Nicht alltägliche Musikdarbietungen

Benefizkonzert: Sulzbacher Schoppensänger und Gastinterpreten beschließen in der Pfarrkirche ihr 40. Jubiläumsjahr

Main-Echo, 30. Dezember 2008

Sie haben das Singen in 40 Jahren nicht verlernt: die Sulzbacher Schoppensänger unter Leitung von Werner Durschang. Foto: Helmut Gesierich
Sie haben das Singen in 40 Jahren nicht verlernt: die Sulzbacher Schoppensänger unter Leitung von Werner Durschang.
Foto: Helmut Gesierich

SULZBACH. Das Weihnachtsfest neigte sich am Freitagnachmittag bereits dem Ende zu, als die Sulzbacher Schoppensänger ihr Jubiläums-Benefizkonzert in der Pfarrkirche St. Margareta gaben. Das 23-köpfige Gesangsensemble in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag (wir berichteten). Das Ensemble steht seit seiner Gründung unter der Leitung von Werner Durschang.Gastinterpreten eingeladen

Um ihre anspruchsvollen Konzertbeiträge noch abwechslungsreicher zu gestalten, hatten die Schoppensänger Gastinterpreten eingeladen. Das Publikum in der voll besetzten Pfarrkirche wurde Zeuge nicht alltäglicher Musikdarbietungen. Durch die Veranstaltung führte Achim Schild (Aschaffenburg). Seine kurzweiligen Überleitungen und Erklärungen waren durchwoben mit kleinen Geschichten und Gedichten.

Nach dem Einzug der Schoppensänger mit Kerzen in Händen unter Orgelklängen eröffneten das Ensemble sein Konzert besinnlich mit „Otcenas“ (Vater unser) aus der russischen Messe, einem getragen melancholischen Stück. Olga Bohn-Kaliakina (Marktheidenfeld), Solokünstlerin und Leiterin von acht Chören in vier Vereinen, präsentierte zunächst „Let the bright Seraphin“ von Georg Friedrich Händel.

Technische Souveränität
Joachim Schäfer (Elsenfeld) und Winfried Rehse (Sulzbach) begleiteten sie mit Orgel und Trompete. Schäfer bestach durch technische Souveränität und stilsicheres Spiel. Rehse, Dirigent des Musikvereins Sulzbach, erreichte 1995 die staatliche Anerkennung als Dirigent. Jana Reis begleitete ein weiteres Stück der Sopranistin auf der Flöte.

In Weihnachtsstimmung versetzten die Schoppensänger ihr Publikum mit Beiträgen wie dem Trommellied (Michael Sommer, Trommel), „Hymne an die Nacht“ von Beethoven, „Tochter Zion“ von Händel oder den „Weihnachtsglocken“ von Hermann Sonnert.

Ein neunköpfiges Holzbläser-Ensemble (drei Saxophone, vier Klarinetten und zwei Flöten) unter Leitung von Vera Kloss und Franziska Richter wurde eigens für das Benefizkonzert zusammen gestellt. Die Jugendlichen spielen im Symphonischen Blasorchester des Musikvereins Sulzbach.

Ihre Stücke führten in andere Länder mit Renaissance Suite (Tilman Susato), Childrens Prayer (Engelbert Humperdinck) und Volksweisen aus Schottland, England, Irland und Finnland. Das stimmungsvolle Konzert neigte sich langsam dem Ende zu mit dem Weihnachtslied schlechthin: „Stille Nacht“ von Franz Gruber. Die erste Strophe spielte das Holzbläser-Ensemble, die zweite sang die Sopran-Solistin, begleitet von mitsummenden Schoppensängern und die dritte Strophe trugen die Jubilare selbst vor.

In einem gemeinsamen Finale mit Akteuren und Zuhörern mit Orgelbegleitung erklang „Oh, du fröhliche“. Es folgten Fürbitten nach alpenländischer Volksweise, im Wort vorgetragen von Achim Schild und gesanglich begleitet von den Schoppensängern.

Lang anhaltender Beifall und Ovationen zeigten, dass die Schoppensänger nichts an Attraktivität verloren haben, auch wenn seit ihrer Gründung bereits vier Jahrzehnte vergangen sind. Auf dem Kirchplatz spendierten die Schoppensänger noch Glühwein. Teile des Konzerterlöses fließen dem Sozialkreis Sulzbach zu und werden für Spielgeräte des Kindergartens verwendet.

Helmut Gesierich