Höchste Anforderungen erfüllt

Musik: »Symphonie in Blech« in der überfüllten Frankenhalle – Benefizkonzert des Rotaryclubs Obernburg

Main-Echo, 30. November 2010

Das 45-köpfige symphonische Blasorchester Sulzbach erfüllte unter Winfried Rehse höchste Anforderungen. Foto: Wolfgang Tulaszewski
Das 45-köpfige symphonische Blasorchester Sulzbach erfüllte unter Winfried Rehse höchste Anforderungen.
Foto: Wolfgang Tulaszewski

Erlenbach  Der Rotaryclub Obernburg präsentierte als zweites Benefizkonzert eine »Symphonie in Blech« in der überfüllten Frankenhalle. Das 45-köpfige symphonische Blasorchester Sulzbach erfüllte unter Winfried Rehse höchste Anforderungen und hinterließ einen glänzenden musikalischen Eindruck.
Das internationale Programm bot Klassisches und Unterhaltsames aus sieben Nationen. Schon Jacques Offenbachs farbige und gefühlvolle Klänge aus dessen Operette »Orpheus in der Unterwelt« machten die Hörer neugierig. Homogenes Holz und Blech gestalteten Bert Appermonts »Jericho« als alttestamentliches, dramatisches Geschehen. Schmetternde Trompeten und einstürzende Mauern unterstrichen die biblische Darstellung des Belgiers mit orientalischen Einschüben.
Sein Zeitgenosse Jacob de Haan, geboren 1959, komponierte mit »The Fields« eine reizende niederländische Landschaftsschilderung, die mit viel Beifall aufgenommen wurde. Begeisterung löste natürlich der »Florentiner Marsch« des tschechischen Altmeisters Julius Fucik aus, der flott und rhythmisch meisterhaft geblasen wurde.
Etwas akademisch wirkte dagegen David Shaffers »Cantus Jubilante« aus den USA, dessen Melodik dennoch gut gefiel und mit viel Holz verbrämt wurde. Das bekannte Konzertstück »In 80 Tagen um die Welt« des Österreichers Otto M. Schwarz war von dem französischen Romancier Jules Verne inspiriert.

Neu: »Lord Tullamore«
Neu im Repertoire des Eliteorchesters fand sich »Lord Tullamore« des Irländers Carl Wittrock mit seinen bezaubernden Flöten-, Saxophon- und Oboensoli. Natürlich ging es hier auch um Whisky. Selbst ein Musical-Medley erklang während des Wohltätigkeitskonzerts. Die Tondichter der ins Ohr gehenden »Elisabeth«-Melodien, Michael Kunze und Silvester Levay, beide gegen Kriegsende geboren, beendeten die erfolgreiche Veranstaltung, die mit Kurzreferaten über die derzeitigen Aufgaben und Ziele der Obernburger Rotarier, wie Verhütung der Kinderlähmung durch rechtzeitige Impfung, Kinder-Rumänienhilfe im Wohnheim, Beschaffung von Shelterboxen für Überlebende von Katastrophen sowie Suchtprävention in Schulklassen gegen Rauchen und Komasaufen unterbrochen wurde. Charmant und souverän moderierte Martina Fehlner (Aschaffenburg) den Abend.

Wolfgang Tulaszewski