Abstriche bei Förderung unvermeidbar

Musikverband Untermain sieht in der Ausbildung auch künftig höchste Priorität

Main-Echo, 22. Februar 2005

Kreis Miltenberg. Beim Musikverband Untermain (MVU) habe die Ausbildung höchste Priorität und werde auch in Zukunft bei genügender Beteiligung und Finanzierbarkeit den Vorzug haben, stellte Verbandspräsident Franz Pilzweger bei der Jahresversammlung am Sonntag in der Volkshalle Großwallstadt klar.

Da zahlreiche junge Damen die Blasmusik entdeckt haben, sah Pilzweger beruhigt in die Zukunft und zeigte sich mit dem Zulauf zufrieden.

Überzeugende Argumente und Vetos der Dachorganisationen und des MVU hätten verhindert, das die Fördermittelkürzungen auf ein erträgliches Maß reduziert worden seien. Jede Kürzung, so der Präsident, beinträchtige nicht nur geplante Aktivitäten, sondern schade auch der Kulturpflege. Der Musikverband Untermain werde die seitherigen Fördermaßnahmen, allerdings mit unvermeidlichen Kürzungen, beibehalten, kündigte Franz Pilzweger an und bat die Betroffenen um Verständnis.

Der Belegungsplan im Ausbildungsangebot zeige, dass die D-Kurse und Work-Shops seit 1990 zunächst kostenfrei und von 2003 an mit einer geringen Eigenbeteiligung gut angenommen würden, Tendenz steigend.

Im Jahr 2004 hätten im Bereich des MVU 172 Musikerinnen und Musiker Prüfungen bestanden. Ihre Zertifikate in der höchsten C3-Stufe erhielten in der Jahresversammlung Hubert Morawetz (Stadtkapelle Amorbach), Erich Kohlhepp (MV Dorfprozelten), Alberto Herkert (MV Rüdenau), Susanne Gerling, Christian Gerling, Thomas Martin (alle MV Wörth).

In der Stufe D3 war es Andrea Dassing (Musikverein Germania Bürgstadt, in der Stufe C1 Ann Katrin Neuberger, Marina Brand (MV Soden), Steffen Schmitt, Jonathan Schnabel (Musikcorps Niedernberg), Monika Jordan (MV Rüdenau) Chrsitoph Schwab (MV Amorbach), Daniel Ansam (MV Rippberg), Andreas Hock, Vera Kloss, Lisa Mühleck (alle MV Sulzbach). Es wäre zu wünschen, sagte der Verbandspräsident, wenn sich die Jungmusiker nach ihren Leistungsprüfungen in den Reihen des MVU-Jugendblasorchesters wiederfänden und es verstärken würden. In allen Registern würden gute und engagierte Musiker zur Verstärkung des Leistungspotenzials gebraucht, auch seien jung gebliebene Musiker immer willkommen.

Ein Lob für die JBG-Big-Band
Zu den Aktivitäten des Verbandes stellte Pilzweger fest, dass das Verbandsmusikfest in Ebersbach/Leidersbach gut gelungen sei. Auch die sieben Kreismusikfeste seien zur guten Plattform der Blasmusik geworden. Ein besonderes Lob zollte er der Big-Band des Johannes-Butzbach-Gymnasiums zur Konzertreise in China, den Auftritten bei den ersten deutsch-chinesischen Musiktagen in Miltenberg und in der Bundeshauptstadt Berlin, wo der Landkreis und der MVU hervorragend vertreten worden sei. Es sei die Aufgabe des Verbandes, das Kulturgut Blasmusik und das bayerische und deutsche Brauchtum zu pflegen.

Einblick in die Finanzlage des MVU gab Geschäftsführer Martin Stoller. Er nannte als Einnahmen Fördermittel von 37713 Euro, sowie Zuschüsse und Mitgliedsbeiträge von 8140 Euro. Dem standen als Hauptausgaben Zuschüsse an Vereine von 14586 Euro, Dirigentenzuschüsse von 4068 Euro, für Schulungen und Fortbildungen 8629 Euro, sowie Aufwandsentschädigungen mit 6528 Euro und für das Jugendblasorchester von 3893 Euro gegenüber. Von den Revisoren Günther Bischof und Rainer Hofmann wurde eine geordnete Buchhaltung bestätigt.

Die Verbandsdirigenten Reiner Hanten und Ulrich Sauerstein berichteten von einer intensiven Nachwuchsarbeit sowie dem gelungenen Frühjahrskonzert des Jugendblasorchsters in Hofstetten. Auch werde es zur Fusion des neu gegründeten Erwachsenenorchesters mit dem Jugendblasorchester bei Gemeinschaftskonzerten kommen. Hanten kündigte Schulungen für Leistungsprüfungen im Vorspessart an und verwies auf das Wertungsspielen in diesem Jahr.

Über die Aktivitäten der stattlichen vertretenen Bläserjugend berichtete Jugendleiter Lothar Eckstein. Er machte deutlich, dass der Antrag auf Aufnahme in den Kreisjugendring Aschaffenburg befürwortet worden sei. Damit könnte nun die Arbeit in diesem Raum verstärkt werden.

Grußworte an die Verbandsversammlung richteten Großwallstadts Bürgermeister Reinhold Köhler, Bundestagsabgeordneter Wolfgang Zöller, Landtagsabgeordneter Berthold Rüth sowie Bezirksrat Erwin Dotzel. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Jugendblasorchester Großwallstadt unter der Leitung von Andreas Pfister.

ms