Steigerwald soll Jugend musikalisch anspornen

Jahresversammlung: Neuwahlen für drei Jahre beim Kreisverband Miltenberg im Nordbayerischen Musikbund

Main-Echo, 24. November 2008

Der am Samstag in Sulzbach für drei Jahre neugewählte Vorsitzende des Jugendvorstands des NBMB-Kreisverbands Miltenberg, Kai Steigerwald (Niedernberg). Foto: Helmut Gesierich
Der am Samstag in Sulzbach für drei Jahre neugewählte Vorsitzende des Jugendvorstands des NBMB-Kreisverbands Miltenberg, Kai Steigerwald (Niedernberg).
Foto: Helmut Gesierich

SULZBACH. Am Samstagnachmittag war der Musikverein Edelweiß Sulzbach Gastgeber für die Jahresversammlung des Kreisverbands Miltenberg im Nordbayerischen Musikbund (NBMB).Vorsitzender Walter Zöller freute sich, 23 Gäste, darunter auch Ehrengäste, im Proberaum (Braunwarthsmühle) des Musikvereins zu empfangen. CSU-Bundestagsabgeordneter Wolfgang Zöller lobte die positive Arbeit des Verbands, verhehlte jedoch auch nicht seine Bedenken, weshalb in einem Verein deutlicher Schwund an Jugendlichen zu verzeichnen und woanders gerade bei der Jugend ein ebenso markanter Zuwachs zu registrieren sei. „Man sollte hier analysieren und Ursachenforschung betreiben“, meinte er.

Klammer zur jungen Generation
Der neue Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Dr. Hans Jürgen Fahn, war überzeugt, dass Blasmusik aus dem kulturellen Leben nicht mehr wegzudenken ist. Eine Untersuchung im Auftrag des Bayerischen Sozialministeriums komme zum Schluss, dass der Einsatz eines Euros für bürgerliches Engagement einen Nutzen von sieben Euro erbrächte. Sulzbachs Bürgermeister Peter Maurer stellte unter anderem das bauliche Ensemble der Braunwarthsmühle vor. CSU-Landtagsabgeordneter Berthold Rüth würdigte das Engagement sowohl der einzelnen Musikvereine als auch des Kreisverbands im Rahmen der Jugendarbeit als „Klammer zur jungen Generation“.

Nicht ohne Stolz erklärte Vorsitzender Walter Zöller, dass der Kreisverband trotz kleinen Budgets alle an ihn gestellten musikalischen Aufgaben erfüllen konnte. Sulzbach habe seinen hohen Anteil an Jugendlichen „U27“ halten können, Trennfurt habe wiederum zugelegt. Udo Seubert, Vorsitzender „Fränkische Rebläuse“ Bürgstadt, fügte ein, dass die Anzahl der Kinder auch deshalb abnehme, weil sie anderweitig zu stark eingebunden seien, um für Musik noch viel Zeit zu haben. Finanzielle Belastungen der Eltern wirkten sich zusätzlich negativ aus. Zöller richtete den Blick auf die Konstanz von Musikveranstaltungen und Repräsentationen und die positive Berichterstattung hierüber.

Die Erfolgsstory des Jugendblasorchesters (JBO) Churfranken sei zurückzuführen auf die organisatorische Aufbauarbeit von Siegfried Postel (stellvertretender Kreisvorsitzender) und die musikalische Arbeit von Wilco Grootenboer (Dirigent des JBO Churfranken), was Zöller an verschiedenen Veranstaltungen festmachte.

Mit Blick auf die Finanzen berichtete Zöller über eine unverändert stabile Lage. Zuschüsse würden komplett in die Aus- und Weiterbildung investiert. Im Rahmen des Finanzierungsproblems des Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV) stehe die Frage noch offen, wie weit die angeschlossenen Vereine bereit seien, eine geplante Beitragserhöhung mitzutragen. Bundesdirigent Ernst Oestreicher wirbt aus musikalischen Gründen für einen Verbleib im BDMV.

Werner Höhn (NBMB-Bezirksvorsitzender aus Haßfurt) sagte dazu: „Die neue Führung muss Leistungen erbringen, die für die Vereine einsichtig zu machen sind. Leistungen, die wir jetzt schon bieten, müssen angepasst in eine andere Form gebracht werden. Finanzieller Anspruch und Leistung müssen im Einklang sein“.

Im Rahmen der Neuwahlen wurde das Vorstandsteam des NBMB-Kreisverbands für die nächsten drei Jahre einstimmig in ihren Ämtern bestätigt: Vorsitzender Walter Zöller (Klingenberg-Trennfurt), Stellvertreter Siegfried Postel (Mömlingen), Kreisdirigent Jürgen Spall (Wörth).

Ein neues Team des Jugendvorstands formierte sich in einer ebenfalls einstimmigen Wahl: Jugendvorsitzender Kai Steigerwald (Niedernberg) mit den Stellvertretern Markus Rehse (Sulzbach), Michael Gahr (Bürgstadt) und Heidi Czuday (Klingenberg).

Helmut Gesierich