17-jährige Jana Reis mit einem temperamentvollen russischen Zigeunerlied – beide übrigens einfühlsam am Klavier von Birgit Esser begleitet. Die Rolle des Begleiters hatte beim Auftritt der zwölfjährigen Bratschistin Janna Hampel ihr Vater Torsten übernommen. Und offensichtlich sind Vater und Tochter ein eingespieltes Team, denn was Janna bei Hans Sitts Allegro aus dem »Albumblatt« herausholte, klang selbstbewusst und erfreulich souverän.

Typischer Chopin zu hören
Einer bewies schließlich, dass man auch mit erst zehn Jahren schon erstaunlich reife Leistungen abliefern kann. Philipp Kirchner schaffte es, auf dem hervorragenden Bösendorfer-Flügel den cis-Moll-Walzer so zu interpretieren, dass tatsächlich der typische Chopin-Ton zu hören war, eine Leistung, die man auch von erwachsenen Pianisten nicht immer erwarten kann. Großer Beifall nach 80 Minuten, durch die informativ Frank Lang geführt hatte, und die Sicherheit, dass Sulzbach in den nächsten Jahren seine Musiktalente nicht ausgehen werden. Und noch eines dürfte klar sein: Bei der nächsten Sulzbacher Konzertwoche wird man sich wieder auf eine Matinee junger Künstler freuen dürfen.

Heinz Linduschka

Gemeinsamer Kampf gegen die Polio-Erkrankung

Rotary: Distrikt-Governor Karl Heinemeyer nimmt 15000-Euro-Spende der Obernburger Club-Mitglieder entgegen

Main-Echo, 26. November 2009

15 000 Euro hatte der Rotary-Club Obernburg mit Präsident Andreas Eisenkrätzer (links) und dem Fördervereinsvorsitzenden Michael Volmer (rechts) für die weltweite Polio-Aktion eingenommen und überreichten den Betrag an Governor Karl Heinemeyer (Mitte), der aus Erfurt angereist war. Foto: Ruth Weitz
15 000 Euro hatte der Rotary-Club Obernburg mit Präsident Andreas Eisenkrätzer (links) und dem Fördervereinsvorsitzenden Michael Volmer (rechts) für die weltweite Polio-Aktion eingenommen und überreichten den Betrag an Governor Karl Heinemeyer (Mitte), der aus Erfurt angereist war.
Foto: Ruth Weitz

Niedernberg  Eigens aus Erfurt angereist war der Governor des Rotary-Distrikts 1950, Karl Heinemeyer, um die Spende der Obernburger Rotarier im Niedernberger Seehotel in Empfang zu nehmen. Im Rahmen des deutschlandweiten Rotary-Aktionstags im Kampf gegen die Kinderlähmung am 24. Oktober hatte der Obernburger Club den stolzen Betrag von 15000 Euro eingenommen.

Ein erklecklicher Beitrag wurde mit dem Benefizkonzert am 24. Oktober im Elsenfelder Bürgerzentrum erwirtschaftet, bei dem das symphonische Blasorchester des Musikvereins Sulzbach ein anspruchsvolles Programm gestaltet hatte.
Aufgefüllt wurde der Spendentopf von Sponsoren und dem Inhalt von Sammelbüchsen, die während der Veranstaltung und in einigen Geschäften in und um Obernburg aufgestellt worden waren. So kam die runde Summe von 15000 Euro zusammen, die auf das Konto von Rotary international fließt, um eine breit angelegte und 550 Millionen Dollar teure Impfaktion gegen die Polio-Erkrankung zu finanzieren. 330 Millionen Dollar hat der Sofware-Entwickler und Gründer der Microsoft-Corporation, Bill Gates, zugesagt, wenn seine Rotarier-Freunde aus der ganzen Welt den Restbetrag durch eigene Sammelaktionen aufstocken. Hilmar Faust, Rotarier aus Mömlingen und beim Obernburger Club für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, hatte sich briefen lassen und ein Rotarier-Seminar besucht, das eigens für diesen Zweck organisiert worden war. Am Montagnachmittag nahm Governor Karl Heinemeyer von Club-Präsident Andreas Eisenkrätzer und Michael Volmer, dem Vorsitzenden des Rotary-Fördervereins, die Spende entgegen. Heinemeyer zeigte sich höchst erfreut über den hohen Betrag. Damit wird der Obernburger Rotarier-Club wohl bei den Top-Ten im Distrikt 1950 liegen, der Thüringen, Unter- und Mittelfranken sowie im südlichsten Zipfel noch Beilngries und Eichstätt umfasst. 62 Clubs mit rund 2500 Mitgliedern werden im Distrikt 1950 verwaltet. Davon hatten sich 60 am Aktionstag am 24. Oktober beteiligt.
Wie der Governor berichtete, werden die Obernburger Rotarierer mit ihrem hohen Sammelergebnis noch von Sonneberg am Südhang des Thüringer Waldes übertroffen. »Aber sehr viel mehr ist es nicht«, beschwichtigte Karl Heinemeyer

Ruth Weitz