Die Standardsparte nicht vernachlässigt

Bayerische Blasmusik, Juni 2004

Musikverein Sulzbach: Das Interesse der Jugend zu Instrumentalmusik hat in den letzten Jahren beim Musikverein Edelweiß Sulzbach zu einer erstaunlichen Weiterentwicklung geführt. die Aufbauarbeit des musikalischen Leiters Winfried Rehse hat sich gelohnt, und die »Marschrichtung« ist auch klar: Hin zu anspruchsvoller konzertanter Literatur, ohne die Standardsparte zu vernachlässigen.

Unter dem Motto »Das Konzert 2004« lud der Verein mit einem Programm aus Opern, Musicals und sinfonischen Konzertstücken ein, um den Leistungsstand des Nachwuchses und des Blasorchesters erneut unter Beweis zu stellen. Die Gäste erlebten über zwei Stunden hinweg technisch ausgereifte sinfonische Blasmusik.

Hoch konzentriert stieg das 37-köpfige Jugendblasorchester mit zwei Titeln ins Programm ein. Es intonierte die »Spanish Overture« von Andrew Watkins. Unter der umsichtigen, fordernden Leitung Winfried Rehses bewältigten die Jungmusiker dynamisch den forcierten Rhythmus des »Pathfinder«-Marsches von Philip Sparke.

Ein Zeichen setzte das sinfonische Blasorchester mit dem Titel »Signature« von Jan Van der Roost als Einführungsstück. Es folgte das siebensätzige Werk »Die Abenteuer des Don Quixote« von Hans-Werner Henze. Das Orchester musizierte technisch reif, homogen, reagierte sensibel im Einsatz und erzeugte ein individuelles Klangbild. Den Glanzpunkt des ersten Konzertteils setzte das Ensemble mit der »Carmen-Suite Nr. 1« (Georges Bizet).

Die Verbindung zwischen Oper und Filmmusik stellte die »African Symphony« von Van McCoy her, ein Standardwerk amerikanischer Prägung. »Out of Africa« ist eine Filmmusik, komponiert von John Barry. Das Musical »Cats« von Andrew Lloyd Webber hat Johan de Meij in Kurzform als Medley für Blasmusik umgeschrieben, dessen einzelne Bestandteile mit dem Ohrwurm »Memory« verschmolzen sind. Mit der »Sinfonia per un Addio«, von G. P. Reverberi für das Rondo Veneziano geschrieben, ging das Konzert ins Finale über.

Dass ein Marsch nicht fehlen darf, haben die Programmmacher berücksichtigt. Deshalb markierte der flott und locker dahingespielte »Radetzky-Marsch« das Ende des Konzerts.

Als Zugaben bot das Orchester »Variazioni in Blue« (Jacob de Haan) und »Au revoir, Hendaye« (ein Geschenk des verstorbenen Komponisten Edmund Löffler an den Musikverein Sulzbach).

le