Einige Vereine zeigen Interesse an Wechsel
Main-Echo, 01. Dezember 2004
Kreis Miltenberg. Eine überaus positive Bilanz hat Walter Zöller, Vorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) den Delegierten am Samstag in der Hauptversammlung in Sulzbach vorgelegt. Über die vielen Konzerte, darunter der Auftritt des Jugendorchesters in Bürgstadt, war der Vorsitzende genauso stolz wie über die Anerkennung des Kreisverbandes auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene.
Die Bedeutung des Themas Aus- und Weiterbildung für den Musikbund betonte Zöller mit dem Hinweis, dass 3000 Euro voll und ganz in die Aus- und Weiterbildung investiert wurden. Der umfangreiche Tätigkeitsbericht des Vorsitzende zeigte den Kreisverband als äußerst aktiv in seiner Arbeit.
Im NBMB-Bezirksverband Unterfranken sei man bei 375 Kapellen zwar mit sechs Mitgliedsvereinen nur ein kleiner Kreisverband. Mehr zähle jedoch die Größe, die der Verband im Landkreis Miltenberg einnehme: »Hier stellen wir mit unseren Mitgliedskapellen zehn Prozent der Musikvereine.«
Eine Vergrößerung des Kreisverbands hält Zöller für möglich. So hätten sich schon mehrere Funktionäre von Vereinen aus dem Musikverband Untermain (MVU) bei ihm über einen Beitritt erkundigt. Trotzdem habe bisher noch kein Verein den Übertritt gewagt.
Die Musikvereine »Edelweiß« Sulzbach und »Fränkische Rebläuse« Bürgstadt bezeichnete Zöller wegen ihrer hervorragenden musikalischen Arbeit als die Flaggschiffe des Verbands. An ihnen gelte es sich in allen Belangen – besonders auch in der Ausbildung des Nachwuchses – zu orientieren.
Erfolgsrezept sei hier vor allem, dass die Verantwortlichen in den beiden Vereinen es nicht scheuten, musikalische Vergleiche über den Untermain hinaus anzutreten. In diesem Zusammenhang freute sich Zöller auch über den ersten Rang, den sich ein Holzbläser-Trio der Young-Symphonics Wörth beim Landesentscheid erspielt hatte.
Diskutiert wurde im Anschluss an den Bericht besonders über den Instrumenten-Workshop im Jahr 2005. Hier beschloss die Versammlung, ein Seminar für Posaunisten anzubieten. Auch die Zusammenarbeit von Musikvereinen und Schulen besprachen die Delegierten ausführlich. Wichtig sei dies vor allem, um den Musikerbestand bei den Blasorchestern auch in der Zukunft zu sichern.
Als Beispiel für eine gute Kooperation wurde Sulzbach genannt. Hier wird derzeit der schulische Stundenplan vieler Schüler mit dem Musikunterricht abgestimmt. Sollte die Ganztagsschule einmal kommen, müssten die Musikvereine unbedingt ein Interesse an der musikalischen Ausbildung am Nachmittag haben, war man sich in der Versammlung einig.
Kreisdirigent Jürgen Spall blickte in seinem Bericht auf die musikalische Arbeit des Jahres zurück. Der Jugendleiter Kai Steigerwald informierte die Versammlung über die Aktivitäten der Jugendlichen des Verbands.
Neuigkeiten aus dem Bezirks- und Landesverband hatte Unterfrankens NBMB-Vorsitzender Werner Höhn aus Haßfurt mitgebracht. So soll die NBMB-Satzung überarbeitet und zukunftstauglich gemacht werden. Außerdem sei es Ziel, die Verbandsarbeit durch eine zentrale Datenbank zu erleichtern.
Als Hausherr der Braunwarthsmühle hatte zu Beginn Bürgermeister Hermann Spinnler in seinen Grußworten einen Einblick in das Vereinsleben von Sulzbach. Bezirksrat Erwin Dotzel ging auf die Probleme bei der staatlichen Förderung in Zeiten leerer Kassen ein. Die knappen finanziellen Mittel müssten vor allem der Breitenförderung zugute kommen.
Thomas Grein
(Anm. des Webmasters, der bei dieser Sitzung anwesend war: Es wurde bei dieser Sitzung diskutiert, ob man nicht versuchen könnte, bei Weiterbildungsmaßnahmen enger mit dem Musikverband Untermain zusammenzuarbeiten (gerade im Hinblick auf Kürzungen bei den Fördergeldern). Hierüber kam es dann zu der Frage aus den Reihen der Anwesenden, wie hoch die Möglichkeiten einer „Wiedervereinigung“ des Kreisverbandes Miltenberg mit dem MVU einzuschätzen wären. Kreisvorsitzender Zöller merkte daraufhin an, dass er schon des öfteren Anfragen von Vereinen aus dem MVU erhalten hätte, die an einem Übertritt in den Kreisverband des NBMB interessiert gewesen wären. Den letzten Schritt hätte aber keiner der Vereine gewagt. Herr Zöller schloss diese Anmerkung ab mit der Aussage, man solle einfach abwarten, was die Zukunft bringen würde.)