Über den Tellerrand geblickt…

Main-Echo, 30. Dezember 2004

Wer Fremdem gegenüber aufgeschlossen ist, verdient in heutiger Zeit besonderer Anerkennung. Über den Tellerrand blickten 2004 mehrere Kommunen. Dabei gelang Elsenfeld Fundamentales: Die Marktgemeinde besiegelte im September ihre Partnerschaft mit Condésur-Noireau und feierte das Ereignis mit den Franzosen gebührend.

    Verdienstvoll sind auch die langjährigen Bemühungen der »Edelweiß«-Musiker aus Sulzbach. Sie unterhalten seit 1977 Kontakte zu Hendaye, einem Grenzstädtchen im französischen Baskenland. Heuer weilten die Sulzbacher am Golf von Biscaya – im kommenden Jahr soll die Freundschaft weiter vertieft werden.

    Eine Biertaufe musste Jürgen Reinhard über sich ergehen lassen. Der Bürgermeister von Niedernberg war jedoch beim flämischen Abend im Herbst nicht allein pudelnass. Auch Philippe Barret, sein Amtskollege aus Santes, machte gut gelaunt mit. Der Funke flandrischer Lebensfreude sprang bei der Partnerschaftsfete über.

Auf die kulturelle Ebene stellten Obernburg und Aszód ihre Beziehungen. Die Ungarn weilten Anfang Oktober am bayerischen Untermain. Nach einer Stadtführung bestritten am Abend die evangelisch-lutherischen Kirchenchöre aus Obernburg, Eisenbach und Eschau mit dem Ensemble aus Aszód ein geistliches Konzert.

mw

16200 Euro für Jugendchöre und Kapellen im Landkreis

Kreis-Sparkasse würdigt Engagement der Vereine

Main-Echo, 09. Dezember 2004

Kreis Miltenberg. Ein vorgezogenes »Weihnachtsgeschenk« für 82 Jugendchöre und Kapellen aus dem Landkreis gab es am Dienstag im Panoramasaal. Sparkassenchef Dr. Erhard Hübener belohnte, stellvertretend für das Geldinstitut, das Engagement der Vereine für die Jugendarbeit mit insgesamt 16200 Euro.

Mit den Spenden, so Hübener, versuche die fest in der Region verwurzelte Sparkasse zum Erhalt der Vielfalt des Landkreises im kulturellen und sportlichen Bereich beizutragen. Damit soll auch das Engagement anerkannt und belohnt werden. 80 Vereine erhielten je 100 Euro Grund- und Zusatzförderung, zwei Musikvereine wurden nur mit der Grundförderung bedacht.

Wachsende Zahl junger Sänger
Ein besonderer Ansporn für die Auftritte junger Chöre und Musiker in der Öffentlichkeit soll die Zusatzförderung in Höhe von 100 Euro sein. Erfreut stellte der Sparkassenchef die wachsende Zahl junger Sänger und Musiker heraus, die ein Beweis für die Lebendigkeit sei, die in der Nachwuchsarbeit der Vereinen stecke. Es sei eine tolle Sache, lobte Landrat Roland Schwing, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Sparkasse Miltenberg-Obernburg, dass die Zahl der förderfähigen Vereine in jedem Jahr zunehme. Ohne dieses Engagement wäre der Landkreis weitaus ärmer.

Eine Spende über je 300 Euro erhielten die Kinder- und Jugendchöre folgender Gesangvereine: Amorbacher Lerchen, United Voices Altenbuch, Brunnenspatzen Breitenbrunn, Wirbelwind Bürgstadt, Picolla Stella Faulbach, Kinderchor Melomania Miltenberg, Kinderchor und Jugendchor Weilbach, Orgelpfeifen Umpfenbach, Little Butterfly Großheubach, Singemäuse Kleinheubach, Kinderchor Kirchzell, Kinderchor Schneeberg, Joy Bürgstadt, Young Generation Reistenhausen, Magic Voices Großheubach, Orff Gruppe Laudenbach, Unter-und Oberstufenchor Johannes-Butzbach-Gymnasium, Butterfly und Singkreisel Mömlingen, Inspiration Erlenbach, Kirchenspatzen Eschau, Kinderchor und Jugendchor Elsenfeld, Kinderchor Mönchberg, Young Voices Leidersbach, Kinder-und Jugendchor Kantilene Obernburg, Concordia Spatzen Rück-Schippach, Kinderchor und Jugendchor Emeis Obernburg, Kinderchor und Jugendchor Hausen.

Spenden für Jugendkapellen
Spenden für die Jugendkapellen der Musikvereine (MV) gab es für: Musikzug Amorbach, Stadtkapelle Amorbach, MV Breitenbrunn, MV Collenberg, Prözler Junges Blech Dorfprozelten, Eichenkranz Eichenbühl, Harmonie Eisenbach, Concordia Elsenfeld, Jungmusikanten Großwallstadt, Harmonie Hausen, The Young Brass Generation Hobbach, Kirchzeller Musikanten, MV Kleinwallstadt, Grundkapelle Leidersbach, Schulorchester Realschule Miltenberg, MV Miltenberg, Eintracht Mechenhard, Jamaha-Band Laudenbach, Harmonie Mönchberg, Jugendmusikcorps Niedernberg, MV Obernburg, Musikschule Obernburg, Jugendensemble Röllbach, Germania Bürgstadt, MV Rossbach, MV Rüdenau, MV Schippach, MV Schneeberg, MV Soden, MV Stadtprozelten, MV Watterbach-Breitenbuch, Widerhall Eichelsbach, MV Wörth, MV Großheubach, Musikcorps Erlenbach, Big-Band Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg, Schulorchester Großheubach, MV Reichartshausen, Fränkische Rebläuse Bürgstadt, MV Klingenberg, Young Symphonics Orchestra Wörth, Big-Band Young Symphonics Haibach, Mümlingtal Musikanten und Früherziehungsgruppe Mömlingen, Edelweiß, Bläserklasse und Vororchester Sulzbach, MV Trennfurt.

Dank vom Verbandspräsident
Für die Spendenempfänger aus den Reihen der Musikvereine des MVU Untermain und der Gesangvereine dankte Verbandspräsident Franz Pilzweger, dem sich auch Walter Zöller, Präsident des Nordbayerischen Musikbundes, anschloss.

Für den stimmungsvollen musikalischen Rahmen der Feierstunde sorgten der Schülerchor der Diplommusiklehrerin Nicole Steiniger aus Mönchberg sowie das Instrumentalduo Marina Maniura/Tanja Wolz.

ms

Mit Gefühl, Akzenten und Präzision

Einheimische Musikgruppen beseistern mit ihrem Auftritt zur Konzertwoche

Main-Echo, 02. Dezember 2004

Sulzbach. Eine Benefizveranstaltung bestritten einheimische Musikgrupppen am Sonntag im Rahmen der Konzertwoche. In der vollen Margaretenkirche wurde ein breit gefächertes Programm aus Romantik, Folklore, Gospel und Moderne geboten.

Mit drei A-capella-Sätzen bestritt der gemischte Chor des »Sängerkranzes« den Auftakt; er schaffte durch den sakralen Gesang sofort Zugang zur besinnlichen Vorweihnachtszeit. Dem fünfstimmigen »Ehre und Preis« (Johann Sebastian Bach) folgte, nur vom Frauenchor vorgetragen, ein gefühlvoll interpretiertes »Hebe deine Augen« aus »Elias« von Felix Mendelssohn-Bartholdy in feinem Pianissimo. Doch bei allen Meriten, die sich der engagierte Chor und sein Leiter Karl-Heinz Wissel in der Vergangenheit erworben haben: Auch ein Ensemble mit hoher Gesangskultur sind in der Bewältigung von Höhenlagen und in Sachen Dynamik Grenzen gesetzt – so bei Anton Bruckners »Ave Maria«.

Glänzend disponiert stellte sich Dirigent Winfried Rehse mit seinem Jugendblasorchester vor. Es erfreute mit zwei Sätzen aus dem Konzert für Saxofon und Orchester von Andre Waignein – feines Zusammenspiel, exakte Einsätze. In dem im klassischen Stil komponierten Werk bewährte sich die junge Alt-Saxophonistin Franziska Richter mit sauberer Soloeinlage. In dem munteren Stück hatte das Ensemble das wiederkehrende Motiv variiert herausgearbeitet. Auch das melodiöse und echohafte »Dona nobis pacem« von Ted Huggens gefiel durch feine Wiedergabe und durch die Solotrompeten von Julian Höcker und Alexander Sommer. Schließlich begeisterte das Orchester mit Elton Johns Welthit »Can you feel the love tonight«.

Mit feinem A-capella-Gesang beteiligte sich die Aschaffenburger Gesangsgruppe »Vocaholic«. Fünf junge Sängerinnen entfalteten einen vierstimmigen Sound mit wechselhafter Akzentuierung und bestechender Präzision. Gefühlvoll und rhythmisch intonieren sie Songs aus der amerikanischen Pionierzeit, darunter »The Rose« und »Evening Rise«.

Spielerische Leichtigkeit
Unbekümmert musizieren gehört zum Motto des rein italienischen Kinderchors »Piccolo Coro«, der von dem Aschaffenburger Antonio Bandello geführt wird und schon mehrfach Gottesdienste gestaltete. Drei italienische Weihnachtslieder trug er mit spielerischer Leichtigkeit vor. Erstaunlich das selbstsichere Auftreten der Solisten, die elektronisch verstärkt wurden; Begleitmusik aus dem Lautsprecher war dem Chor eine Hilfe.

Die Sulzbacher Schoppensänger unter der Leitung von Werner Durschang bestätigten ihren Ruf, technisch ausgereiften Gesang abzuliefern. Die Melancholie der russischen Seele wurde besonders bei »He-uchla« erlebbar. Das Volkslied »Die zwölf Räuber« bestach durch Harmonie. Bei »Octenas«, dem russischen »Vater unser«, gefielen Geschmeidigkeit und differenzierte Ausdeutung mit einem abrupt endenden Schwellton.

Eine gewaltige chorische Entwicklung haben die Paul Singers seit ihrem ersten Auftritt genommen. Sie haben sich Gospels und Spirituals verschrieben. Dirigent Paul Nerz (Anm. des Webmasters: Korrekt lautet der Name „Merz“) versteht es, diese Musik mit einem starken Potenzial an Frauenstimmen umzusetzen. Des Publikum war vom swingenden Rhythmus und vom Wechselgesang erfasst.

Bekannt ist das Spiritual »Wade in the water«. Ebenso gefiel das synkopierte »Halleluja, Salvation und Glory«. Vielen bekannt ist auch das im Staccato-Rhythmus vorgetragene »When the saints go marchin‘ in«. Paul Merz begleitete den Chor am E-Piano.

Zum Genuss wurde der Vortrag von »The Gospel Train«, bei dem Paul Singers und Schoppensänger fusionierten. Stürmischer Applaus war der Dank der Zuhörer.

Der Abend klang aus mit meditativen Texten zum Advent von Pfarrer Norbert Geiger und dem gemeinsamen Adventslied »Wachet auf«. Der Überschuss aus dieser Veranstaltung wird für die Heizung der Pfarrkirche verwendet.

Lothar Eisenträger

Musikbund hofft auf »Überläufer«

Einige Vereine zeigen Interesse an Wechsel

Main-Echo, 01. Dezember 2004

Kreis Miltenberg. Eine überaus positive Bilanz hat Walter Zöller, Vorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) den Delegierten am Samstag in der Hauptversammlung in Sulzbach vorgelegt. Über die vielen Konzerte, darunter der Auftritt des Jugendorchesters in Bürgstadt, war der Vorsitzende genauso stolz wie über die Anerkennung des Kreisverbandes auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene.

Die Bedeutung des Themas Aus- und Weiterbildung für den Musikbund betonte Zöller mit dem Hinweis, dass 3000 Euro voll und ganz in die Aus- und Weiterbildung investiert wurden. Der umfangreiche Tätigkeitsbericht des Vorsitzende zeigte den Kreisverband als äußerst aktiv in seiner Arbeit.

Im NBMB-Bezirksverband Unterfranken sei man bei 375 Kapellen zwar mit sechs Mitgliedsvereinen nur ein kleiner Kreisverband. Mehr zähle jedoch die Größe, die der Verband im Landkreis Miltenberg einnehme: »Hier stellen wir mit unseren Mitgliedskapellen zehn Prozent der Musikvereine.«

Eine Vergrößerung des Kreisverbands hält Zöller für möglich. So hätten sich schon mehrere Funktionäre von Vereinen aus dem Musikverband Untermain (MVU) bei ihm über einen Beitritt erkundigt. Trotzdem habe bisher noch kein Verein den Übertritt gewagt.

Die Musikvereine »Edelweiß« Sulzbach und »Fränkische Rebläuse« Bürgstadt bezeichnete Zöller wegen ihrer hervorragenden musikalischen Arbeit als die Flaggschiffe des Verbands. An ihnen gelte es sich in allen Belangen – besonders auch in der Ausbildung des Nachwuchses – zu orientieren.

Erfolgsrezept sei hier vor allem, dass die Verantwortlichen in den beiden Vereinen es nicht scheuten, musikalische Vergleiche über den Untermain hinaus anzutreten. In diesem Zusammenhang freute sich Zöller auch über den ersten Rang, den sich ein Holzbläser-Trio der Young-Symphonics Wörth beim Landesentscheid erspielt hatte.

Diskutiert wurde im Anschluss an den Bericht besonders über den Instrumenten-Workshop im Jahr 2005. Hier beschloss die Versammlung, ein Seminar für Posaunisten anzubieten. Auch die Zusammenarbeit von Musikvereinen und Schulen besprachen die Delegierten ausführlich. Wichtig sei dies vor allem, um den Musikerbestand bei den Blasorchestern auch in der Zukunft zu sichern.

Als Beispiel für eine gute Kooperation wurde Sulzbach genannt. Hier wird derzeit der schulische Stundenplan vieler Schüler mit dem Musikunterricht abgestimmt. Sollte die Ganztagsschule einmal kommen, müssten die Musikvereine unbedingt ein Interesse an der musikalischen Ausbildung am Nachmittag haben, war man sich in der Versammlung einig.

Kreisdirigent Jürgen Spall blickte in seinem Bericht auf die musikalische Arbeit des Jahres zurück. Der Jugendleiter Kai Steigerwald informierte die Versammlung über die Aktivitäten der Jugendlichen des Verbands.

Neuigkeiten aus dem Bezirks- und Landesverband hatte Unterfrankens NBMB-Vorsitzender Werner Höhn aus Haßfurt mitgebracht. So soll die NBMB-Satzung überarbeitet und zukunftstauglich gemacht werden. Außerdem sei es Ziel, die Verbandsarbeit durch eine zentrale Datenbank zu erleichtern.

Als Hausherr der Braunwarthsmühle hatte zu Beginn Bürgermeister Hermann Spinnler in seinen Grußworten einen Einblick in das Vereinsleben von Sulzbach. Bezirksrat Erwin Dotzel ging auf die Probleme bei der staatlichen Förderung in Zeiten leerer Kassen ein. Die knappen finanziellen Mittel müssten vor allem der Breitenförderung zugute kommen.

Thomas Grein

(Anm. des Webmasters, der bei dieser Sitzung anwesend war: Es wurde bei dieser Sitzung diskutiert, ob man nicht versuchen könnte, bei Weiterbildungsmaßnahmen enger mit dem Musikverband Untermain zusammenzuarbeiten (gerade im Hinblick auf Kürzungen bei den Fördergeldern). Hierüber kam es dann zu der Frage aus den Reihen der Anwesenden, wie hoch die Möglichkeiten einer „Wiedervereinigung“ des Kreisverbandes Miltenberg mit dem MVU einzuschätzen wären. Kreisvorsitzender Zöller merkte daraufhin an, dass er schon des öfteren Anfragen von Vereinen aus dem MVU erhalten hätte, die an einem Übertritt in den Kreisverband des NBMB interessiert gewesen wären. Den letzten Schritt hätte aber keiner der Vereine gewagt. Herr Zöller schloss diese Anmerkung ab mit der Aussage, man solle einfach abwarten, was die Zukunft bringen würde.)

Edelmetall für junge Talente

Aus- und Weiterbildung im Nordbayerischen Musikbund

Main-Echo, 12. November 2004

Foto: privat
Foto: privat

Obernburg. Junge Talente und fortgeschrittene Blasmusiker des Kreisverbands Miltenberg im Nordbayerischen Musikbund haben an den vergangenen Wochenenden ihr musikalisches Können unter Beweis gestellt. Ihre Leistung bei den Prüfungen wurde mit Abzeichen in Gold, Silber oder Bronze gewürdigt.

Vorbereitet haben sich die jungen Musiker unter der Leitung von Kreisdirigent Jürgen Spall und der Fachausbilder Wilco Grootenboer (Trompete, Flügelhorn), Andreas Pötzl (Klarinette und Saxophon) und Klaus Rohleder (Waldhorn, Tenorhorn und Bariton) intensiv in Theorie und Praxis. An zwei Samstagnachmittagen hat zudem der im Kreisverband (Volksschule Wörth) dozierende 1. Waldhornist des Staatstheaters Coburg, Klaus Rohleder, den aktiven Wald- und Es-Horn-Spielern einen Intensivkurs in Theorie und Praxis gegeben.

Das goldene Leistungsabzeichen wurde mit einem abschließenden Lehrgang samt Prüfung an der Bayerischen Musikakademie in Hammelburg beendet. Nach den Prüfungsterminen überreichten stellvertretender Kreisvorsitzende Siegfried Postel und Kreisdirigent Jürgen Spall die Urkunden und Abzeichen an die erfolgreichen Teilnehmer. Die Leistungsprüfung D3 (Gold) absolvierte Sarah Burkhardt (Klarinette, Young Symphonics Orchestra Wörth). (Anm. des Webmasters: Siehe Bild.)

Die Leistungsprüfung D2 (Silber) schafften Christoph Burkhardt (Saxophon) und Theresa Schaper (Tenor-Saxophon, beide Young Symphonics Orchestra Wörth), Markus Hartung (Waldhorn, Edelweiß Sulzbach), Franca Lieb (Bariton) und Thomas Stegmann (Waldhorn, beide Mümlingtal-Musikanten Mömlingen).

Das bronzene Leistungsabzeichen D1 erwarben die Mümlingtal-Musikanten Mario Albrecht (Trompete), Christian Rosenberger (Tenorhorn) und Michelle Stegmann (Waldhorn) aus Mömlingen, die Edelweiß-Musiker Julia Zipp (Klarinette), Carolin Fries, Julian Höcker (beide Trompete), Markus Hartung und Elena Mühleck (beide Waldhorn) aus Sulzbach sowie Felix Ringlstetter (Flügelhorn) vom Musikverein Trennfurt.

red

Musiker auf Reisen: Frankreich

Bayerische Blasmusik, November 2004

Seit 1977 besteht zwischen dem Musikverein Edelweiß aus Sulzbach am Main und der Musikgruppe Zarpaï Banda aus dem Städtchen Hendaye in Frankreich eine enge Freundschaft. Dies nahm der sulzbacher Musikverein zum Anlass für einen Besuch im französischen Baskenland. Immerhin ist Guillermo Ruiz, der Dirigent der Zarpaï Banda, Ehrendirigent der Sulzbacher. Neben einer Fahrt zu dem Meereskundlichen Museum im spanischen San Sebastian, einer Besichtigung von Biarritz sowie einem Besuch des Museums »Ecomusée« in St. Jean de Luz waren auch musikalische Auftritte eingeplant: Bei der Kirchweih in Urrugne spielten die Sulzbacher zur Unterhaltung auf, gaben ein Konzert und umrahmten den Gottesdienst.

Der Hit: konzertante Musik

»Best of Musikverein« spiegelt gewandelten Geschmack

Main-Echo, 27. Oktober 2004

Sulzbach. Bei der Blasmusik wandelt sich der Publikumsgeschmack. Dies wurde beim Wunschkonzert des Musikvereins am Sonntag bestätigt. Der hatte 35 Märsche, Polkas und Konzertstücke zur Wahl gestellt. Das Publikum entschied sich für acht konzertante Titel für die »Best of Musikverein«. Lediglich der Marsch-Klassiker »Alte Kameraden« und der Walzer »Böhmischer Wind« (Ernst Mosch) konnten sich noch mit gleicher Stimmenzahl als Neunter und Zehnter in die Charts retten.

Zum zehnten Mal hatte der Musikverein zu seinem Wunschkonzert eingeladen. Das Sinfonische Blasorchester stellte sich in 45-köpfiger Besetzung und in allen Registern klar disponiert vor. Es agierte auf die Anweisungen seinen souverän und gestalterisch leitenden Dirigenten Winfried Rehse sauber in der Intonation, effektiv in Rhythmik und Dynamik. Das Ensemble war konzertiert im Einsatz und entfaltete dank instrumentaler Besetzung ein weiches Klangbild.

Im Vorprogramm stellte sich der erst elfjährige Alexander Sommer mit seiner Trompete als Solist vor. Seine exakt durchgespielten Passagen innerhalb des »Coburger Marsches« bewiesen sein außergewöhnliches Talent. Vier junge Klarinettistinnen erfreuten die Zuhörer in dem lustigen »Klarinettenmuckl« mit einer virtuosen Wiedergabe ihres Parts.

Mit der Ankündigung der Siegertitel war auch die Schulaula fast voll besetzt. Der Marsch »Alte Kameraden«, schwungvoll aufgespielt, ist nach wie vor beliebt. Einen ähnlichen Stellenwert bei den Älteren hat auch der Walzer »Böhmischer Wind«. Im oberen Mittelfeld rangierte die Filmmelodie »Fluch der Karibik« von Klaus Badelt. Eine teils hymnenhafte, getragene Melodienfolge, die das Orchester sehr sensibel und in unterschiedlichem Tempo vortrug. Einige Titel mussten die Rangfolge bei gleicher Stimmenzahl teilen. »Moment for Morricone« (Johan de Meij) begeistere als Filmmusik wegen ihrer schönen Melodienbögen. Entsprechend engagiert hat sie das Orchester auch umgesetzt.

Elton Johns »Circle of Life« ist bereits Kult. Einen Beifallsbonus erhielt Jungmusiker Markus Hein, der mehrere Instrumente spielt. Sein Xylophonsolo in »Erinnerungen an Zirkus Renz«, virtuos gespielt, in der Wiederholung mit hohem Tempo, spülte ihn auf Rang drei.

Als Newcomer hat sich die Filmmusik »Out of Africa« von John Barry rasch durchgesetzt und sofort Platz zwei belegt. Ein betont rhythmischer Titel; nachgeahmte Buschtrommeln und Fanfarenklänge erinnerten an Afrika. Exakte Tempiwechsel zeichnen die Komposition aus. Die hohen Blechbläser waren dominant im Einsatz.

Freude am Musizieren spürten die Zuhörer beim Siegertitel »Jesus Christ – Superstar«. Ein gewaltiges Musicalwerk schöner Melodien mit wiederkehrendem Leitmotiv. Die Zuhörer dankten mit reichlich Beifall. Das Orchester revanchierte sich mit Zugaben.

Lothar Eisenträger

Freundschaft vertieft mit französischen Basken

Sulzbacher Musikverein wieder in Hendaye zu Gast

Main-Echo, 04. Oktober 2004

Vor dem Rathaus von Hendaye gab der Musikverein Sulzbach auf der »Place de la Republique« unter Leitung von WinfriedRehse ein Standkonzert Foto: privat
Vor dem Rathaus von Hendaye gab der Musikverein Sulzbach auf der »Place de la Republique« unter Leitung von WinfriedRehse ein Standkonzert
Foto: privat

Sulzbach. Eine enge Freundschaft besteht bereits seit 1977 zwischen dem Musikverein »Edelweiß« Sulzbach und der Musikgruppe »Zarpai Banda« aus dem Städtchen Hendaye im französischen Baskenland. Das war für die Sulzbacher im September Anlass zu einem Besuch in dem Küstenstädtchen.

Hendaye liegt direkt an der fanzösisch-spanischen Grenze am Golf von Biscaya, nur wenige Kilometer entfernt von Urrugne, der Partnergemeinde des Marktes Sulzbach. 1977, bei einem Besuch der beiden Musikvereine in Urrugne, hatte der inzwischen Verstorbene René Dhers die ersten Kontakte hergestellt.

Seit mehr als 25 Jahren wird die Freundschaft gepflegt; fast schon traditionell sind die Besuche der »Zarpai Banda« zur Faschingszeit in Sulzbach. Dirigent Guillermo Ruiz ist regelmäßig während der »tollen Tage« Gast in Sulzbach. Im letzten Jahr ernannte ihn der Musikverein Sulzbach anlässlich des 80-jährigen Bestehens zum Ehrendirigenten.

Nach der etwa 1400 Kilometer langen Busreise an die französische Atlantikküste Anfang September fanden die Sulzbacher Musiker Unterkunft bei Gastfamilien. Die folgenden Tage boten ein abwechslungsreiches Programm mit Besichtigung des meereskundlichen Museums im spanischen San Sebastian, einer Tour ins Seebad Biarritz und einem Besuch des Museums »Ecomusée« in St. Jean de Luz, das ganz der Tradition der Basken gewidmet ist.

Gut traf es sich, dass Anfang September traditionell die »Fetes d´Urrugne« stattfinden, vergleichbar mit der »Kerb«. Hierbei spielten die Sulzbacher einmal zur Unterhaltung auf, konnten aber darüber hinaus auch die französischen Zuhörer mit einem Konzert auf dem »Fronton«, dem örtlichen Sportgelände, begeistern. Ein weiterer Höhepunkt war die musikalische Umrahmung des Sonntagsgottesdienstes, dem sich ein kurzes Konzert anschloss.

In Hendaye gab man ein einstündiges Standkonzert auf der »Place de la Republique« mit Stücken von Mozart bis Morricone. Anschließend waren die Sulzbacher von Bürgermeister Kotte Ecenarro ins Rathaus eingeladen, wobei dem Vorsitzenden des Musikvereins, Hermann Seitz, ein Bildband überreicht wurde. Im Gegenzug bedankte sich Seitz mit Frankenwein. Beim gemeinsamen Abschiedsabend lud er dann im Namen des Sulzbacher Bürgermeisters Hermann Spinnler den »Zarpai Banda«-Präsidenten Vincent Cabantous mit seinen Musikern für nächstes Jahr zu einem Gegenbesuch ein.

Im Mai 2005 finden die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Sulzbach und Urrugne statt. Dabei dürfen die Freunde von »Zarpai Banda« natürlich nicht fehlen.

helge

Une amitié sans frontières

HENDAYE. L’échange musical entre la fanfare allemande Edelweiss et la Zarpai Banda dure depuis 1977

Sud Ouest, 15. September 2004

EL'ensemble Edelweiss PHOTO SUD OUEST
EL’ensemble Edelweiss
PHOTO SUD OUEST

Ils ont la passion de la musique en commun, mais des cultures bien différentes. Et pourtant les liens tissés depuis 1977 sont de plus en plus solides et des amitiés sont nées de ces échanges entre les musiciens hendayais de la Zarpai Banda et les musiciens allemands du groupe Edelweiss.

En 1977, avant le jumelage des communes d’Urrugne et de Sulzbach, René Dhers, grand ami de l’Allemagne, européen convaincu, avait tenté ce rapprochement musical et depuis, les échanges se sont succédés à un rythme régulier, environ une douzaine déjà. Les deux groupes musicaux ont fait un disque ensemble en 2000 et les inspirations sont réciproques : quelques airs de là-bas ont été adaptés pour Hendaye, et les partitions franchissent allègrement le Rhin.

Quand les amis de la Zarpai se rendent à Sulzbach, situé sur le Main, non loin de Francfort, ils sont reçus au sein des familles, et apportent avec eux leurs traditions, tout en goûtant les fêtes allemandes, notamment celles du carnaval.

Des goûts communs.
Quand le groupe Edelweiss arrive en famille à Hendaye, ils retrouvent tout naturellement des logis amis et une succession de sorties est organisée : visite de l’écomusée des traditions basques, visite du Pays Basque intérieur, et méme de Lourdes en 2001…

Edelweiss tient plus de l’armonie. Ils jouent tout aussi bien du Mozart que des airs d’Ennio Morricone, leur école de musique est d’ailleurs très réputée.

Cette année, trente-cinq musiciens ont fait le déplacement jusqu’à Hendaye, accompagnés de leur famille, au total soixante-huit personnes ravies de retrouver le Pays Basque. Le groupe Edelweiss a joué mercredi place de la République avant d’être reçu par M. le Maire. Jeudi soir, c’est au local de la Zarpai que tous se sont retrouvés pour êter leurs relations fidèles autour d’un repas copieux. Ils partagent aussi le goût pour la bière, les amis allemands appréciant notre bière Eki.

La grande fête de la biére aura lieu le samedi 25 septembre. Les inscriptions devront se faire à l’Office du tourisme avant le 18 septembre.

Une longue amitié

Des Joncaux à Sokoburu

Sud Ouest, 10. September 2004

Echange de cadeaux lors de la réception à la mairie PHOTO DR
Echange de cadeaux lors de la réception à la mairie
PHOTO DR

La Zarpaï Banda et le groupe musical les Edelweiss de Sulzbach, en Allemagne, étaient présents à l’hôtel de ville mercredi. De 10 heures à 20 heures, sur la place de la République, une trentaine de musiciens du groupe allemand ont joué plusieurs compositions musicales fort appréciées. Puis Kote Ecenarro, entouré de Vincent Cabantous et Herman Setz (Anm. des Webmasters: Hiermit ist unser 1. Vorsitzender Hermann Seitz gemeint), présidents respectifs de la Zarpaï Banda et des Edelweiss, a tenu à les recevoir pour fêter plus de trente ans de relations fidèles entre les deux groupes.

Après les traditionnels échanges de présents, les invités ont été conviés au verre de l’amitié.