60 Jahre VdK-Ortsverband Sulzbach-Soden-Dornau
Main-Echo, 26. September 2007
Sulzbach. Im Juli und August 1947 fanden sich in Soden und Sulzbach weit über 100 Menschen zusammen, um der überall gegenwärtigen Not wirksam zu begegnen. Der VdK-Ortsverband Sulzbach-Soden-Dornau, der 1972 aus der Zusammenlegung der bis dahin selbstständigen Ortsverbände Sulzbach und Soden gebildet wurde, feierte am Samstag sein 60-jähriges Gründungsfest.
Der Zweite Weltkrieg war zwar schon seit mehr als zwei Jahren beendet. Jedoch waren seine leidvollen Spuren in fast jeder Familie in Form von Toten, Verwundeten, Witwen und Waisen noch überdeutlich auszumachen. Karl Brand, seit Dezember 1996 Vorsitzender des Ortsverbands, skizzierte die Entstehungsgeschichte. Für den musikalischen Auftakt sorgte die Bläserjugend des Musikvereins Edelweiß Sulzbach unter Leitung von Winfried Rehse. »In eigener Sache« und mit Blick auf die Sammlung – Helft Wunden heilen – erklärte Brand, dass diese Gelder einem Fürsorgekonto zufließen, um ausschließlich für gemeinnützige Zwecke verwendet zu werden. Er versicherte, dass davon kein Cent für Feste ausgegeben werde. Übrigens könne der Ortsverband, wie bereits die Jahre zuvor, wieder auf das zweitbeste Sammelergebnis im Landkreis verweisen.
Mit Wendelin Aulbach, Karl Doleysch und Oswald Eisenträger wurden drei Gründungsmitglieder mit dem Jubiläumsabzeichen des VdK Bayern ausgezeichnet. Das Treueabzeichen in Gold für 25 Jahre Mitgliedschaft ging an Adolf Neuberger, Therese Kuhn, Herbert Scherf und Hermine Reichert. Brunhilde Holzgreve wurde für die Ehrung Ehrenamtlicher durch den Markt Sulzbach am 5. Oktober vorgeschlagen. Den Reigen der Grußworte eröffnete der stellvertretende Landrat Hermann-Josef Eck, der den VdK als moralischen Rückhalt, besonders in den Anfangszeiten nach dem Weltkrieg bezeichnete. Bürgermeister Peter Maurer stellte fest, dass eine Gesellschaft nur so sozial sei, wie es ihre Vereine und Verbände sind.
Werner Fries, stellvertretender VdK-Kreisvorsitzender, erinnerte an den steinigen und mühevollen Beginn einer Erfolgsgeschichte. Die Gründer seien beseelt gewesen von der Idee, einen demokratischen und sozialen Rechtsstaat aufzubauen, in dem es sich zu leben lohnt. Fries schilderte die Entwicklung des Vdk Bayern seit seiner Gründung am 4. Dezember 1946. Nicht ohne Stolz erwähnte er die aktuell mehr als 520000 Mitglieder und 860000 Zugriffe auf die VdK-Homepage im Jahr 2006. Landtagsabgeordneter Berthold Rüth hob hervor, dass der Verband inzwischen 2200 Orts- und 69 Kreisverbände habe. Pfarrer Norbert Geiger sagte: »Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, uns für das Wohl aller Menschen einzusetzen. Die Menschen werden nach ihrem sozialen Verhalten gerichtet werden.«
helge