Hoffnungsvoller Bläsernachwuchs im Grund – Abschied von Claudia Roth
Main-Echo, 15. Mai 2007
Leidersbach. Einen abwechslungsreichen und musikalisch hochklassischen Abend mit Blasmusik im Grund erlebten die Besucher in der Leidersbacher Mehrzweckhalle. Höhepunkt war das Gemeinschaftsprojekt der Jugendkapellen aus dem Grund und aus Sulzbach: das neu formierte Ground-Orchester.
(Anm. des Webmasters: Am erfolgreichen Verlauf dieses Abends waren so viele Orchester beteiligt, dass es fast schon zwangsläufig und somit verständlicherweise zu Verwechslungen kommen musste . Korrekt ist: An diesem Abend trat unsere Bläserklasse zusammen mit der Jugendkapelle Grund auf. Unsere Jugendkapelle bzw. unser Jugendblasorchester hingegen waren nicht wie nachfolgend erwähnt an dem Konzert beteiligt. Auch an dem neu formierten Ground-Orchester ist der Musikverein Sulzbach nicht beteiligt.)
Im konzertanten Teil des Abends zeigte die Kolpingkapelle Leidersbach ihr Können, den Unterhaltungsteil gestaltete die Musikkapelle Lyra Ebersbach. Norbert Langeheine und Claus Knopp führten fachkundig durchs Programm.
Beeindruckend war der gemeinsame Auftritt der Jugendkapelle Sulzbach zusammen mit der Jugendkapelle Grund mit Nachwuchsmusikern aus Leidersbach, Ebersbach, Roßbach, Volkersbrunn und Hausen. Unter Leitung von Andreas Fath begrüßte der Nachwuchs die Konzertbesucher mit dem Stück March Along von Jakob de Haan. Mit The Flintstones setzten die Musiker die lustigen Geschichten von Fred Feuerstein und seinem Freund Barney Geröllheimer musikalisch um. Norbert Langeheine dirigierte die Prähistorische Suite von Paul Jennings. Die vier Teile des Stücks wurden mit eingeblendeten Sauriern illustriert: Auf den stolzen Gladiator Stegosaurus folgte der sanfte Gigant Brontosaurus. Anschließend erschien der prachtvolle Pterodactylus am Himmel. Den Abschluss bildete der dramatische Kampf des Tyrannosaurus Rex mit dem Triceratops.
Volker Krug hob die Nachwuchsarbeit von Claudia Roth hervor, die mehr als zehn Jahre die Jugendkapelle Grund erfolgreich leitet. Sie hatte auch das Konzept des Konzertabends entworfen und umgesetzt. In diesem Konzept werden die Kinder gemäß ihres Alters und Ausbildungstands ortsübergreifend in verschiedene Spielkreise eingeteilt. So lernen sie von Anfang an das Zusammenspiel mit anderen und dürfen auch gleich auftreten. Mit Norbert Langeheine stellte Krug Roths Nachfolger vor.
Neue musikalische Akzente setzte der neue Dirigent der Kolpingkapelle Leidersbach, Rainer Hock, im nächsten Konzertteil. Zunächst stellten die Musiker den italienischen Avantgarde-Komponisten Ennio Morricone mit Ausschnitten aus My name is nobody, Metello und Here?s to you vor. Es folgte Music von John Miles. Kontrastprogramm war die Polka Böhmischen Frühling (Rudi Fischer). Schließlich folgte Alcazar mit dem Untertitel Eine spanische Ouvertüre. Sehr gut setzte die Kapelle die schnellen Passagen um. Der romantische Mittelteil beschrieb einen nächtlichen Spaziergang in Sevilla.
Langanhaltenden Beifall erhielt das Ground-Orchesters, das nach langer Pause neu formiert unter Leitung von Peter Jedlitschka auf die Bühne kam und aus Musikern aller vier Musikkapellen im Grund besteht. Im ersten Stück Movie Spectaculars (Frank Bernaerts) waren verschiedene Filmmusiken aus Ghostbusters, An Officer and a Gentleman und Pretty Woman zu erkennen. Im zweiten spielten die Musiker die Filmmusik aus dem Zeichentrickfilm Lilo and Stitch (Peter Kleine Schaars). Es spiegelt die Begegnung des kleinen Außerirdischen 626 mit der einsamen Lilo wider, deren Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Lilo nimmt den als Hund getarnten 626 auf und nennt ihn liebevoll Stitch. Die Lyra-Musikanten aus Ebersbach mit Peter Jedlitschka spielten im Unterhaltungsteil und rundeten einen gelungenen Abend ab.
Alfons Opolka