Jubiläumsvereine aus Kleinwallstadt luden zum Kreismusik- und Gautrachtenfest – Heute Festausklang
Main-Echo, 21. Juni 2004
Kleinwallstadt. Mit einem dreitägigen Jubiläumsfest feiern der örtliche Musikverein und der Gebirgstrachten-Erhaltungsverein (GTEV) »Almrausch« Kleinwallstadt ihr 80- beziehungsweise ihr 70-jähriges Bestehen am Festplatz am Mainufer. Verbunden sind damit das Kreismusikfest des Musikverbands Untermain und die 90-Jahr-Feier des Gautrachtenverbands Rhein-Main.
Der Samstag stand im Zeichen der Blasmusik. 13 Gastkapellen zogen am Nachmittag von verschiedenen Standorten über die Fährstraße nacheinander zum Festzelt am Main. Dort gaben sieben Formationen Kostproben ihres Könnens zum Besten: Der Fanfarenzug Eschau, die »Concordia« aus Elsenfeld, der Bläserchor Sommerau, der Musikverein Wörth, die Sodenthaler Musikanten, das Musikkorps Erlenbach und die Kapelle »Edelweiß« Sulzbach.
Standkonzert mit Gästen
Mit von der Partie waren auch »Harmonie« Hausen, »Heimatklang« Mespelbrunn, der Musikverein Dornau, die Volkersbrunner Musikanten, »Harmonie« Mönchberg und die Trachtenkapelle Wernfeld, die die weiteste Anreise hatte. Zusammen mit den Wörther Musikanten gaben sie am Altenheim Rohe’sche Stiftung zuvor ein Standkonzert.
Vorsitzende des Trachtenvereins Helga Schmitt und Vorsitzender des Musikvereins Achim Albert begrüßten die Gäste und etonten, dass sich Tracht und Musik schon immer nahe stünden. Festpräsident Bürgermeister Thomas Köhler, selbst aktiv im Blasorchester, erinnerte an gemeinsam organisierte Feste und wies auf das einmütige Auftreten der Vereine nach außen hin. Er überbrachte eine Geldspende der Marktgemeinde.
Schirmherr und Vereinsringvorsitzender Adalbert Jung zeigte sich erfreut, dass erstmals in der Kleinwallstädter Vereinsgeschichte diese besondere Zusammenarbeit in ein großes Jubiläumsfest münde. Am Abend sorgte die Blaskapelle »Spessartklänge« Hobbach für zünftige Stimmung im Zelt. Attraktionen waren an diesem Abend die neun »Goaßlschnalzer« aus Waging am See, die nach Entzünden des Sonnwendfeuers am Mainufer ihre Peitschen im Rhythmus schwingen und knallen ließen. Die Gäste aus dem bayerischen Rupertiwinkel zeigten den dortigen Brauch, mit drei Meter langen Geißeln den Winter auszutreiben
An Sonntag stand die Tracht im Mittelpunkt des Festes. Nach einer Kirchenparade mit Gastvereinen und Fahnenabordnungen der Ortsvereine vom Festplatz zur Pfarrkirche wurde ein Festgottesdienst mit anschließendem Totengedenken am Mahnmal gefeiert, mitgestaltet vom Viergesang des Trachtenvereins und der Stadtkapelle Miltenberg.
Pfarrer Nikolaus Hegler wies in seiner Predigt auf die verschiedenen äußeren Erscheinungsbilder der Trachten und Musiker hin, die wichtig für die eigene Zugehörigkeit seien. Trotz aller Unterschiede jedoch seien alle Christen durch die Taufe miteinander verbunden. Dieses Miteinander müsse sich im Alltag beweisen, beim Umgang miteinander, beim Konflikte lösen und bei der Hilfe für Schwache und Außenseiter.
Trachtenschau mit Spitzen
Bei der anschließenden Trachtenschau im Festzelt, musikalisch umrahmt von »Harmonie« Eisenbach stellten sich neun Vereine der Jury. Dabei wurden die Trachten bis auf die Spitzenunterwäsche begutachtet. (Der Sieger wird später bekannt gegeben ). Der Höhepunkt des Festes bildete am Nachmittag der große Musik- und Trachtenumzug durch Kleinwallstadt mit über 40 Trachtenvereinen und Musikkapellen.
Das Fest klingt am heutigen Montag aus. Ab 10 Uhr ist Frühschoppen mit anschließendem Haspelessen angesagt, den musikalischen Rahmen gestalten die »Oldtimer« des Kleinwallstädter Musikvereins. Ab 17 Uhr spielt die Jugendkapelle Kleinwallstadt-Dornau, ab 19 Uhr sorgen »Die Obernburger« für Stimmung.
Birgit Kuhn