Großartige sinfonische Blasmusik

Bayerische Blasmusik, Mai 2010

Eine Spitzenleistung zeigte der Musikverein Edelweiß Sulzbach beim Konzert Foto: privat
Eine Spitzenleistung zeigte der Musikverein Edelweiß Sulzbach beim Konzert
Foto: privat

Musikverein Edelweiß Sulzbach: Eigentlich war kaum etwas anderes als eine erneute Spitzenleistung der Bläser vom Musikverein Edelweiß Sulzbach in der Main-Spessart-Halle in Sulzbach zu erwarten. Sie haben sich unter der Leitung von Winfried Rehse mittlerweile zu einem Klangkörper entwickelt, der als Garant für großartige symphonische Blasmusik gilt: Korrekte Einsätze, homogenes, ausdrucksstarkes Spiel ohne Intonationsschwankungen sind für die 45 Akteure, zum großen Ziel geworden. Das Programm mit vornehmlich zeitgenössischer Blasmusik machte den Abend zu einem reinen Hörvergnügen.

Die Ouvertüre zur Operette »Orpheus in der Unterwelt« von Jacques Offenbach war ein großartiges Entrée für den weiteren Konzertverlauf. Schöne Klarinetten- und Oboen-Soli, brillantes Blech, ein Stück voller knisternder Spannung, so dass der anschließende Beifall nur noch frenetisch sein konnte. Der Hörer durfte schon von Beginn an die Orchesterdisziplin bewundern, die sich auch bei Bert Appermonts beeindruckendem Werk »Jericho« zeigte sowie bei programmatischer Musik wie »Gandalf« aus der Symphonie »Der Herr der Ringe« von Johan de Meij. »In 80 Tagen um die Welt« des Österreichers Otto M. Schwarz bildete den Beginn des zweiten Teils, der mit dem Musical »Elisabeth« und schließlich »Lord Tullamore« des Niederländers Carl Wittrock seinen Lauf nahm.
Um den Nachwuchs brauchen sich die Verantwortlichen des Musikvereins Sulzbach kaum zu sorgen. Das Jugendblasorchester hinterließ mit »Tales of a Distant Star«, dem Werk des jungen Japaners Naoya Wada, und dem mehr erzählenden »West« von Flavio Bar einen glänzenden Eindruck.

Markus Rehse