Konzert der Pflaumheimer Songshine mit dem Symphonischen Blasorchester
Main-Echo, 10. Dezember 2003 (Aschaffenburger Lokalausgabe)
Großostheim-Pflaumheim. Das Gesangs- und Musicalensemble Songshine kann sich auf seine Fans verlassen: Eng aneinander saßen die Zuhörerinnen und Zuhörer beim Adventskonzert in den Bänken der Pflaumheimer Luziakirche und immer noch kamen Leute. Der Altarraum der Kirche reichte kaum für den Chor und das Symphonische Blasorchester aus Sulzbach mit seinen 40 Musikern, das mit dem Chor das Adventskonzert veranstaltete.
Eine Begrüßung durch Chor und Orchester war eine Komposition des Kirchenmusikers Dietrich Buxtehude, im Programm kurz als »Fanfare und Chorus« angegeben, im Satz von Robert King. Der helle Klang der Pikkolotrompeten im hohen Diskant machte auf die gute Besetzung des Orchesters aufmerksam, das neben zahlreichem Blech auch mit einem adäquaten Anteil von Holzblasinstrumenten bis zum Fagott ausgestattet ist und sogar ein Streichinstrument in Form eines Kontrabasses in seinen Reihen hat. Mit »Sonata pian e forte« des italienischen Komponisten Giovanni Gabrieli zeigten die Sulzbacher unter Leitung ihres Dirigenten Winfried Rehse ihre musikalischen Qualitäten. Gleich zu Beginn ist auch die Moderation von Andreas Wenzel zu loben, der besinnliche Texte sprach.
Gar schon etwas weihnachtlich mutete es an, als mit »Tochter Zion« von G. F. Händel, das nach einem festlichen Vorspiel der große Songshine-Chor zusammen mit dem Orchester machtvoll erklang. Diese Melodie hörte man später noch einmal als eine der Zugaben.
»Jesus bleibet meine Freude«, eine Komposition des großen Kirchenmusikers J. S. Bach, war für Songshine, an sich anderer Chorliteratur verschrieben, keine Schwierigkeit. Das Orchester meisterte die schönen Verzierungen der Begleitmusik mit großem Einfühlungsvermögen. Gut gefallen hat das Orchester auch beim »Abendsegen« aus der Oper »Hänsel und Gretel« von Engelbert Humperdinck, innig und kindlich-fromm gesungen von Annika Eisenmenger und Verona Raab.
Einen hörbaren Trennungsstrich zogen die Musiker mit den Stücken »Variazioni in Blue« von Jakob de Haan und »Nobody knows«, einem Spiritual im Arrangement Zbysek Bittmar. Damit wurde der so genannte klassische Teil des Programms vorübergehend verlassen und die mehr oder weniger heißen Rhythmen der Spiritual- und Gospelmusik eingeleitet. Diese Musik ist die Gattung, die dem jugendlichen Songshine-Chor unter Leitung des Vollblutmusikers Oliver Zahn liegt und so auch entsprechend interpretiert wurde.
Eine Hand voll dieser Gesänge aus dem religiösen Bereich der schwarzen Bevölkerung Nordamerikas mit den Titeln »Lean on me« von Bill Withers, »Walking in Memphis« von Marc Cohn, »Higher and higher« von Rita Coolidge und »This little light of mine« zum größten Teil im Satz von Oliver Zahn, begleitet von der Gospelband Thomas Bretz, Andreas Hofmann, Michael Platz und Oliver Zahn, der vom Keyboard aus dirigierte, füllten diesen Teil des Programms. Die Solistinnen Julia Hock, Anna Müller und Verena Raab sangen ihre Partien bravourös mit voller Leidenschaft und Hingabe.
Programmmäßig sehr gut eingebaut hieß der letzte der Gospelgesänge »From a distance« von Bette Middler im Satz von Oliver Zahn und schaffte so geschickt die gedankliche Distanz zu dem musikalisch ganz anderen abschließenden Werk »Die Himmel erzählen« aus dem Oratorium »Die Schöpfung« von Joseph Haydn im Satz von Ferdinand Habel über Chor und Orchester setzten damit einen großartigen Schlusspunkt des Konzerts. Langer Applaus und immer häufiger werdende Pfiffe der Begeisterung erklatschten die Zugaben: »Joy to the world« (Freude in der Welt) nach einem Thema von G. F. Händel von Lowell Mason komponiert und, wie schon erwähnt, »Tochter Zion« von Händel.
roll