Wohlklingende Investition

Rotary-Clubs ermöglichen hochbegabten Nachwuchs-Instrumentalisten Sommerkurs in Belvedere

Thüringer Allgemeine, 31. Juli 2007

Die Förderung der Kunst, des Nachwuchses und derer, die sich ihre Wünsche nicht aus eigener Kraft erfüllen können, fühlen sich die Rotarier seit jeher verpflichtet. In dieser Woche verbinden sie all das – am Musikgymnasium Belvedere.

von Jens LEHNERT

BAYERN IN BELVEDERE: Mit Bernd Müller (15) und Alexander Sommer (14) geben zwei Franken im Musikgymnasium den Trompeten-Ton an. Foto: J. Lehnert
BAYERN IN BELVEDERE: Mit Bernd Müller (15) und Alexander Sommer (14) geben zwei Franken im Musikgymnasium den Trompeten-Ton an.
Foto: J. Lehnert

Weimar. Am Musikgymnasium sind Ferien, wie anderenorts auch. Still ist es dort aber keineswegs. Allerdings sind es nicht die etatmäßigen Schüler, die derzeit in Belvedere den Ton angeben. 45 Rotary-Clubs des Districts Thüringen-Franken haben für diese Woche erstmals zu einem Sommerkurs ans Musikgymnasium geladen. Der Kurs richtet sich an junge Instrumentalisten, die hochbegabt sind, deren Familien sich die Förderung dieses Talents jedoch nicht ohne weiteres leisten können.

Die Musikwoche ist eines von vier Projekten, die der Weimarer Prof. Wolfgang Lück während seiner einjährigen Amtszeit als Governor des Rotary-Districts auf den Weg brachte. Seine Idee: Die Rotary-Clubs von Thüringen und Franken halten in ihrem Umfeld nach besonders talentierten jungen Musikern Ausschau und finanzieren ihnen einen einwöchigen Sommerkurs in Weimar. 45 der 60 zum District gehörenden Clubs beteiligten sich und ermöglichten immerhin 66 Instrumentalisten zwischen zehn und 21 Jahren den Aufenthalt in Belvedere. Rund 25000 Euro lässt sich Rotary den Begabtenkurs am Musikgymnasium kosten. Mit weiteren 15000 Euro fördern die Clubs die Neue Liszt-Stiftung an der Weimarer Musikhochschule. Mit der elfjährigen Marie-Charlotte Solle und dem 18-jährigen Sasche Kischkel, beides junge Pianisten, wählten auch die zwei Weimarer Rotary-Clubs Kursteilnehmer aus.

Dass die jungen Thüringer und Bayern intensiv an ihrem Talent feilen können, ist nicht allein dem finanziellen Engagement zu danken. Schließlich bedeutete der erste Kurs dieser Art für Mitarbeiter des Gymnasiums wie für Professoren und Lehrbeauftragte der Musikhochschule, ihre Urlaubsplanung entsprechend darauf auszurichten.

Dass der Aufwand lohnte, unterstrichen schon die ersten Unterrichtsstunden. „Die Kollegen sind mit dem Niveau der Leistungen zufrieden“, bestätigte gestern Prof. Bettina Born, künstlerische Leiterin am Musikgymnasium. Neben dem Unterricht im jeweiligen Hauptfach können sich die jungen Musiker auch beim Chorgesang, Tanz und beim Theaterspiel versuchen. Zudem proben sie täglich im Orchester fürs große Abschlusskonzert, das am Samstag ab 11 Uhr bei freiem Eintritt in den Saal des Musikgymnasiums einlädt.

Anm. des Webmasters: Das Bild zeigt unseren „Star-Trompeter“ Alexander. Wir sind natürlich froh, dass Alexander über diesen Weg sein Trompeten-Spiel perfektionieren konnte. In einer Familie, in der alle – auch Papa und Mama – ein Instrument spielen, geht das Hobby „Musik“ natürlich ganz schön ins Geld. Da ist man für jede Unterstützung dankbar.